Kapitel 26 Der Ausbau der Exchange Server-Organisation
In Kapitel 4, »Die Installation der Exchange-Organisation«, wurde ein Exchange Server nur rudimentär aufgesetzt, damit für die nachfolgenden Erläuterungen über Gruppenrichtlinien und die Office-Installation bereits ein Exchange Server verfügbar war. In diesem und den sich anschließenden Kapiteln erfolgt nun eine ganzheitliche Betrachtung des Produktes Exchange Server in einer Active-Directory-Gesamtstruktur.
26.1 Das Exchange Server 2003 Service Pack 2
 
Zur Zeit der Erstellung dieses Manuskripts lag für den Exchange Server 2003 das Service Pack 2 vor. Dieses Service Pack hat nicht nur die Stabilität und Sicherheit von Exchange Server 2003 erheblich verbessert, sondern neue Features wie z.B. den jetzt integrierten Spam-Filter IMF eingeführt. Bei der Standard Edition von Exchange Server 2003 wurde die Maximalgröße der Datenbanken von ehemals 16 Gigabyte auf nunmehr 75 Gigabyte erhöht. Diese Erhöhung hat erhebliche Auswirkungen auf die Planung der Hardware eines Produktivsystems. In einer Produktivumgebung dürfen die Werte der Registrierdatenbank, die die Maximalgröße der Datenbank festlegen, auf keinen Fall geändert werden, wenn die Festplattenpartitionen, auf denen die Exchange-Datenbanken und die Transaktionsdateien liegen, nicht ausreichend dimensioniert sind. Eventuell muss die Serverhardware komplett getauscht werden, damit es später nicht zu unvertretbaren Einbrüchen in der Performance kommt. Ebenso muss die Hardware zur Sicherung derart großer Datenbanken (Streamer) angepasst werden. Der Exchange Server muss nicht nur im gewünschten Zeitintervall (i. d. R. außerhalb der Arbeitszeit, also nachts) gesichert werden, er muss z.B. bei einem Hardware-Crash auch innerhalb einer akzeptablen Zeitspanne vom Sicherungsband wiederhergestellt werden können. Werden die Spam-Filter von IMF Version 2 eingesetzt, so kann es bei hohem Aufkommen von Spam sogar sinnvoll sein, das Spam-Archiv auf eine separate Partition umzulegen. Auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Spam-Filter (SCL Spam Confidence Level, Absenderkennungsfilterung, Verbindungsfilterung, Empfängerfilterung, Absenderfilterung etc.) ist komplex.
Mit dem Service Pack 2 wurden aber auch viele Neuerungen bezüglich der öffentlichen Exchangeordner und der Anbindung mobiler Endgeräte (ActiveSync etc.) eingeführt. Eine detaillierte Besprechung dieser Neuerungen innerhalb des Buches würde die Seitenanzahl des Buches erheblich steigern und damit den Preis des Buches unvertretbar erhöhen.
Ich habe mich deshalb dazu entschieden, die Abhandlung des Service Pack 2 auf die Buch-DVD zu verlagern. Eine ausführliche Besprechung der Vorüberlegungen zur Installation des Service Packs 2, der manuell vorzunehmenden Einträge in die Registrierdatenbank und zum Einsatz der Spam-Filter finden Sie auf der Buch-DVD im Unterverzeichnis Exchange Server\Exchange 2003 Service Pack 2, dort im Dokument »Exchange Server 2003 Service Pack 2«.
In diesem Unterverzeichnis der Buch-DVD finden Sie auch Beiträge, die die Auswirkungen des Service Pack 2 auf öffentliche Exchangeordner oder auf die Anbindung mobiler Geräte betreffen, z.B. den Artikel »Step-by-Step Guide to Deploying Windows Mobile-based Devices with Microsoft Exchange Server 2003 SP2«. Bevor Sie einen Produktivserver unter Exchange Server 2003 aufsetzen, sollten Sie diese Dokumente der Buch-DVD unbedingt lesen.
Übrigens gibt es eine neue Exchange-Hilfedatei, die die Änderungen des Service Pack 2 enthält. Diese Hilfedatei muss separat heruntergeladen werden, weil sie später als das Service Pack 2 zum Download bereitgestellt wurde. Lesen Sie dazu den Beitrag »Microsoft Exchange Server 2003 Service Pack 2 (SP2) Help« im oben genannten Verzeichnis der Buch-DVD.
Damit die Updates zum Intelligent Message Filter IMF automatisch installiert werden, muss übrigens ein weiterer Eintrag in die Registrierdatenbank eingepflegt werden. Die Vorgehensweise dazu wird im Beitrag »Automatisches IMF Update muss durch Registry-Eintrag aktiviert werden« erklärt. Diesen Beitrag finden Sie auf der Buch-DVD im oben genannten Verzeichnis.
Außerdem sollten Sie nicht nur die Windows-XP-Clients, sondern auch die Server von Windows Update auf Microsoft Update umstellen, damit nicht nur die Betriebssystem-Updates zeitnah heruntergeladen und installiert werden, sondern alle installierten Microsoft-Produkte, darunter dann auch die Updates zum Exchange Server 2003.
Lesen Sie dazu den Beitrag »Von Windows Update zu Microsoft Update wechseln« im Verzeichnis Windows Server der Buch-DVD.
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