26.9 Namen und Speicherort der Exchange-Speichergruppen und –Datenbanken
 
Exchange Server bietet die Möglichkeit, die Postfächer auf maximal vier Speichergruppen und innerhalb dieser Speichergruppen auf maximal fünf Datenbanken (Storage Groups) zu verteilen. Generell wird dabei empfohlen, die Menge von Datenbanken einer Speichergruppe auszuschöpfen, bevor weitere Speichergruppen erstellt werden.
Die Speichergruppen, die Postfachspeicher und die Informationsspeicher für öffentliche Ordner können nach der Installation so umbenannt werden, dass aus dem Namen eine eindeutige Zuordnung zur Funktion, zum Speicherort (Standort des Exchange Server) oder zur Filiale ersichtlich ist. Die Standardnamen nach der Installation des Exchange Server lauten Erste Speichergruppe, Postfachspeicher (<Name des Servers>) und Informationsspeicher für Öffentliche Ordner (<Name des Servers>):
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Enthält nun z.B. ein Postfachspeicher nur alle Postfächer des Standorts Dortmund, ein zweiter nur die Postfächer des Standorts Hamburg, so könnten die Postfachspeicher in Postfachspeicher Dortmund und Postfachspeicher Hamburg umbenannt werden.
Die Postfächer können im Snap-In Active Directory-Benutzer und –Computer zwischen den Postfachspeichern und Speichergruppen verschoben werden.
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Beim Anlegen einer neuen Speichergruppe werden Sie nach den Verzeichnispfaden für die Transaktionsprotokolle und die Datenbanken (Systempfad) gefragt. Sie können zur Steigerung der Zugriffsgeschwindigkeit und auch zur Steigerung der Ausfallsicherheit unterschiedliche Plattenarrays angeben. Stehen Ihnen z.B. acht Festplatten zur Verfügung, so können Sie jeweils zwei Platten als RAID-1 (Plattenspiegelung) konfigurieren. Auf dem ersten Array bringen Sie das Betriebssystem Windows Server und die Programmdateien von Exchange Server unter. Auf das zweite Festplatten-Spiegelpaar legen Sie die Datenbanken für die öffentlichen Ordner. Auf dem dritten und vierten Spiegelpaar legen Sie jeweils eine Exchange-Speichergruppe an und darunter einen oder mehrere Postfachspeicher. Wenn Sie nun die Postfächer aller Mitarbeiter zwischen dem dritten und vierten Spiegelpaar aufteilen, so ist nur die Hälfte der Mitarbeiter betroffen, wenn dieses Spiegelpaar ausfällt. Enthält das dritte Spiegelpaar z.B. alle Postfächer von Anwendern, deren Kennung mit einem Buchstaben zwischen A und M liegt, und das vierte Spiegelpaar die Postfächer zwischen N und Z, so ist es wahrscheinlich, dass die Hälfte der Mitarbeiter einer größeren Abteilung immer noch Nachrichten verschicken und empfangen kann, wenn eine Speichergruppe wegen eines Hardwaredefekts ausfällt.
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Dieselbe Taktik können Sie abgewandelt verwenden, wenn Sie die Postfächer aller Mitarbeiter auf zwei Exchange Server verteilen. Fällt der erste Exchange Server mit Postfächern zwischen A und M aus, so können alle Mitarbeiter mit Outlook weiterarbeiten, deren Kennung zwischen N und Z liegt, weil deren Postfächer auf dem zweiten Exchange Server liegen.
Postfachspeicher können einzeln bereitgestellt oder deaktiviert werden, wenn z.B. ein Postfachspeicher defekt ist und vom Sicherungsband zurückgespielt werden muss. Auch deshalb ist es sinnvoll, mehrere Postfachspeicher anzulegen und die Postfächer auf diese Postfachspeicher zu verteilen. Sie verringern dadurch das Risiko eines Komplettausfalls und die für einen Rücksicherungsvorgang benötigte Zeit.
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