18.12 Welche Anwendungen können über Gruppenrichtlinien installiert werden?
 
Ist nun auch der Adobe Reader oder eine andere Anwendung über eine Gruppenrichtlinie installierbar? Ja, immer dann, wenn der Hersteller eine MSI-Datei mitliefert oder wenn Sie mit einem Tool eines Drittanbieters in der Lage sind, nachträglich eine MSI-Datei zu erstellen. Diese Tools arbeiten alle nach derselben Methode: Sie starten das Tool und erzeugen eine Ist-Aufnahme (Snapshot) des Clients. Danach starten Sie die Installation der betroffenen Anwendung. Nach dem Abschluss der Installation starten Sie die Anwendung und nehmen gewünschte Einstellungen vor. Dann starten Sie erneut das Tool und erzeugen eine weitere Ist-Aufnahme des Clients. Anschließend vergleicht das Tool die beiden Ist-Aufnahmen und legt eine Differenzdatei in Form einer MSI-Datei an, aus der alle Änderungen am System hervorgehen: neu hinzugekommene Verzeichnisse und Dateien, Änderungen an der Registrierdatenbank usw. MSI-Dateien können dann über einen eigenen Verteilungsmechanismus des Tools, über Anmeldeskripte oder Startskripte oder über Gruppenrichtlinien automatisch auf den Clients installiert werden.
Doch Vorsicht: Diese Tools arbeiten nicht immer sauber! Oft enthalten die erzeugten MSI-Dateien nicht die hinzugekommenen Icons des Startmenüs oder es fehlen irgendwelche Dateien oder Einträge in ini-Dateien.
Es ist damit zu rechnen, dass viele Hersteller von Software dazu übergehen, MSI-Dateien mitzuliefern, da sich die von Microsoft promotete Installer-Technik mehr und mehr durchsetzt. Jedoch sollten Sie bei solchen Produkten auch überprüfen, ob der Hersteller ein Tool ähnlich dem Custom Installation Wizard aus dem Office Resource Kit mitliefert, damit Sie eine Transformationsdatei (MST-Datei) erzeugen können und somit die automatisierte Installation an Ihre Bedürfnisse anpassen können.
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