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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

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Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk von Ulrich Schlüter
Windows Server 2003 R2, SBS 2003, ADS, Exchange Server, Windows XP und Microsoft Office
Buch: Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk

Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk
1.008 S., mit CD, 69,90 Euro
Rheinwerk Computing
ISBN 3-89842-847-8

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gp Kapitel 24 Serverdienste und Ausfallsicherheit
  gp 24.1 DNS-Server
  gp 24.2 DHCP-Server
    gp 24.2.1 Die Gültigkeitsdauer (Lease Duration) für IP-Adressen festlegen
    gp 24.2.2 DHCP-Bereiche verwalten
    gp 24.2.3 Ausfallsicherheit durch redundante DHCP-Server
    gp 24.2.4 Verwenden von DHCP-Bereichsgruppierungen
    gp 24.2.5 Bereichsgruppierungskonfigurationen für Multinets
    gp 24.2.6 Router sollten DHCP-Request weiterreichen
    gp 24.2.7 Clusterunterstützung für DHCP-Server
    gp 24.2.8 APIPA-Funktion auf den Windows-XP-Clients deaktivieren
    gp 24.2.9 DHCP-Server autorisieren
  gp 24.3 WINS-Server
  gp 24.4 Zeitserver
  gp 24.5 Datei- und Druckserver
  gp 24.6 Exchange Server
  gp 24.7 RIS-Server und Softwarearchivserver
  gp 24.8 Datenbankserver
  gp 24.9 SQL-Server und SMS-Server
  gp 24.10 Backup-Server
  gp 24.11 Terminalserver
  gp 24.12 SharePoint, Virtuelle Server, Schattenkopien, Windows Storage Server, Cluster, NAS, SAN, iSCSI, Data Protection Manager


Rheinwerk Computing

24.6 Exchange Server  toptop

Kann in einem kleinen Unternehmen oder einem Standort mit wenigen Anwendern vielleicht noch hingenommen werden, dass der Exchange Server gleichfalls als Domänencontroller und Dateiserver fungiert und weitere Dienste wie DHCP oder DNS ausführt, so ist eine derartige Zusammenlegung von Funktionen ab einer bestimmten Anzahl von Benutzern sowohl bezüglich des Ausfallrisikos als auch von der Performance-Einbuße her nicht mehr vertretbar. Es ist dann sinnvoll, den Exchange Server auf einem Mitgliedsserver zu installieren. Es ist aber auch denkbar, einen oder mehrere Server in einer Zentrale aufzustellen, die Postfächer der Anwender aller Standorte dort zu verteilen oder die Exchange Server zu clustern.

Lastenverteilung, Ausfallsicherheit und hohe Verfügbarkeit der Postfächer und der Groupware-Funktionalität des Produkts Exchange Server können in einer über mehrere Standorte verteilten Organisation durch die nachfolgend aufgelisteten Maßnahmen sukzessiv erhöht werden, wobei Sie sich durch die Wahl für eine Alternative nicht den Ausbau oder Umbau zu einer anderen Alternative verbauen. Sie können mit einer hinsichtlich des Investitionsaufwands kostengünstigen und hinsichtlich des Administrationsaufwands leicht zu installierenden und zu wartenden Alternative beginnen und diese Lösung dann den Erfordernissen entsprechend schrittweise ausbauen:

1. Es gibt nur einen zentralen Exchange Server, auf den alle Anwender über die WAN-Leitungen permanent online zugreifen.
       
2. Es werden für einige oder alle Benutzer persönliche Outlook-Ordner (PST-Dateien) im Basisverzeichnis auf dem Dateiserver des jeweiligen Benutzers erstellt. Dadurch ist gewährleistet, dass die persönlichen Outlook-Ordner in die nächtliche Sicherung eingehen. Neue Mails verbleiben nicht in der Datenbank des Exchange Server, sondern werden in die persönliche PST-Datei übermittelt. Der Anwender stellt nur in definierten Zeitintervallen eine Verbindung zum Exchange Server her, um neu verfasste E–Mails zu übermitteln und auf dem Exchange Server neu eingegangene E–Mails in seinen persönlichen Ordner zu übernehmen.
       
3. Es wird zusätzlich mit Offline-Ordnern (OST-Dateien) gearbeitet. Die Benutzer stellen sporadisch eine Verbindung zum Exchange Server her und synchronisieren dabei ihre Offline-Ordner mit dem Postfach und ausgewählten öffentlichen Ordnern des Exchange Server.
       
4. An Standorten mit einer großen Anzahl von Benutzern werden dezentrale Exchange Server aufgestellt, um die Belastung der WAN-Leitungen zu reduzieren und bei Ausfall der WAN-Leitung ein weiteres Arbeiten mit dem Exchange Server zu ermöglichen.
       
5. An allen Standorten werden Exchange Server aufgestellt.
       
6. Die Postfächer der Empfänger und die öffentlichen Ordner werden auf mehrere (zentrale oder dezentrale) Exchange Server verteilt.
       
7. Die Exchange Server werden geclustert.
       
8. Wenn die Bedeutung und der Umfang der Nutzung von öffentlichen Exchange-Ordnern zunimmt, wird mindestens ein spezieller Exchange Server aufgestellt, der keine Postfächer aufnimmt, sondern nur öffentliche Ordner und Groupware-Funktionalität zur Verfügung stellt.
       
9. Es werden Frontend- und Backend-Exchange Server installiert.
       

Eine Entscheidung, welche dieser Spielarten sowohl bezüglich der Kosten (Hardware, Softwarelizenzen, Wartungs- und Supportkosten) als auch bezüglich Zugriffszeiten und Verfügbarkeit am sinnvollsten ist, hängt von der Bandbreite der WAN-Leitungen, vom Mail-Aufkommen und der Intensität der Nutzung der Groupware-Funktionen ab. Wenn z.B. öffentliche Ordner sehr intensiv genutzt werden, sollten deren Inhalte nicht unbedingt über langsame WAN-Verbindungen geladen werden. In diesem Fall wäre es bestimmt besser, zumindest an Standorten mit einer größeren Anzahl von Anwendern je einen Exchange Server aufzustellen und die betroffenen öffentlichen Ordner über die Standorte hinweg zu replizieren.

Hinzu kommt, dass ein Exchange Server gegen Viren, Einbruchsversuche und Spionage durch Spezialsoftware (Firewall, spezielle Exchange-Antivirensoftware) abgesichert werden und diese Spezialsoftware regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden muss (z.B. Update der Antivirendateien).

Ein zentraler Lösungsansatz bezüglich Exchange Server muss nicht endgültig sein. Es ist denkbar, mit zentral aufgestellten Exchange Servern zu beginnen, große Standorte später mit eigenen Exchange Servern nachzurüsten oder aber durch die Nutzung der Offline-Funktionen von Outlook (PST- bzw. OST-Dateien) für bestimmte Benutzergruppen den Leitungsverkehr zwischen Clients und Exchange Servern zu reduzieren. Verfügbarkeit und Lastenausgleich können nicht nur erhöht werden, indem ein Cluster aus Exchange Servern bereitgestellt wird. Die Beherrschung der Cluster-Methode setzt besonders in Hinblick auf Disaster Recovery ein hohes Verständnis der Technologie voraus.

Eine Alternative zu einem Cluster von Exchange Servern ist die Verteilung der Postfächer und öffentlichen Ordner auf mehrere Exchange Server. Werden z.B. zwei zentrale Exchange Server eingesetzt, so können die Postfächer der Anwender mit einer Anmeldekennung, die mit einem Buchstaben zwischen A und M liegt, auf dem ersten Server bereitgestellt werden.

Die restlichen Postfächer mit einer Anmeldekennung beginnend mit einem Anfangsbuchstaben zwischen N und Z werden dann auf dem zweiten Exchange Server angelegt. Fällt nun der erste Exchange Server aus, so ist nur die Hälfte der Mitarbeiter betroffen. Es wird sich fast immer ein Kollege in der Abteilung finden, dessen Postfach auf dem zweiten Exchange Server liegt, und der deshalb bis zur Wiederherstellung des ersten Exchange Server Mails vertretungsweise empfangen und senden kann.

Kommen später weitere zentrale oder dezentrale Exchange Server hinzu, so können die Postfächer über das Snap-In Active Directory-Benutzer und –Computer komfortabel zwischen den Exchange Servern verschoben werden. Der Outlook-Client wird automatisch über die Verschiebung informiert und muss nicht umkonfiguriert werden.

Auf der Buch-DVD finden Sie im Verzeichnis Exchange Server den Artikel »Microsoft Exchange Hosted Services (Overview)«, in dem Microsoft über neue Dienstleistungen bezüglich E-Mail berichtet. Im Verzeichnis Exchange Server\Exchange 2007 der Buch-DVD finden Sie außerdem Hinweise, wohin die Reise bezüglich der neuen Version von Exchange Server geht.

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