22.6 Unterschied zwischen LocalPort und Standard-TCP/IP-Port
 
Wurden auf dem Server S1 Netzwerkdrucker installiert und freigegeben und sollen diese Netzdrucker nun von einem Client oder von einem Terminalserver aus angesprochen werden, so gibt es die beiden Möglichkeiten, die Netzdrucker des Servers S1 den Benutzern oder den Computern zuzuweisen.
Werden die Netzdrucker den Benutzern zugewiesen, so wird diese Zuweisung unter HKEY_CURRENT_USER in der Registrierdatenbank gespeichert. Bei servergespeicherten Benutzerprofilen (roaming profiles) wandern diese Einstellungen mit, wenn sich der Benutzer heute an diesem, morgen an jenem Computer anmeldet. Meldet sich jedoch ein anderer Benutzer am Client an, so fehlen die Druckerzuweisungen, die für den ersten Benutzer gemacht wurden.
Oft ist es aber sinnvoll, einem Client, der in einer bestimmten Abteilung steht, bestimmte Drucker zuzuweisen: nämlich die Netzwerkdrucker der Abteilung. Egal welcher Benutzer sich an diesem Client anmeldet, er soll immer auf die Abteilungsdrucker zugreifen können. Also wäre es in diesem Fall sinnvoll, die bestreffenden, auf dem Server S1 eingerichteten Netzdrucker direkt dem Client-Computer statt einem Benutzer zuzuweisen.
Richtet man einen Terminalserver S2 für eine Abteilung ein, so kann es sinnvoll sein, die Netzdrucker des Servers S1 auf diesem Terminalserver S2 so einzurichten, dass jeder Benutzer, der sich am Terminalserver S2 anmeldet, auf die Netzdrucker zugreifen kann.
In beiden Fällen bietet sich folgende Vorgehensweise an:
Im Fenster Drucker und Faxgeräte des Clients bzw. des Terminalservers S2 startet man den Druckerinstallations-Assistenten, wählt die Option Einen neuen Anschluss erstellen und als Anschlusstyp LocalPort. Als Anschlussnamen gibt man nun den Server S1 und den dort bereits eingerichteten und freigegebenen Netzdrucker in der Syntax \\Servername\<Netzdruckerfreigabename> an, z.B. \\S1\P013-Briefpapier.
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Erneut muss man einen Druckernamen eingeben und kann wählen, ob der Drucker im Netzwerk freigegeben werden soll. Dieses Mal sollte der Drucker aber nicht erneut freigegeben werden, denn es handelt sich nicht um einen lokalen Drucker, sondern um einen Drucker, der bereits auf dem zentralen Druckserver S1 eingerichtet und freigeben wurde. Und es war ja eines unserer Ziele, alle Druckaufträge zentral über einen Druckserver zu spoolen und zu verwalten. Ebenso sollten die Berechtigungen zentral und eindeutig verwaltet werden, was nicht möglich ist, wenn ein und derselbe physische Netzdrucker auf mehreren Servern als logischer Netzdrucker eingerichtet und freigegeben ist.
Öffnet man anschließend die Eigenschaften des so eingerichteten Druckers und dort die Registerkarte Anschlüsse, so ist die UNC-Angabe \\Servername\Druckerfreigabe dort eingetragen. Dennoch handelt es sich logisch um einen lokalen Port, der wie andere LPT-Ports, COM-Ports und USB-Ports behandelt wird: Ein Drucker, der an einem lokalen Port eines Computers angeschlossen ist, steht allen Benutzern dieses Computers zur Verfügung. Das gilt auch für den gerade eingerichteten Drucker, obwohl er nicht an einem physisch lokalen Port angeschlossen ist, sondern über den Druckserver S1 angeboten wird.
Alle Netzdrucker, die auf einem Terminalserver auf diese Weise eingerichtet werden, stehen sofort allen Benutzern des Terminalservers zur Verfügung.
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