6.10 Administrationswerkzeuge auf einem Windows XP–Client installieren
 
6.10.1 AdminPak.msi auf dem Windows XP-Client installieren
 
An seinem Windows-XP-Arbeitsplatz hat der Administrator jedoch auch noch eine andere Möglichkeit, sein Active Directory 2003 zu warten. Von der Windows-Server-2003-CD installieren Sie auf dem Windows-XP-Client die Datei AdminPak.msi aus dem Verzeichnis I386. Wenn es ein Service Pack zum Windows Server 2003 gibt, sollten Sie dieses entpacken und nach einer neueren Version von AdminPak.msi suchen.
Nach der Installation von AdminPak.msi finden Sie die Verwaltungsprogramme unter Start · Programme · Verwaltung. Die Verknüpfungen zu den Verwaltungsprogrammen wurden unter Dokumente und Einstellungen\All Users\Startmenü\Programme\Verwaltung erzeugt. Dort vermischen sie sich mit den Windows-XP-Verwaltungsprogrammen. Sie können im Windows Explorer dieses Verzeichnis nach Dateidatum sortieren, wodurch die hinzugekommenen Verknüpfungen leichter selektiert und in ein separates Verzeichnis wie z.B. Dokumente und Einstellungen\All Users\Startmenü\Programme\Active Directory Verwaltung verschoben werden können. Danach erscheinen die Active-Directory-Verwaltungswerkzeuge auch im Startmenü getrennt von den Windows-XP-Verwaltungswerkzeugen.
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Wenn Sie nun die unter Windows XP installierten Active Directory-Verwaltungsprogramme mit den auf dem Server S1 unter Start · Programme · Verwaltung angezeigten Verwaltungswerkzeugen vergleichen, so stellen Sie fest, dass durch die direkte Installation von AdminPak.msi mehr Werkzeuge verfügbar sind, als auf dem Server angezeigt werden. Zusätzlich finden Sie auf dem Windows-XP-Client folgende Verwaltungsprogramme:
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Active Directory-Verwaltung |
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Autorisierungs-Manager |
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Clusterverwaltung |
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Hilfe für Windows-Server-2003-Verwaltungsprogramme |
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IP-Adressverwaltung |
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Remotespeicher |
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Telefonie |
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UDDI-Dienste |
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Verwaltung öffentlicher Schlüssel |
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WINS |
Dies liegt daran, dass auf dem Server nur ein Teil der möglichen Windows-Server-2003-Komponenten und -Dienste bisher installiert wurde. So wurde der WINS-Serverdienst bislang nicht installiert und wird auch nicht benötigt, wenn es keine Altlasten in Ihrem Unternehmen gibt, die auf den WINS-Dienst angewiesen sind. Dennoch können einige der zusätzlichen Verwaltungsprogramme sehr hilfreich sein, wenn sie über das Startmenü des Servers aufrufbar sind, z.B. dann, wenn Sie den Server fernadministrieren.
Tipp: Installieren Sie auch auf dem Server die neueste Version (Service Pack) von AdminPak.msi, um alle Verwaltungsprogramme im Startmenü des Servers verfügbar zu machen.
Starten Sie folgende hinzugekommenen Verwaltungsprogramme, um einen Überblick zu erhalten, welche Funktion sie haben.
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Active Directory-Verwaltung: Es handelt sich um eine MMC-Konsole, die vier wichtige AD-Verwaltungswerkzeuge an einer Stelle zusammenfasst. |
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Hilfe für Windows Server 2003-Verwaltungsprogramme: Lesen Sie dort die Empfehlungen zur Verwaltung von Servern von Windows-2000-Clients und Windows-XP-Clients. |
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IP-Adressverwaltung: Hierbei handelt es sich um eine MMC-Konsole, die die drei Verwaltungsprogramme DHCP, DNS und WINS zusammenfasst. |
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Remotespeicher: Beim Start werden Sie nach einem Remotespeicherserver gefragt. Wenn Sie den Server S1 angeben, erhalten Sie die Fehlermeldung, dass der Remotespeicher auf S1 nicht installiert ist. Dennoch öffnet sich ein Fenster Remotespeicher und Sie können die Onlinehilfe starten, um sich über diese Funktion zu informieren. |
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Telefonie: In der Onlinehilfe können Sie sich einen Überblick über die Telefoniedienste unter Windows Server 2003 verschaffen. |
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UDDI-Dienste: Starten Sie das Verwaltungsprogramm und darin die Onlinehilfe, um sich über UDDI-Dienste zu informieren. |
6.10.2 Exchange-Systemverwaltungstools auf dem Windows–XP–Client installieren
 
Als Nächstes starten Sie auf dem Windows-XP-Client die CD von Exchange Server 2003, um dessen Verwaltungswerkzeuge zu installieren. Sie wählen den Menüpunkt Exchange-Bereitstellungstools und im Folgefenster den Punkt Ausschließliches Installieren von Exchange-Systemverwaltungstools. Es erscheint ein Fenster, in dem die Voraussetzungen für die Installation der Exchange-Systemverwaltungstools genannt werden. Auf einem Windows-XP-Client müssen demnach der SMTP-Dienst, der WWW-Dienst und das Windows-Server-2003-Verwaltungsprogramm AdminPak.msi installiert sein.
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Sie können die Verwaltungsprogramme von Windows Server 2003 (AdminPak.msi) unter Windows Server 2003 und Windows XP Professional installieren. Beim Versuch, Adminpak.msi von Windows Server 2003 auf einem Windows 2000 Server zu installieren, erhielt ich zumindest in der Beta-Version von AdminPak.msi einen Hinweis, dass diese Version der Verwaltungsprogramme nur unter Windows XP und Windows Server 2003 installiert werden kann.
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Wenn sich jedoch das Verwaltungswerkzeug AdminPak.msi von Windows Server 2003 nicht unter Windows 2000 installieren lässt, andererseits dessen Installation eine Voraussetzung für die Installation der Exchange-2003-Verwaltungsprogramme ist, so scheinen mir die Informationen im obigen Bildschirm Exchange Server-Bereitstellungstools nicht den Tatsachen zu entsprechen. Unter Punkt 5 lesen Sie: »Nachdem Sie das Setupprogramm ausgeführt haben, deaktivieren Sie den SMTP-Dienst, den WWW-Dienst oder den NNTP-Dienst, wenn Sie den jeweiligen Dienst nicht auf dem Computer ausführen möchten.«
Sie starten die Setup.exe aus dem Verzeichnis setup\i386. Als Installationsart muss Benutzerdefiniert und anschließend Microsoft Exchange-Systemverwaltungstools gewählt werden.
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Nach dem Abschluss der Installation finden Sie die Exchange-Verwaltungstools unter Start · Programme · Microsoft Exchange. Jedoch sollten Sie jetzt – wie zuvor auf dem Exchange Server selbst – das aktuelle Exchange Server Service Pack installieren, bevor Sie die unter Punkt 5 genannten Dienste deaktivieren.
Wenn Sie die Verwaltungstools für Windows Server 2002/2003 oder für Exchange Server 2000/2003 auf einem Client installieren, so vergessen Sie anschließend nicht, diese Verwaltungstools durch die aktuellen Service Packs auch auf dem Client zu aktualisieren.
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Sie sollten jetzt auf dem Windows-XP-Client das Snap-In Active Directory-Benutzer und –Computer und danach das Snap-In Exchange System-Manager mit der rechten Maustaste anklicken, Im Autorenmodus öffnen wählen und anschließend dieselben Einstellungen bezüglich der Ansichtsoptionen und der hinzugefügten Spalten vornehmen, die Sie auch beim Start dieser Snap-Ins auf dem Server gewählt haben, und anschließend diese Änderungen beim Beenden der beiden Snap-Ins abspeichern.
Unter Windows 2000 Server und Exchange Server 2000 gab es einige Probleme bei der Nutzung der Administrationswerkzeuge auf einem Windows-XP-Client, weil die Verwaltungsprogramme dieser Serverversionen für Windows 2000 Server und Windows 2000 Professional ausgelegt waren, nicht aber für den Client-Nachfolger Windows XP Professional.
Lesen Sie auf der Begleit-DVD im Text der Erstauflage dieses Buches nach, wenn Sie ein Windows-2000-Active-Directory oder ein Windows-2003-Active-Directory administrieren müssen, das sich nicht in der reinen Domänenfunktionsebene »Windows Server 2003« befindet, weil Abwärtskompatibilität gewahrt werden muss.
6.10.3 Gruppenrichtlinienverwaltungskonsole GPMC.MSI auf dem Windows-XP-Client installieren
 
Sie haben bisher die Active-Directory-Verwaltungsprogramme AdminPak.msi von der Windows-Server-2003-CD und die Exchange Server-Verwaltungsprogramme von der Exchange Server-CD installiert. Wenn Sie auf dem Server bereits das Gruppenrichtlinienverwaltungsprogramm GPMC.MSI installiert haben, das separat von der Microsoft-Internetseite zu beziehen ist, so können Sie dieses Programm jetzt auch auf dem Client installieren. Doch erneut der Hinweis: Wenn Sie bisher noch nicht mit Gruppenrichtlinien gearbeitet haben, so machen Sie sich in den Folgekapiteln zuerst ohne den Einsatz dieses Zusatztools mit Gruppenrichtlinien vertraut. Das Zusatztool ist nämlich nicht nur sehr mächtig, sondern auch komplex in seiner Funktionalität. Sobald Sie alle Kapitel dieses Buches zum Thema »Gruppenrichtlinien« durchgearbeitet und an Ihrer Testumgebung nachvollzogen haben, wird es Ihnen leichter fallen, das GPMC-Tool zu durchschauen und einzusetzen. Bedenken Sie auch, dass in Whitepapers und Knowledge-Base-Artikeln die Installation dieses Werkzeugs nicht immer vorausgesetzt wird und Sie vielleicht übermorgen ein fremdes Active Directory verwalten müssen, in dem das GPMC-Tool noch nicht eingesetzt wird. Spätestens dann werden Sie froh sein, auch mit den Bordmitteln von Windows Server 2000/2003 Gruppenrichtlinien verwalten zu können.
 6.10.4 Den Befehl »Ausführen als« verwenden
 
Die Installation der Verwaltungsprogramme auf einem Clientcomputer verleitet dazu, ständig unter einer Domänen-Administratorkennung zu arbeiten. Wenn Sie unter einer Kennung mit einfachen Domänen-Benutzerberechtigungen angemeldet sind, können Sie die Verwaltungsprogramme zwar starten, jedoch fehlen diejenigen Befehle, für deren Ausführung entsprechende AD-Berechtigungen benötigt werden. Melden Sie sich am Windows-XP-Client einmal unter einer einfachen Kennung an und starten Sie das Verwaltungswerkzeug Active Directory-Benutzer und Computer. Sie werden z.B. keine Möglichkeit finden, einen neuen Benutzer, eine Gruppe oder eine Organisationseinheit anzulegen. Es ist jedoch sehr gewagt, ständig unter der Kennung eines Domänenadministrators auf dem Client angemeldet zu sein. Der Start des Internet Explorers und der Zugriff auf unsichere Webseiten oder das Lesen von E-Mails können hohe Risiken bergen, wenn unbemerkt trojanischer Code heruntergeladen wird und sich mittels der Rechte eines Domänenadministrators verbreiten kann. Administratoren sollten generell nur dann unter einer Administratorkennung arbeiten, wenn Administratorberechtigungen unbedingt benötigt werden. Alle anderen Arbeiten sollten unter einer Kennung mit einfachen Berechtigungen durchgeführt werden. Sie können jedoch die AD-Verwaltungsprogramme im Startmenü bei gedrückter Umschalttaste mit der rechten Maustaste anwählen. Daraufhin erscheint im Kontextmenü der Befehl Ausführen als. Wenn Sie diesen Befehl wählen und im Feld Benutzername die Syntax Domänenname\Domänen-Administratorname verwenden, so wird das Verwaltungsprogramm nach der Eingabe des Kennworts unter der Kennung des Domänenadministrators gestartet und alle Befehle und Berechtigungen stehen zur Verfügung.
Dieser Trick ist jedoch noch mühselig, weil Sie bei jedem Start den Domänennamen, die Administratorkennung und das Kennwort eintippen müssen. Sie können wie folgt vorgehen, um den Vorgang komfortabler zu gestalten. Sie legen sich für die wenigen Verwaltungsprogramme, die Sie ständig unter der Administratorkennung starten müssen, Verknüpfungen mit folgender Befehlssyntax an:
%SystemRoot%\System32\Runas.exe /user:adminkennung@company.
local »mmc.exe Verwaltungsprogramm.msc«
Dabei taucht dann jedoch ein Problem auf: Die msc-Dateien zum Aufrufen der Verwaltungsprogramme haben teilweise Namen mit Leerzeichen. Der Aufruf von mmc.exe mit einem msc-Dateinamen, der Leerzeichen enthält, als Parameter wird jedoch falsch interpretiert, nämlich so, als würden mehrere Parameter übergeben. Andererseits ist es nicht möglich, in der oben angegebenen Syntax Verschachtelungen von Anführungszeichen zu nutzen. Sie lösen das Problem, indem Sie Kopien der msc-Dateien anlegen und dort die Leerzeichen z.B. durch Unterstriche ersetzen. Ein Beispiel dazu: Durch die Installation der Exchange Server-Verwaltungsprogramme auf dem Windows-XP-Client wurden die beiden Dateien C:\Programme\Exchsrvr\bin\users and computers.msc und C:\Programme\Exchsrvr\bin\Exchange System Manager.msc erzeugt. Legen Sie zu diesen Dateien folgende Kopien an, in deren Dateinamen Sie die Leerzeichen durch Unterstriche ersetzen:
C:\Programme\Exchsrvr\bin\users_and_computers.msc
C:\Programme\Exchsrvr\bin\Exchange_System_Manager.msc
Jetzt können Sie Verknüpfungen mit folgender Befehlszeile erstellen:
%SystemRoot%\System32\Runas.exe /user:adminkennung@company.
local "mmc.exe C:\Programme\Exchsrvr\bin\users_and_computers.msc"
%SystemRoot%\System32\Runas.exe /user:adminkennung@company.
local "mmc.exe C:\Programme\Exchsrvr\bin\Exchange_System_
Manager.msc"
Sobald Sie diese Verknüpfungen starten, werden Sie nach dem Administratorkennwort gefragt und danach startet die MMC-Konsole im Berechtigungskontext des Domänenadministrators.
6.10.5 Remote Control Add-In für die Active Directory MMC
 
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Auf dem Webserver von Microsoft finden Sie unter http://www.microsoft.com/technet/community/columns/profwin/pw0403.mspx den Artikel »Professor Windows – April 2003 – Terminal Services in Windows Server 2003: Improvements and Useful Tips«. Der Autor Yossi Saharon verweist in diesem Artikel auf das Active Directory Remote Control Add-On RControl. Sobald dieses Add-On, zu finden auf der Buch-DVD, installiert ist, können Sie im Snap-In Active-Directory Computer und –Benutzer einen Server oder auch einen Windows-XP-Client mit der rechten Maustaste anklicken und finden einen neuen Menüpunkt, um direkt eine Remoteverbindung zu diesem Computer aufzubauen.
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6.10.6 Vergleich von Remotedesktop und Remoteunterstützung
 
Auf einem Windows-XP-Professional-Client gehört das Fernwartungstool Remotedesktop zum Lieferumfang. Der Terminalserver-Client muss also nicht wie auf einem Windows-2000-Client explizit installiert werden. Aber auch der Windows-XP-Client selbst kann ferngesteuert werden. Über die Eigenschaften des Icons Arbeitsplatz und dort über die Registerkarte Remote können Sie sowohl die Remoteunterstützung als auch den Remotedesktop des Windows-XP-Clients konfigurieren.
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Die Komponente Remotedesktop ermöglicht, dass der Windows-XP-Client ferngesteuert werden kann. Über die Schaltfläche Remotebenutzer auswählen kann angegeben werden, welche Benutzer oder Benutzergruppen den Computer fernsteuern dürfen. Wenn Sie sich über den Remotedesktop auf einem entfernten Rechner anmelden, an dem bereits ein anderer Mitarbeiter angemeldet ist, so wird dieser Mitarbeiter abgemeldet.
6.10.7 Remoteunterstützung unter Windows XP anbieten
 
Die Komponente Remoteunterstützung dient dazu, dass der Benutzer des Clients Hilfeanforderungen an andere Mitarbeiter senden kann. Es ist aber auch möglich, Hilfe aktiv anzubieten. Unter Windows XP öffnen Sie dazu Hilfe und Support, wählen Tools zum Anzeigen von Computerinformationen und Ermitteln von Fehlerursachen verwenden und im nächsten Fenster Anbieten von Remoteunterstützung. Sie geben den Computernamen oder alternativ die IP-Adresse des fernen Computers an.
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6.10.8 Remoteunterstützung unter Windows Server 2003 anbieten
 
Sowohl unter Windows Server 2003 als auch unter Windows XP können Sie einem anderen Benutzer Remoteunterstützung anbieten. Der um Unterstützung bittende Mitarbeiter kann dabei ein Benutzer sein, der an einem Windows-XP-Client auf ein Problem gestoßen ist, oder auch ein Administrator, der vor einem Server sitzt und die Hilfe eines anderen Administrators benötigt. Diese Funktion ist deshalb besonders für Mitarbeiter der IT-Abteilung interessant. Hat ein Benutzer oder ein Administrator ein Problem, so ruft er in der IT-Abteilung an und teilt dem Helpdesk-Mitarbeiter den Namen seines Computers mit. Der Mitarbeiter des Helpdesk initiiert daraufhin die Unterstützung, indem er sich auf den Bildschirm des zu unterstützenden Mitarbeiters aufschaltet. Er lässt sich das aufgetretene Problem vorführen und kann dann mit Zustimmung des anfragenden Mitarbeiters die Kontrolle über den fernen Computer übernehmen. Danach können beide Mitarbeiter zusammen den Computer bedienen, gerade so, als seien zwei Tastaturen und zwei Mäuse an diesem Computer angeschlossen.
Wenn Sie einen Windows Server 2003 administrieren und ein Problem mit einem anderen Administrator an einem anderen Standort diskutieren möchten oder dessen Hilfe benötigen, kann es sehr hilfreich sein, wenn der Administrator sich aus der Ferne über die Funktion Remoteunterstützung anbieten in Ihre Serversitzung einklinkt und beide Administratoren dann zusammen an der Serverkonsole arbeiten. Auch bei der Schulung von Administratoren kann diese Funktion sinnvoll genutzt werden.
Um die Funktion Remoteunterstützung anbieten in der Domäne nutzen zu können, müssen für diejenigen Computer, denen Remoteunterstützung angeboten werden soll, zwei Gruppenrichtlinien aktiviert werden. Wenn diese Funktion sowohl für alle Server als auch alle Clients genutzt werden soll, wäre es prinzipiell möglich, diese Einstellungen in der Richtlinie Default Domain Policy Richtlinie vorzunehmen. Wie Sie im Kapitel über Gruppenrichtlinien jedoch lesen, sollte diese Gruppenrichtlinie wie auch die Richtlinie Default Domain Controllers nach Möglichkeit nicht verändert werden. Ein Blick auf einen Small Business Server 2003 verrät, wie Microsoft-Entwickler dieses Problem musterhaft angehen. Dort finden Sie eine speziell für den Zweck Remoteunterstützung angelegte Gruppenrichtlinie mit dem Namen Small Business Server Remoteunterstützungsrichtlinie.
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Wie man der Registerkarte Details entnimmt, ist in dieser Richtlinie die Benutzerkonfiguration deaktiviert worden, weil nur Einstellungen in der Computerkonfiguration der Richtlinie vorgenommen werden. Durch das Deaktivieren der Benutzerkonfiguration wird die Richtlinie schneller abgearbeitet. Der Startvorgang eines Computers läuft umso schneller ab, je weniger Gruppenrichtlinien abgearbeitet werden müssen.
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Wenn Sie die Registerkarte Bereich öffnen, stellen Sie fest, dass die Richtlinie für die gesamte Domäne gilt, somit nicht nur für Windows-XP-Clients, sondern auch für alle Server der Domäne. Dies bedeutet, dass auch den Administratoren, die an einem Server arbeiten, Remoteunterstützung angeboten werden kann.
Unter Computerkonfiguration · Administrative Vorlagen · System · Remoteunterstützung aktivieren Sie nun die beiden Richtlinien Angeforderte Remoteunterstützung sowie Remoteunterstützung anbieten.
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Die Richtlinie Angeforderte Remoteunterstützung bezieht sich eigentlich auf eine Situation, in der ein Anwender, der Unterstützung benötigt, eine Hilfeanforderung über eine E–Mail verschickt. Unter Windows XP öffnen Sie dazu Start · Hilfe und Support und wählen den Menüpunkt »Einen Bekannten auffordern, eine Verbindung über Remoteunterstützung mit Ihrem Computer herzustellen«.
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Dennoch müssen Sie auch diese Richtlinie aktivieren, damit das Anbieten von Remoteunterstützung ohne eine vorherige E–Mail-Hilfeanfrage funktioniert.
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Wenn Sie die Richtlinie Remoteunterstützung anbieten aktivieren, müssen Sie hinter Helfer: die Schaltfläche Anzeigen betätigen. Daraufhin wird das Fenster Inhalt anzeigen geöffnet, in dem Sie einzelne Supportmitarbeiter oder aber besser eine Sicherheitsgruppe wie Helpdesk-Mitarbeiter hinzufügen. Verwenden Sie folgendes Format, wenn Sie den Namen des Helfers bzw. der Helfergruppe angeben:
<Domänenname>\<Benutzername> oder <Domänenname>\<Gruppenname>
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Übrigens muss, so vermute ich, der NetBIOS-Domänenname (COMPANY) und nicht der voll qualifizierte Name der Domäne (Company.local) hier angegeben werden. Der NetBIOS-Name ist auf 15 Zeichen beschränkt und hat keine Kleinbuchstaben.
Ich stutzte, als ich mir den Eintrag im Fenster Inhalt anzeigen einer Small-Business-Server-2003-Domäne ansah, die ich gerade für einen Kunden aufgesetzt hatte. Diese Domäne hatte einen Namen, der länger als 15 Zeichen war, wie z.B. »Danker-Mummstedt.local«. Die Installation eines SBS 2003 läuft fast automatisch durch und auch die Gruppenrichtlinien werden automatisch erzeugt und konfiguriert. Im Fenster Inhalt anzeigen stand nun folgender Eintrag: DANKER-MUMMSTED\Domänen-Admins
Im Domänennamen fehlte hinten ein »T«, und ich bekam zuerst beinahe einen Herzinfarkt, weil ich dachte, ich hätte mich bei der Erstellung des Active Directory bei der Eingabe des Domänennamens vertippt.
Die neu konfigurierten Gruppenrichtlinien wirken auf den Computern der Domäne erst nach einer Verzögerung bzw. nach dem nächsten Neustart. Sie können die Übernahme der Gruppenrichtlinie jedoch durch den Befehl gpupdate /force sofort erzwingen. Unter Windows Server 2003 öffnen Sie nun Hilfe und Support und wählen rechts unter Supportaufgaben den Menüpunkt Tools. Es erscheint ein neues Fenster, in dem Sie links unterhalb von Tools auf Programme des Hilfe- und Supportcenters klicken und den Unterpunkt Anbieten von Remoteunterstützung wählen. Auch dort müssen Sie entweder die IP-Adresse oder den Namen des Computers eingeben, dem Sie Unterstützung anbieten möchten.
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Unter Windows XP öffnet man dazu Start · Hilfe und Support und wählt den Menüpunkt »Einen Bekannten auffordern, eine Verbindung über Remoteunterstützung mit Ihrem Computer herzustellen«.
Der Mitarbeiter, der an diesem Computer arbeitet, erhält daraufhin ein Fenster mit einer Aufforderung, dem Angebot für Remoteunterstützung zuzustimmen oder es abzulehnen. Nimmt er das Angebot an, wird er aber nicht abgemeldet, sondern beide Benutzer können nun den Computer gemeinsam bedienen.
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Der Anbieter der Remoteunterstützung kann den Bildschirm des unterstützten Computers zunächst lediglich einsehen.
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Wenn er die Steuerung des entfernten Computers übernehmen möchte, muss er explizit oben links auf die Schaltfläche Steuerung übernehmen klicken. Auf dem Ferncomputer erscheint daraufhin eine Abfrage, ob der angemeldete Anwender der Übernahme der Steuerung zustimmt.
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Erst wenn der Anwender in die Übernahme der Steuerung eingewilligt hat, können beide Anwender gleichzeitig den Computer steuern. Dabei kann der Anwender am Ferncomputer die Fernunterstützung jederzeit beenden und die Verbindung trennen.
Remoteunterstützung setzt nicht voraus, dass auf dem Computer, zu dem eine Verbindung hergestellt werden soll, ein Konto für den Fernbenutzer eingerichtet wurde. Mittels Remotedesktop können Sie sich nur auf einem Client einwählen, wenn es bereits ein lokales Konto mit einem nicht leeren Kennwort für Sie gibt oder der fernzuwartende Computer ein Mitglied einer Domäne ist und Sie sich mit einer Domänenkennung anmelden, die berechtigt wurde, diesen Computer fernzusteuern.
Arbeitet gerade ein anderer Mitarbeiter an diesem Computer, so erscheint bei einer Remotedesktopverbindung der Warnhinweis, dass dieser Mitarbeiter dadurch abgemeldet wird und die Gefahr von Datenverlust besteht. Über die Schaltfläche Optionen können viele Einstellungen für eine bestimmte Remotesitzung vorgenommen werden.
6.10.9 Einstellungen der Remotedesktopverbindung in einer Datei sichern
 
In der Registerkarte Allgemein können diese Einstellungen über die Schaltfläche Speichern unter zum Beispiel auf dem Desktop gesichert werden. Auf diese Weise können Sie bestimmte Parameter für die Verbindungen zu verschiedenen Servern auf dem Desktop oder an anderer Stelle des Dateisystems sichern, z.B. in Ihrem Basisverzeichnis auf dem Server.
Die Registerkarte Anzeige bietet Einstellungen bezogen auf die Farbtiefe und die Bildschirmauflösung. Über die Registerkarte Lokale Ressourcen lässt sich einstellen, ob lokale Laufwerke, Drucker oder serielle Anschlüsse des Clients auch in der Remotesitzung verfügbar sein sollen.
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Über die Registerkarte Erweitert können Sie die Übertragungsrate festlegen und die Verbindung optimieren, indem Sie z.B. die Menü- und Fensteranimation deaktivieren.
Sie können das Programm Remotedesktopverbindung auch direkt über die Datei mstsc.exe im Verzeichnis %SystemRoot%\system32 starten. Wenn Sie über Start · Ausführen den Befehl mstsc /? eingeben, werden alle Parameter angezeigt, die der ausführbaren Datei mstsc.exe übergeben werden können.
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