14.6 Dokumentvorlagen über mehrere Standorte synchronisieren
 
Verfügt Ihr Unternehmen über mehrere Standorte, so wäre es sicher nicht sinnvoll, wenn für einen Mitarbeiter am Standort X als Dokumentvorlageverzeichnis ein Firmenvorlageverzeichnis eines Servers am Standort Y mittels der Richtlinie Workgroup templates path vorgegeben würde. Ebenso verhält es sich für die Richtlinien, die den Speicherort für AutoStart-Dokumente bestimmen. Sinnvoll wäre, dass alle Firmen-Dokumentvorlagen in einem zentralen Verzeichnis Firmenvorlagen auf einem Server der Hauptniederlassung von ausgewählten Mitarbeitern gepflegt würden und dieses zentrale Verzeichnis dann auf die dezentralen Server der Niederlassungen repliziert würde. Sie können z.B. in der NETLOGON-Freigabe des Domänencontrollers der Hauptniederlassung ein Unterverzeichnis Firmenvorlagen erstellen und dort alle Dokumentvorlagen einstellen und pflegen. (Hinweis: Das Verzeichnis %SystemRoot%\SYSVOL\%Domänenname%\scripts ist standardmäßig unter der Bezeichnung NETLOGON freigegeben.) Der Inhalt der NETLOGON-Freigabe wird automatisch auf alle Domänencontroller repliziert. Für die Mitarbeiter des Standortes X richten Sie nun eine Organisationseinheit ein und erstellen für diese OU eine Richtlinie, in der das Verzeichnis \\Server_Standort_X\NETLOGON\Firmenvorlagen in der Richtlinie Workgroup templates path eingetragen wird. Umständlicher wäre es, das Verzeichnis Firmenvorlagen an anderer Stelle auf dem zentralen Server unterzubringen und über die Einrichtung von DFS (Distributed File System) sicherzustellen, dass dieses Verzeichnis auf die Server aller Standorte der Domäne repliziert wird.
Eine abschließende Bemerkung: Gruppenrichtlinien erzwingen Einstellungen. Der Benutzer kann sie nicht ändern. Wird der Pfad für die Standardablage von Dokumenten oder für das Vorlageverzeichnis über eine Gruppenrichtlinie definiert, so sind alle Benutzer betroffen, für die diese Gruppenrichtlinie greift. Es gibt aber Optionen, die zwar von der Systemadministration voreingestellt werden sollen, weil sie für die Mehrzahl der Anwender sinnvoll sind, die jedoch bei Bedarf durch den einzelnen Benutzer geändert werden müssen. Der Microsoft Office Custom Installation Wizard (CIW) aus dem Office Resource Kit bietet eine Alternative zu Gruppenrichtlinien. Für andere Anwendungen von Drittanbietern können wiederum Anmeldeskripte eingesetzt werden, um sinnvolle Voreinstellungen zu treffen, die später vom einzelnen Anwender seiner individuellen Arbeitsweise entsprechend angepasst werden können.
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