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Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk von Ulrich Schlüter
Windows Server 2003 R2, SBS 2003, ADS, Exchange Server, Windows XP und Microsoft Office
Buch: Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk

Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk
1.008 S., mit CD, 69,90 Euro
Rheinwerk Computing
ISBN 3-89842-847-8

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gp Kapitel 1 Die Grundinstallation des Windows Server
  gp 1.1 Windows 2000 Server und Windows Server 2003
  gp 1.2 Windows Server 2003 R2
  gp 1.3 Einzelprodukte oder Windows Small Business Server 2003
  gp 1.4 Planung der Installation von Windows Server 2003
    gp 1.4.1 Partitionierung der Festplatten des Testservers
    gp 1.4.2 Virtuelle Maschinen nutzen
    gp 1.4.3 Mehrere Windows-Betriebssysteme parallel betreiben
    gp 1.4.4 RIS erfordert eine separate Partition
    gp 1.4.5 Flexibilität durch eine Wechselplatte
    gp 1.4.6 Hardware einsetzen, wenn es keine Windows Server 2003-Treiber gibt
    gp 1.4.7 Startbare Betriebssystem-CD mit integriertem Service Pack verwenden
    gp 1.4.8 Namensvergabe für die Testumgebung
  gp 1.5 Ablauf der Grundinstallation des ersten Domänencontrollers
  gp 1.6 Von Windows Update zu Microsoft Update wechseln


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1.4 Planung der Installation von Windows Server 2003  downtop


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1.4.1 Partitionierung der Festplatten des Testservers  downtop

Der Testserver hat eine Festplatte, die wie folgt aufgeteilt wird:

gp  C: Mindestens 20 GB für Windows 2003 Server
gp  D: CD-ROM-Laufwerk
gp  E: Mindestens 20 GB für ein Softwarearchiv und die Freigaben »Profiles«, »Users«, »Company«
gp  F: Mindestens 10 GB für eine separate RIS-Partition

Eventuell sollte eine weitere Partition für ein zusätzliches Betriebssystem wie Windows XP Professional eingerichtet werden. Unter diesem zusätzlich installierten Betriebssystem können Sie z.B. im Internet arbeiten oder neue Software austesten, ohne die Servertestumgebung zu gefährden.

Bei der vorgeschlagenen Partitionierung der Festplatte des Testservers handelt es sich um eine Minimalkonfiguration für ein Testsystem, dessen einzige Funktion es ist, Erfahrungen mit einer Windows-Server-2003-Domäne einschließlich Exchange Server 2003 (bzw. Small Business Server 2003) zu sammeln. Diese Minimalkonfiguration passt sogar auf einen Laptop. Damit ist sie z.B. für die Mitarbeiter eines Active-Directory-Projektteams geeignet, die verteilt arbeiten und sich regelmäßig zu Projektmeetings in einem Besprechungsraum treffen, um ihre Zwischenergebnisse auf dem Laptop vorzuführen. Auch IT-Consultants können einen Laptop mit einer Active-Directory-Testinstallation komfortabel für Vorführungen beim Kunden einsetzen. In Unternehmen, in denen ein Active Directory unter Windows Server 2003 bereits eingesetzt wird, ist diese Minimalkonfiguration für Auszubildende der IT-Abteilung interessant, denn mit geringem Hardwareaufwand kann ein Auszubildender spielerisch sich das Know-how aneignen, das er später im Produktivsystem benötigen wird.

Es versteht sich von selbst, dass ein Produktivserver anders konfiguriert werden muss: Festplatten müssen über RAID abgesichert werden. Die Anzahl der eingesetzten Festplatten und die Wahl des RAID-Systems hängen von der Anzahl der Clients, Benutzer und Exchange-Postfächer ab. In großen Umgebungen werden Technologien wie Servervirtualisierung, Cluster, SAN, NAS, iSCSI sowie DFS eine Rolle spielen und Einfluss auf die Anzahl und Konfiguration der Serverfestplatten haben. Nur ein Beispiel: Das Service Pack 2 zu Exchange Server 2003 erhöhte für die Standard Edition die Maximalgröße der Datenbanken von ehemals 16 Gigabyte auf nunmehr 75 Gigabyte. Wird diese Maximalgröße ausgenutzt, so erhöht sich auch der Speicherbedarf der Exchange-Transaktionsdateien, die dann aus Performancegründen auf einer separaten Partition, besser sogar auf einem separaten mittels RAID abgesicherten Festplattenpaar liegen sollten. Wird der Spam-Filter IMF eingesetzt, so sollte für das Spam-Archiv abhängig von der Größe des Spam-Aufkommens eventuell eine weitere separate Partition oder sogar eine separate Festplatte eingeplant werden.


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1.4.2 Virtuelle Maschinen nutzen  downtop

Mit inzwischen kostenloser Virtualisierungssoftware wie Microsoft Virtual Server 2005 R2 oder VMware können Sie unter Windows XP Testumgebungen einrichten. Sie können z.B. eine virtuelle Maschine mit den Einzelprodukten Windows Server 2003 R2 mit Exchange Server 2003 aufsetzen, in einer zweiten virtuellen Maschine einen Windows Terminalserver installieren und in die Domäne der ersten virtuellen Maschine integrieren. Als weitere Testumgebung können Sie das Produkt SBS 2003 R2 in einer separaten virtuellen Maschine installieren und sogar den Musterclient in einer virtuellen Maschine aufsetzen. Virtuelle Maschinen werden als Dateien in einem separaten Verzeichnis gespeichert. Zwischenstände einer Testumgebung lassen sich komfortabel als Sicherungskopien dieser Dateien wegspeichern und wieder einspielen, wenn durch weitere Installationsschritte ein unbrauchbarer Zustand herbeigeführt wird. Mittels virtueller Maschinen können Sie sogar gleichzeitig mehrere Windows-Server-Installationen auf einem Rechner starten und damit später eine Umgebung simulieren, die aus mehreren Standorten besteht.

Auf der Buch-DVD habe ich im Hauptverzeichnis Virtual Server 2005 R2 viele Anleitungen und Tipps zum kostenlosen Microsoft Virtual Server zusammengestellt.

Ein Nachteil von virtuellen Maschinen ist, dass eine hochperformante Hardware benötigt wird. Ein weiterer Nachteil, der beim Umgang mit komplexen Serverprodukten hinzukommt, besteht darin, dass die Fehlersuche in einem als virtuelle Maschine aufgesetzten Active Directory für einen Neuling nicht gerade einfacher wird, wenn die Besonderheiten und Einschränkungen der virtuellen Software hinzukommen. Um den Einstieg in Active Directory nicht durch unnötige Fehlerquellen zu erschweren, rate ich deshalb zumindest dem Neuling davon ab.


Rheinwerk Computing

1.4.3 Mehrere Windows-Betriebssysteme parallel betreiben  downtop

Sie können in Ihrer Testumgebung auf mehreren Partitionen getrennt voneinander parallel Windows XP, Windows Server 2003 und Small Business Server 2003 installieren. Die Reihenfolge ist aber wichtig. Wenn Sie zuerst Windows Server 2003 und danach Windows XP installieren, lässt sich später Windows Server 2003 nicht mehr starten, da durch die Installation von Windows XP die Bootdateien von Windows Server 2003 durch die älteren Dateien von Windows XP ersetzt werden. Es handelt sich um die Dateien C:\NTDETECT.COM und C:\NTLDR. Sichern Sie diese Dateien und die Datei Boot.ini vorher in ein Unterverzeichnis. Lässt sich später eines der Betriebssysteme nicht mehr starten, so können Sie im anderen, noch startfähigen Betriebssystem diese Dateien wieder austauschen.


Rheinwerk Computing

1.4.4 RIS erfordert eine separate Partition  downtop

Wichtig ist, dass Sie für die spätere Installation des Remote Installation Service (RIS) unbedingt eine separate Partition zur Aufnahme der RIPrep-Abbilder vorsehen. Auf dieser Partition sollten außer den Abbildern keine weiteren Datenbestände liegen, da bei einer Deinstallation von RIS sonst das Risiko eines Datenverlustes besteht. Mit RIS wird ein Dienst installiert, der bei doppelt vorkommenden Dateien mit gleicher Dateiversion zwecks Plattenplatzersparnis alle Duplikate der Dateien durch Links auf eine einzige Urdatei ersetzt und diese Urdatei in den SIS-Store übernimmt. Durch eine Deinstallation des RIS-Dienstes wird dieser Vorgang nicht revidiert. Die Duplikate sind dann nicht mehr vorhanden.


Rheinwerk Computing

1.4.5 Flexibilität durch eine Wechselplatte  downtop

Eine sehr flexible Testumgebung erhalten Sie, wenn Sie drei Festplatten und zwei Wechselrahmen verwenden. Eine größere Festplatte bauen Sie fest in den Testrechner ein und nutzen diese Festplatte später als Softwarearchiv. Die anderen beiden Festplatten bauen Sie in je einen Wechselrahmen ein. Auf der einen Festplatte installieren Sie Windows XP, auf der anderen Windows Server 2003. Wollen Sie im Internet recherchieren oder Software austesten, so schieben Sie den Wechselrahmen mit Windows XP ein. Wollen Sie in der Windows Server-Testumgebung arbeiten, so tauschen Sie den Wechselrahmen im Computer aus. Aus beiden Umgebungen heraus können Sie auf das Softwarearchiv der dritten, fest installierten Festplatte zugreifen.


Rheinwerk Computing

1.4.6 Hardware einsetzen, wenn es keine Windows Server 2003-Treiber gibt  downtop

Eine ISDN-Karte oder ein DSL-Modem sollte vor der Installation von Windows Server 2003 eingebaut werden, damit diese Hardware bei der Installation erkannt wird. Sie wird benötigt, damit ein Internetzugang vorhanden ist, wenn später DNS installiert wird, und damit Updates heruntergeladen werden können. Ich selbst verwende auch unter Windows Server 2003 eine ältere Fritz-PCI-ISDN-Karte, für die Windows Server 2003 keine Treiber zur Verfügung stellt. Leider bietet auch AVM für diese ISDN-Karte keine Windows-Server-2003-Treiber zum Download an, doch über einen Umweg läuft diese Karte auch unter Windows Server 2003, indem die Windows-XP-Treiber dieser Karte unter Windows Server 2003 weiter genutzt werden.

Unter Windows XP lassen Sie sich über Systemsteuerung · System · Hardware · Gerätemanager alle Treiberdateien anzeigen, die zu dieser Hardware geladen werden. Sie kopieren diese Treiber auf eine Diskette, auf der Sie vorher die gleichen Unterverzeichnisse einrichten (Windows\System32, Windows\Inf usw.). Unter Windows Server kopieren Sie dann diese Treiber von der Diskette in die entsprechenden Verzeichnisse von Windows Server 2003. Über Systemsteuerung · System · Hardware · Gerätemanager · Aktion · Nach geänderter Hardware suchen versuchen Sie anschließend, die Hardware aufgrund der hinzugefügten Treiber einzubinden. Bei der PCI-ISDN-Karte von AVM gibt es ein Update für Windows XP, das jedoch auch unter Windows Server 2003 installiert werden kann, nachdem die Karte mit den eingespielten Windows-XP-Treibern erkannt wurde.

Mit einer ähnlichen Vorgehensweise können Sie wahrscheinlich auch andere Hardware weiter einsetzen, für die es zwar Windows-XP-Treiber, jedoch keine Windows-Server-2003-Treiber gibt.


Rheinwerk Computing

1.4.7 Startbare Betriebssystem-CD mit integriertem Service Pack verwenden  downtop

Als die Erstauflage dieses Buches gedruckt wurde, gab es zu Windows 2000 Server bereits das Service Pack 3, und kurz darauf erschien das Service Pack 4. Wenn Sie dieses Kapitel lesen, wird es auch für Windows Server 2003 bereits ein SP1 oder vielleicht sogar schon ein aktuelleres Service Pack geben. Erstellen Sie eine bootfähige Installations-CD mit integriertem neuesten Service Pack. Das Verfahren zum Erstellen derartiger bootfähiger CDs wird in diversen Artikeln beschrieben, die Sie aus dem Internet (z.B. über www.wintotal.de) herunterladen können. Nach demselben Verfahren können Sie auch eine Windows-XP-Professional-CD mit integriertem Service Pack 2 erstellen. Das Installieren von CDs mit integriertem Service Pack spart nicht nur Zeit und Speicherplatz auf der Festplatte, auch die später beschriebene RIS-Installation des Client-Betriebssystems vereinfacht sich dadurch enorm. Nach der Installation von Windows Server 2003 sollten Sie zuerst die neuesten Updates einspielen, die seit der Veröffentlichung des aktuellen Service Packs erschienen sind.


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1.4.8 Namensvergabe für die Testumgebung  toptop

In der Erstausgabe dieses Buches wurde als Organisationsname für die Testumgebung »Testfirma« gewählt, und auch sonst wurden deutsche Bezeichnungen für Standardverzeichnisse und Freigaben vorgeschlagen. Da Sie aber vielleicht in einem Unternehmen arbeiten, das international operiert, oder später einmal in einem Projekt tätig sein werden, bei dem Server in der englischen Version aufgesetzt werden müssen, sollten Sie für bestimmte Namen englische Bezeichnungen verwenden. Das erleichtert auch das Verständnis von Whitepapers und Knowledge-Base-Artikeln, die in Englisch verfasst sind. Außerdem lehne ich mich an Konventionen an, die Sie bei einer Musterinstallation von Microsoft Small Business Server 2003 finden. Deshalb wurde in dieser Neuauflage des Buches als Organisationsname Company gewählt und als interner Domänenname Company.local statt Testfirma.de. Aus Sicherheitsgründen hat es sich als sinnvoll erwiesen, dem internen Domänennamen ein anderes Suffix zu geben (»local«) als dem externen Namen (»de« oder »com«), der im Internet angemeldet ist. Das Verzeichnis für persönliche Basisverzeichnisse (englisch: home directories) auf dem Server wird später Users genannt, das Verzeichnis zur Ablage von Gruppendokumenten Company, das Verzeichnis für wandernde Benutzerprofile (englisch: roaming profiles) Profiles.

Sollten Sie in Screenshots, Artikeln und Skripten des Buches und besonders der Buch-DVD auf anders lautende Bezeichnungen stoßen, so verzeihen Sie mir bitte derartige Nachlässigkeiten.

Die in deutschsprachigen Handbüchern und Artikeln gewählten Übersetzungen der US-amerikanischen Fachbegriffe geben oft Anlass zum Schmunzeln. Dennoch werden sie hier zumindest dann verwendet, wenn sich die amerikanischen Termini nicht durchgesetzt haben. Merken Sie sich folgende deutsche Begriffe und deren amerikanisches Pendant:

gp  Wanderndes Benutzerprofil = roaming profile
gp  Basisverzeichnis = user home directory
gp  Organisationseinheit = organization unit (OU)
gp  Gruppenrichtlinie = group policy
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