1.2 Windows Server 2003 R2
 
Windows Server 2003 R2 ist ein Versionsupdate des Betriebssystems Windows Server 2003. Windows Server 2003 R2 basiert auf Windows Server 2003 mit Service Pack 1, bietet aber neue Features, um die Windows Server 2003 auch bei Erscheinen weiterer Service Packs nicht erweitert werden wird. Windows Server 2003 R2 ist somit ein eigenständiges Produkt, das Anfang 2006 auf den Markt kam. Es wird auf zwei CDs ausgeliefert. Auf der CD 1 befindet sich Windows Server 2003 mit SP1, auf CD 2 die neuen Features von Windows Server 2003 R2.
Windows Server 2003 R2 baut auf den Leistungsmerkmalen von Windows Server 2003 SP1 auf und ergänzt sie durch ausgewählte neue Features und Komponenten. Folglich müssen Sie in einer existierenden Domäne unter Windows Server 2003 nur diejenigen Windows Server 2003 auf Windows Server 2003 R2 aktualisieren, auf denen diese neuen Features benötigt werden. Für diese Aktualisierung muss dann eine neue Serverlizenz erworben werden. Nichts spricht aber dagegen, in eine bestehende Domäne unter Windows Server 2003 weitere Server unter Windows Server 2003 R2 hinzuzufügen, um Serverdienste, Serverfunktionen und Last zu verteilen und um die neuen Features von R2 gezielt auf den hinzugefügten Servern zu nutzen.
Für Windows Server 2003 R2 werden dieselben Service Packs und Updates wie für Windows Server 2003 bereitgestellt. Daher können die Betriebssysteme Windows Server 2003 und Windows Server 2003 R2 problemlos in ein und derselben Umgebung miteinander kombiniert werden. Ein späterer Umstieg auf Windows Server Longhorn kann sowohl von Windows Server 2003 als auch von Windows Server 2003 R2 aus erfolgen.
Da Windows Server 2003 R2 auf Windows Server 2003 SP1 basiert, können alle Anwendungen, die unter SP1 laufen, auch unter Windows Server 2003 R2 ausgeführt werden.
Windows Server 2003 R2 wird mit einer neuen, speziellen Serverlizenz ausgeliefert. Es ist deshalb nicht legitim, einen Windows Server 2003 auf Windows Server 2003 R2 zu updaten, ohne diese spezielle Serverlizenz zu erwerben. Doch gibt es keine speziellen Clientzugriffslizenzen (CALs) für Windows Server 2003 R2, sondern nur Windows-Server-2003-CALs. Wird eine neue Domäne auf Basis von Windows Server 2003 R2 errichtet und werden neben den fünf zum Lieferumfang gehörenden CALs weitere CALs benötigt, so erwirbt man Windows-Server-2003-CALs. Wird ein Windows Server 2003 R2 in eine bereits bestehende Windows-Server-2003-Domäne aufgenommen, so müssen folglich die bereits erworbenen CALs nicht ersetzt werden.
Eine ausführlichere Besprechung der neuen Features von Windows Server 2003 R2 erfolgt in einem separaten Kapitel. Außerdem finden Sie auf der Buch-DVD im Unterverzeichnis Windows Server\Windows Server 2003 R2 eine Sammlung von Anleitungen zur Installation und Verwaltung der neuen Features.
Wenn Sie eine neue Active-Directory-Domäne auf einer »grünen Wiese« errichten müssen, so sollten Sie Windows Server 2003 R2 einsetzen. Ist die Anzahl der Clients kleiner als 75 und ist davon auszugehen, dass innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre diese Größe nicht überschritten wird, so sollten Sie Microsoft Small Business Server 2003 R2 als preiswertere Alternative in Betracht ziehen.
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