12 Photoshop und Druck
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Die Druckausgabe hängt sehr eng mit dem Farbmanagement zusammen, da hier Wechsel zwischen Farbräumen stattfinden, und zwar vom Arbeitsfarbraum zum Ausgabefarbraum des Druckers oder der Druckmaschine. Farbmanagement wird ausführlich in Kapitel 7 besprochen. Auch Kapitel 5 berührt einige Themen der Druckausgabe. |
Am Ende einer Bildbearbeitung in Photoshop steht oft die Druckausgabe – sei es direkt aus Photoshop oder als druckfertige Datei zur Einbindung in ein Satzprogramm wie QuarkXPress oder Adobe InDesign. In beiden Fällen läuft man bei aller Sorgfalt, die man zuvor in die Retusche, Montage oder sonstige Bearbeitung gesteckt hat, Gefahr, das Ergebnis zu verderben, denn die Umwandlung der RGB-Bilddaten in das für den Druck notwendige CMYK-Farbmodell stellt einen großen Eingriff in die Farbigkeit eines Bildes dar. Hier ist eine ganze Reihe von Dingen zu beachten, wenn es gelingen soll. Auch etwas Hintergrundwissen ist dabei von Vorteil.
12.1 Farbseparation und Farbaufbau
Für die Darstellung von Farben im Druck müssen Bilddaten, die am Computer meist als RGB-Farben gespeichert, bearbeitet und dargestellt werden, in die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (Key) umgewandelt werden.
Abbildung 12.1 Von RGB nach CMYK konvertiertes Bild und die entsprechenden Ansichten in der Kanäle-Palette
Da sich im Druck mit CMYK nicht so viele verschiedene Farbtöne darstellen lassen wie mit RGB am Bildschirm, ist hierbei grundsätzlich mit Verlusten zu rechnen. Bei der Druckausgabe kommt es vor allem darauf an, diese Verluste möglichst klein zu halten und sie optimal einschätzen und kontrollieren zu können.
12.1.1 Separation
Nimmt man die Konvertierung eines Bildes von RGB nach CMYK vor, indem man Bild • Modus • CMYK aufruft, tut Photoshop im Hintergrund einiges, was man sich genau anschauen sollte. Dieser Konvertierungsvorgang wird meist Separation genannt, wobei die Separation selbst eigentlich die Trennung in die einzelnen Farbauszüge bezeichnet und die CMYK-Konvertierung vorher passiert. Im Folgenden wird der Begriff in dieser etwas unscharfen, aber eingebürgerten Form verwendet.
Profile erstellen |
Für das professionelle Erstellen von Profilen für die CMYK-Konvertierung gibt es eine ganze Reihe von Lösungen. Interessenten sei ein Blick auf folgende Produkte empfohlen: GretagMacbeth ProfileMaker (www.xrite.com) basICColor (www.colorsolutions.de) X-Rite MonacoPROFILER (www.xrite.com)Die dort erstellten Profile kann man einfach in Photoshop laden und hat folglich keine Arbeit mehr damit. |
Profile verwenden oder Eigenbau? | Bevor die Einstellungen für die Konvertierung in die Druckfarben CMYK im Detail erläutert werden, sollte noch klar gesagt werden, dass es im Grunde zwei Möglichkeiten gibt, mit diesem Thema umzugehen:
- Die erste, einfache und bequeme Möglichkeit ist die Verwendung von Farbprofilen. Entweder man nimmt Standardprofile wie ISO Coated oder Profile, die die Druckerei für die CMYK-Konvertierung zur Verfügung stellt.
- Für die zweite Möglichkeit, die eigene Erstellung von CMYK-Konvertierungen, bietet Photoshop recht umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, die in der Folge erläutert werden sollen. Wer hier hochprofessionelle Ansprüche stellt, wird allerdings auch die Grenzen erkennen, die Photoshop in diesem Bereich hat.
12.1.2 Farbaufbau
CMYK-Konvertierung und Separation sind kein starres Schema, nach dem einfach die drei Farben Rot, Grün und Blau in die vier Druckfarben konvertiert werden. Im Gegenteil: Recht ähnliche Farbeindrücke können mit sehr unterschiedlichen Farbmischungen der vier Farben erzeugt werden. Entscheidend ist der Farbaufbau. Dieser Aufbau wird u. a. von vier Kurven bestimmt, mit denen der Tonwertverlauf der Druckfarben beschrieben wird.
ACHTUNG! |
Photoshop ist ein amerikanisches Programm, und in den Standardeinstellungen finden sich immer wieder Presets mit US-Einstellungen. In Europa kommen andere Druckfarben zum Einsatz. In den USA laufen die Prozessfarben unter der Bezeichnung SWOP (Specification Web Offset Publications). Die US-Druckfarben sind anders genormt als europäische. Man muss darauf achten, dass man solche Einstellungen meidet oder ändert, sonst ist Ärger mit der Druckerei vorprogrammiert. |
Der Farbaufbau einer Separation wird sehr stark vom Verhalten der Farbe Schwarz bestimmt. Rein theoretisch bräuchte man Schwarz ja gar nicht beim Druck, denn die drei bunten Grundfarben sollten eigentlich in der Lage sein, alle Farben der subtraktiven Mischung (siehe Abschnitt 5.1) darzustellen. Das funktioniert aber aus physikalischen Gründen nicht zur Gänze. Die drei Buntfarben ergeben zusammen nur ein mehr oder weniger schmutziges, meist rotbräunliches Grau. Also wird Schwarz zugegeben, um wirklich dunkle und saubere Tiefen zu erhalten. Auch unterstützt Schwarz die Erzeugung von neutralen Grautönen, deren Mischung aus den drei Buntfarben sehr anfällig für Farbstiche ist.
12.1.3 Farbeinstellungen
Die Einstellungen für Separation und Farbaufbau finden Sie unter Bearbeiten • Farbeinstellungen oder per Shortcut + + . Im oberen Teil unter Arbeitsfarbräume ist der Punkt CMYK für die Separation zuständig. Photoshop benutzt für die Separation Farbprofile. Sie beschreiben das Farbdarstellungsvermögen (Farbräume) bestimmter Geräte und Verfahren, in diesem Fall bestimmter Vierfarbendruckverfahren. Photoshop übersetzt das Bild für die Druckausgabe dann von seinem eigenen RGB-Farb-raum (Arbeitsfarbraum) in den CMYK-Farbraum des Druckers oder der Druckmaschine. Im Profil eines solchen Farbraums ist die CMYK-Konvertierung enthalten.
Abbildung 12.2 Einstellungen für die Arbeits-farbräume in den Farbeinstellungen von Photoshop
Profile | Es gibt in Photoshop eine ganze Reihe vorgefertigter Profile für die unterschiedlichsten Druckverfahren. In Europa wurde häufig Euroscale Coated v2 verwendet, das allerdings veraltet ist und nicht mehr verwendet werden sollte bzw. von Druckereien auch nicht mehr akzeptiert wird. Standard sind ISO-Profile, von denen Photoshop das Profil Europe ISO Coated FOGRA27 als Vorgabe anbietet. Zu Profilen und Farbräumen finden Sie detaillierte Informationen in Kapitel 7.
Abbildung 12.3 Profile von CMYK-Farbräumen
Die Auswahl ist groß, aber prinzipiell kann man keine Empfehlung geben, welches Profil denn nun für die Druckausgabe das ideale ist. Sobald Qualitätssicherheit eine Rolle spielt, ist unbedingt Rücksprache mit der Druckerei erforderlich. Gibt es keine Angaben, ist ein ISO-Profil das einzig Vernünftige.
12.1.4 Gesamtfarbauftrag
[Papiersorten und Farbauftrag] Während bei hochwertigen Papieren für den Bogenoffsetdruck in der Regel ein Gesamtfarbauftrag von 350 % möglich ist, ist beim Zeitungsdruck bei ca. 240 % Schluss. Wird auf gestrichenem Papier gedruckt, ist man mit 300 % auf der sicheren Seite. Eine verbindliche Auskunft Ihrer Druckerei ist natürlich das Beste.
Bevor man sich weiter mit den Methoden beschäftigt, mit denen ein RGB-Bild in ein CMYK-Bild konvertiert wird, muss man sich mit einer technischen Größe auseinandersetzen, die alles Weitere maßgeblich beeinflusst: dem Gesamtfarbauftrag. Die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz werden in Photoshop mit einem Wertebereich von 0 bis 100 % Deckung (Dichte) behandelt. Theoretisch ergibt sich also mit 4 x 100 % eine Summe von 400 %, wenn alle Farben voll gedruckt würden. Das hält allerdings kein Papier aus. Die Aufnahmefähigkeit für Farbe ist je nach Papiersorte begrenzt, und die Trocknungszeit wird länger, je mehr Farbe auf das Papier gedruckt wird. Außerdem besteht bei einem zu hohen Gesamtfarbauftrag die Gefahr von Verschmutzungen oder Betriebsstörungen bei der Druckmaschine.
Da man also auf Teile der theoretisch möglichen 400 % verzichten muss, sind spezielle Verfahren notwendig, um den Gesamtfarbauftrag zu reduzieren und trotzdem ein gutes Druckbild zu bekommen. Aus dieser technischen Beschränkung heraus haben sich zwei Methoden des Farbaufbaus ergeben (GCR und UCR), die im Folgenden genauer erläutert werden sollen.
12.1.5 GCR – Unbuntaufbau
Der Unbuntaufbau oder GCR (Grey Component Replacement) ändert zu den Tiefen hin die Mischung von Grautönen und entsättigten Farben. Statt diese Graukomponente mit den drei Buntfarben zusammenzumischen, werden diese durch einen entsprechenden Schwarzanteil ersetzt.
Abbildung 12.4Einstellungsdialog für Eigenes CMYK
Im Einstellungsdialog, der sich in den Farbeinstellungen öffnet, wenn man Arbeitsfarbräume • CMYK • Eigenes CMYK auswählt, wird dieser Aufbau als Diagramm von Tonwertkurven für die vier Druckfarben gezeigt.
Als Separationsart ist hier GCR gewählt. Im Diagramm sieht man, wie zu den Tiefen hin (nach rechts) der Buntfarbenanteil zugunsten von Schwarz zurückgeht. Ob das erst in den stärkeren Tiefen passiert oder bereits in den Mitten, kann man über die Einstellung Schwarzaufbau regeln. Im Extremfall Maximum werden alle Grautöne von den Lichtern bis zu den Tiefen mit Schwarz gedruckt. Die Einstellung Ohne entspricht im Grunde einem reinen Dreifarbendruck (CMY).
Abbildung 12.5 Unterschiedliche Schwarzaufbauten mit ihren Diagrammen
So ein Diagramm ist schön und gut, aber wie schaut das Ganze im Druckbild aus? Hier sehen Sie zunächst ein Bild, das mit einem Schwarzaufbau in der Einstellung Mittel separiert wurde. Man kann in der Kanäle-Palette sehen, wie sich Schwarz und Buntfarben verteilen.
Abbildung 12.6 CMYK-Separation mit mittlerem Schwarzaufbau
Als extremes Gegenbeispiel wurde nun die Einstellung Maximum gewählt. Das Resultat ist sowohl im Bild als auch in der Kanalansicht ziemlich aussagekräftig.
Abbildung 12.7 CMYK-Separation mit maximalem Schwarzaufbau
Abbildung 12.8 Maximaler Schwarzaufbau mit Diagramm in den Separationseinstellungen
Einsatz GCR | Je stärker der Schwarzaufbau ist, desto weniger kräftig und satt wird der farbliche Gesamteindruck. Wie die Gegenüberstellung der beiden Beispiele zeigt, eignet sich ein starker Schwarzaufbau eher weniger für Fotos. Wofür kann er sonst gut sein?
Abbildung 12.9 Schlechte Registerhaltigkeit am Beispiel eines Screenshots: Originalbild (oben), Druckbild mit mittlerem (Mitte) und mit maximalem Schwarzaufbau (unten)
Im Druck werden (vereinfacht gesagt) vier Farben von vier Druckwalzen auf das Papier gedruckt. Die Druckplatten müssen dafür natürlich äußerst genau auf die gleiche Position drucken. Diese Einstellung ist sehr heikel. Man bezeichnet diese Genauig-keit als »Registerhaltigkeit«. Sind die vier Druckplatten auch nur minimal gegeneinander verschoben, ist diese Registerhaltigkeit nicht mehr gegeben, und es kommt beim Druckbild zu unschönen Farbsäumen (Abbildung 12.9, Mitte). Wählt man bei diesem Screenshot, der im Druck abgebildet werden soll, einen maximalen Schwarzaufbau, lassen sich diese Säume zwar nicht ganz vermeiden, aber wenigstens stark zurückdrängen (Abbildung 12.9, unten).
Maximaler Schwarzaufbau ist vor allem bei Bildern sinnvoll, bei denen es auf Bildschärfe, klare Darstellung von eher grafischen Elementen und auf Lesbarkeit ankommt, wie nebenstehendes Beispiel eines Screenshots zeigt. Weitere Anwendungsfälle können z. B. Reproduktionen von Zeichnungen oder Bauplänen sein.
12.1.6 UCR – Buntaufbau
Das Gegenstück zum Unbuntaufbau ist der Buntaufbau oder UCR (Under Color Removal). Bei dieser Separation wird Schwarz nicht über die Tonwertkurve hinweg verwendet, um unbunte Töne zu stützen, sondern immer nur in den Tiefen. Deswegen gibt es hier auch keine Einstellungsmöglichkeit für den Schwarzaufbau.
Abbildung 12.10 Buntfarbenseparation
Abbildung 12.11 Separationseinstellungen beim Buntaufbau
Beim Buntaufbau sind die Schwarzanteile im Bild für die Zeichnung und Dichte in den Tiefen verantwortlich (»Skelettschwarz«). Es wird weniger Schwarz gedruckt als z. B. bei GCR mit mittlerem Schwarzaufbau. UCR zeichnet sich gegenüber GCR durch eine kräftigere Farbigkeit aus.
12.1.7 Die Qual der Wahl: GCR oder UCR?
Der Sinn der beiden Verfahren GCR und UCR ist es ja, durch geschickten Einsatz von Schwarz eine optimale Ausnutzung des Spielraums zu bieten, den der begrenzte Gesamtfarbauftrag zulässt. Geht es eher ins Bunte, erlaubt UCR die bessere Reduktion des Farbauftrags, eher unbunte Bilder profitieren mehr von GCR.
Hier bringt z. B. die Separation eines gedeckten blauvioletten Farbtons mit GCR und einem stärkeren Schwarzaufbau eine Reduktion im Gesamtfarbauftrag gegenüber UCR (kein Schwarz) um 12 % (von 210 % auf 198 %) bei gleichem Farbeindruck (siehe Lab-Werte in Abbildung 12.12).
Abbildung 12.12 Reduktion des Gesamtfarbauftrags durch GCR
Keine der beiden Methoden stellt ein Patentrezept dar und ist gleich gut für alle Anwendungsfälle geeignet. Beide haben Vor- und Nachteile. Es lassen sich jedoch einige Eigenschaften der beiden Verfahren besonders herausstreichen, um sie besser voneinander abgrenzen zu können.
GCR (Unbuntaufbau) | UCR (Buntaufbau) |
Kommen in einem Bild keine wirklich satten Farben vor, kann man ohne Bedenken GCR verwenden. |
In der Regel für bunte und kräftige Sujets mit satten Farben geeignet. Die Trübung der Töne durch Schwarz hält sich sehr in Grenzen. |
Die Buntfarben sind weniger am Gesamtfarbauftrag beteiligt. Dadurch ergibt sich bei kräftigeren Originalfarben ein flauer Farbeindruck gegenüber UCR. |
Weil Schwarz erst in den dunklen Tiefen zugemischt wird, hat man bis in die tieferen Mitten hinein in der Regel einen höheren möglichen Farbauftrag für die drei Buntfarben als bei GCR. |
Bei Grautönen, Hauttönen und schwach gesättigten Farbtönen (Landschaften, Metall etc.) ist GCR durch den Grauanteil stabiler und so weniger anfällig für Schwankungen in der Produktion. In den Buntfarben kann es jedoch bei Abweichungen nach unten manchmal zum »Ausgrauen« von Hauttönen kommen. |
Grautöne und Hautfarben, die beide sehr empfindlich auf Farbstiche reagieren, sind bei UCR gefährdet, weil alle schwach gesättigten und neutralen Töne praktisch immer aus den drei Buntfarben gemischt werden müssen. Minimale Schwankungen im Auftrag auch nur einer Farbe können bereits kräftige Farbstiche produzieren. |
Ist ein Bild einmal mit GCR separiert, sind Farbkorrekturen meist nicht mehr möglich. Durch den fallweise hohen Schwarzanteil kann eine Farbkorrektur kaum noch greifen. |
UCR bietet gute Farbkorrekturmöglichkeiten, weil die Buntfarben in dominanten Anteilen gegenüber Schwarz vertreten sind. |
Tabelle 12.1 Gegenüberstellung von GCR und UCR
GCR wird im Produktionsalltag häufiger verwendet als UCR. Mit einem mittleren Schwarzaufbau ist GCR ein für die meisten Zwecke taugliches »Hausrezept«, das man zumindest einmal als Ausgangspunkt nehmen kann. Ein großer Vorteil von GCR ist seine Produktionsstabilität. Auch spart GCR in der Regel gegenüber UCR Buntfarbe ein, die ja teurer ist als Schwarz. Das kann bei größeren Auflagen ein Argument sein.
12.1.8 Druckfarben, Papier und Tonwertzuwachs
Die Parameter der Separation hängen aber nicht nur von der Methode oder dem Sujet ab, sondern auch von den Druckfarben selbst und vom Papier. Letztere sind im Regelfall aufeinander abgestimmt, also wird die Druckerei z. B. die passende Druckfarbe für gestrichenes Bogenoffsetpapier verwenden. Neben dem zulässigen Gesamtfarbauftrag spielt aber auch eine weitere Eigenschaft des Papiers eine große Rolle: der Tonwertzuwachs.
Wird Druckfarbe auf ein Papier aufgetragen, hängt es von der Saugfähigkeit des Papiers ab, ob und wie viel von der Farbe in das Papier einzieht.
- Gestrichenes Papier ist beschichtet (Coated). Die Farbe zieht kaum ein, und die Druckrasterpunkte stehen gut und scharf auf dem Papier.
- Ungestrichenes Papier (besonders Zeitungspapier) dagegen ist sehr saugfähig: Beim Einziehen der Farbe ins Papier werden die Punkte des Druckrasters größer und unschärfer.
Abbildung 12.13 Tonwertzuwachs: gestrichenes Papier (links) und stärker saug-fähiges Papier (rechts)
Das Resultat ist eine Abdunklung, die nur kompensiert werden kann, indem bei der Separation die Farbe aufgehellt wird. Dieser Parameter findet sich als Einstellung für den Tonwertzuwachs im Dialog Eigenes CMYK. Wählt man unter Druckfarben einen der drei Presets, die für die Arbeit in Europa infrage kommen, wird auch gleich der Eintrag für den Tonwertzuwachs geändert. Erwartungsgemäß ist er bei Zeitungspapier sehr hoch.
Abbildung 12.14 Einstellungen für Druckfarben und Tonwertzuwachs im Dialog Eigenes CMYK für gestrichenes (oben), ungestrichenes (Mitte) und Zeitungspapier (unten)
Die Druckfarben sind hier offenbar noch nach der alten Euroskala angegeben. Obwohl Photoshop als CMYK-Arbeitsfarbraum Europe ISO Coated FOGRA27 anbietet, findet man hier nicht die entsprechenden Farbcharakteristiken nach FOGRA27. Da hat Adobe offenbar noch nicht alle Hausaufgaben gemacht. Man kann zwar eigene Druckfarben definieren, aber nicht speichern.
12.1.9 Unterfarbenzugabe
Weil bei GCR ab der Schwarzaufbaueinstellung Mittel die Tiefen vorwiegend aus Schwarz gebildet werden, wirken z. B. kräftige Schatten manchmal »tot«, weil sie kaum noch Farbkomponenten enthalten. Das kann man mit der Unterfarbenzugabe oder UCA, (Under Color Addition) verbessern. In den Tiefen wird so viel Buntfarbe (vor allem Cyan als dunkelste der drei) zugemischt, wie es der Gesamtfarbauftrag zulässt. Die Tiefen werden brillanter und nähern sich dem, was die Drucker »Fettes Schwarz« nennen, das aus 100 % Schwarz und 40 % Cyan besteht. Bei UCR gibt es diesen Parameter nicht.
Abbildung 12.15 Die Unterfarbenzugabe sorgt für ein kräftiges sattes Schwarz, links 0 % und rechts 100 %.
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