32 Dreamweaver 8 und XML
Es ist in aller Munde. Kaum ein neues Programm oder Programm-Update, das nicht XML unterstützt. Zeit also, sich mit diesem Thema etwas näher zu befassen. Wir zeigen Ihnen die Grundlagen und wie Sie in Dreamweaver 8 damit arbeiten können.
Eine der maßgeblichen Neuerungen in der Dreamweaver-Version 8 sind die visuellen Editiermöglichkeiten von XML- und XSLT-Dokumenten. Bevor wir uns diesen neuen Features widmen, zunächst einige Grundlagen zu diesen Technologien.
32.1 Einführung in XML
XML steht für »Extended Markup Language« und ist eine Beschreibungssprache für Dokumente und Daten aller Art. XML ist ein Dialekt der Sprache bzw. des Sprachkonstruktes SGML (Standard Generalized Markup Language). Auch HTML gehört zur Gruppe der SGML-Dialekte, daher auch die recht große Ähnlichkeit im Aufbau dieser beiden. Seit 1998 ist XML in der Version 1.0 vom W3C standardisiert.
Beschreibung der Daten | Während HTML eine Auszeichnungssprache ist und etwas über die »Anzeige« von Daten zu sagen hat, beschreibt XML die Daten selbst. Bei HTML sind Daten, Funktion und Formatierungen ein einziges Mischmasch, der zwar beeindruckende Darstellungen im Browser erzeugt, aber keine Aussagen über die Inhalte treffen kann.
<p></p> ist ein Absatz, egal was darin steht. <p></p> sagt denkbar wenig über die Inhalte des Absatzes aus. Um Daten zu strukturieren, ist HTML also absolut ungeeignet.
Trennung von Inhalt, Darstellung und Funktion | XML ist gewissermaßen die logische Konsequenz aus HTML, denn es trennt Inhalt, Darstellung und Funktion vollständig voneinander. Damit erreicht XML eine völlige Plattform- und Software-Unabhängigkeit. Ab sofort können Sie so Ihre eigenen Tags schreiben. Vorbei die Zeit der p, h1 und tables. Jetzt können Sie Ihre Tags auch <heinz>, <willi> und <bienemaya> nennen. Sie können es nicht glauben? Sehen Sie selbst.
Abbildung 32.1 Biene Maya in XML
Wir legen die Tags <heinz>, <willi> und <bienemaya> an. Sie gehören zur Gruppe von <bienenvolk>. Und wie Sie sehen, es funktioniert:
Abbildung 32.2 Biene Maya im Internet Explorer
32.1.1 Struktur von XML-Dokumenten
Sie erfahren anhand dieses kleinen Beispiels bereits eine Menge über die Struktur eines XML-Dokuments:
- Zu Beginn muss eine eindeutige Dokumenttypangabe erfolgen. Diese wird von Dreamweaver 8 automatisch beim Anlegen eines XML-Dokuments eingefügt.
- Die Tags sind innerhalb der üblichen Schreibkonventionen frei definierbar.
- Und, das ist der Grund für den Tag »Bienenvolk«, es muss ein Root-Element geben. Es ist zwingend vorgeschrieben.
Die Tags können Sie – wie bereits erwähnt – beliebig benennen und zudem so viele von ihnen anlegen, wie Sie wollen.
Im Browser sieht das Ganze noch etwas merkwürdig aus, wie Sie in Abbildung 32.2 sehen. Die Darstellung wird jedoch gleich noch besser. Zunächst noch kurz etwas zur Syntax. In Abbildung 32.3 sehen Sie das Schema einer richtig angelegten XML-Struktur. Die Tags können verschachtelt werden, genau so wie Sie es aus HTML kennen. XML ist dabei jedoch wesentlich intoleranter als HTML.
Abbildung 32.3 Richtiges XML-Schema
In Abbildung 32.4 wurden die Tags über Kreuz verschachtelt. Auch in HTML ist das nicht korrekt, funktioniert aber in vielen Browsern. Bei XML führt dies sofort zu einem Fehler.
Abbildung 32.4 Fehlerhaftes XML-Schema
Wohlgeformte Dokumente | XML-Dokumente müssen »wohlgeformt« sein. Dieser etwas merkwürdige Ausdruck beschreibt die korrekte Struktur eines XML-Dokuments, die auch als Baumstruktur bezeichnet wird.
Der Tag <TAG_B> ist dem Tag <TAG_A> untergeordnet. Bei XML spricht man in diesem Fall vom »Child-Element« (Kind) eines Tags. Der Tag <TAG_A> ist damit das »Parent-Element« (Elternteil) von <TAG_B>. Tags werden bei XML auch als Elemente bezeichnet. Die Gesamtheit TAG_A ist somit das Element TAG_A. Tags müssen in XML immer abgeschlossen werden.
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