2.5 Welche Kostenvorteile bestehen? 

Hier wird es für die Unternehmer, die kaufmännisch veranlagten Leser oder auch für Administratoren, denen noch ein paar Anreize für den Vorgesetzten fehlen, interessant.
Die Kostensenkungen, die sich durch eine Servervirtualisierung erzielen lassen, sind nicht zu unterschätzen. Außerdem ist zu bedenken, dass manche Kosten und Kostenvorteile nur bei Verwendung einer bestimmten Infrastruktur möglich sind.
Daher stelle ich Ihnen hier eine Auflistung der Kostenvorteile mit der jeweiligen Begründung vor. Diese dürfen Sie nicht als ein MUSS, sondern als ein KANN verstehen.
Kostenersparnis | Begründung |
weniger Platzbedarf Serverrack |
geringere Anzahl der benötigten physikalischen Maschinen |
geringerer Strombedarf |
wie oben |
USV-Anlagen können geringer dimesioniert werden |
wie oben |
Klimaanlagen können geringer dimensioniert werden |
wie oben |
geringere Serverwartungskosten |
wie oben |
geringere Administrationskosten |
geringere Anzahl physikalischer Maschinen flexiblere Hardwareanpassung innerhalb virtueller Maschinen Ressourcenkontrolle innerhalb virtueller Maschinen bessere Disaster Recovery-Möglichkeit schnelle Erstellung neuer Produktiv- und Testmaschinen möglich ereignisgesteuerte Ressourcenkontrolle Aus- und Einschalten von Servern über Remote |
geringere geplante Ausfallzeiten |
stabilere Systeme durch gleiche virtuelle Hardware Verschieben von laufenden virtuellen Maschinen über VMotion Virtuelle Maschinen starten innerhalb weniger Sekunden neu |
bessere Ausfallsicherheit |
Cluster innerhalb von virtuellen Maschinen möglich Disaster Recovery vereinfacht Virtuelle Maschinen können durch einfaches Kopieren auch auf einem anderen System betrieben werden |
Bessere Serverauslastung |
Durch die »Mehrfachbelegung« des physikalischen Systems ist dieses deutlich besser ausgelastet und damit effizienter. |
Alte Serversysteme können teilweise nicht mehr auf neuer Hardware laufen und müssen migriert werden, was unter Umständen viel Administrations- und Entwicklungsarbeit bedeutet. |
Alte Serversysteme können problemlos in einer virtuellen Maschine auf neuer Hardware laufen. Die Migration kann mit Zusatztools oder mit dem Imaging-Verfahren durchgeführt werden. |
weniger Kosten für KVM Switches |
Es werden weniger KVM-Anschlüsse benötigt. direkter KVM Zugriff über TCP/IP ohne KVM Switches direkt durch Remote Management möglich |
hohe Flexibilität |
große Anzahl verschiedener Betriebssysteme innerhalb der virtuellen Maschine möglich zeitbegrenzter Aufbau eines Servers möglich, da keine Hardwareanschaffung notwendig |
geringe Kosten beim Aufbau von Testumgebungen etc. |
Erweiterbarkeit des Netzwerkes, ohne den Kauf physikalischer Geräte schnelle Erstellung neuer Server, ohne den Kauf neuer physikalischer Server problemloser Nachbau von Teilen der Produktivumgebung |
geringere Servermanagement-Softwarekosten (Alarmierung etc.) |
Verwaltungsinstrumente werden mitgeliefert. Eigenentwicklung von Verwaltungsinstrumenten möglich Durch gesonderte Applikationen wie VMware VirtualCenter oder Leostream Virtual Controller ist ein zentrales Servermanagement möglich. Aus- und Einschalten von Servern über Remote möglich |
Diese Tabelle erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber ich denke, sie gibt Ihnen sowohl Grundlagen als auch Denkanstöße. Wie schwer die einzelnen Punkte in Ihrer Umgebung wiegen, wissen Sie am besten.
In den meisten Fällen rechnet sich eine Servervirtualisierung in kürzester Zeit, da die Folgekosten in normalen physikalischen Serverlandschaften doch oft sehr hoch sind.
Vor allem darf man nie die »armen« Administratoren vergessen, die sowieso sehr oft an Überlastung leiden. Die Zeitersparnis ist doch enorm, allein die Abschaffung der »Turnschuh-Administration« trägt ihren Teil dazu bei. Sie können wirklich alles aus der Ferne verwalten, was mit den virtuellen Maschinen an sich zu tun hat. Der einzige wunde Punkt ist die Physik in Form von Wirt-System, Netzwerk und sonstiger Infrastruktur.
Ihre Meinung
Wie hat Ihnen das Openbook gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback als E-Mail an kommunikation@rheinwerk-verlag.de.