3 Virtualisierungssoftware – eine Marktübersicht
Es ist schwer, in der heutigen Zeit aufgrund der Vielfalt an Software den Überblick zu bewahren und sich auch langfristig für die richtigen Produkte zu entscheiden.
Nachdem Sie von den vielen Vorteilen gelesen haben, die der Einsatz einer Virtualisierungssoftware auf Kosten- und Administrationsseite mit sich bringt, wollen wir uns einmal näher mit den Produkten auseinandersetzen, die auf dem Markt erhältlich sind. Trotz der Vielzahl der Produkte, die dort zu finden sind, habe ich mich dazu entschlossen, im weiteren Verlauf dieses Buches nur auf die drei folgenden Produkte detailliert einzugehen:
- VMware GSX 3.2
- VMware ESX 2.5
- Microsoft Virtual Server 2005
Dies hat seinen guten Grund. Im kommerziellen Bereich sind dies die wenigen, umfangreich ausgestatteten Produkte zur Servervirtualisierung für die x86-Architektur. Wenn Sie auf ein starkes Unternehmen mit gutem Support setzen wollen, bleiben Ihnen auch nur diese drei Produkte zur Wahl. Wegen ihrer Unterschiedlichkeit hinsichtlich Funktion und Umfang, vermitteln die drei Produkte einen differenzierten Gesamtüberblick. Mein besonderes Augenmerk gilt dabei den am Markt etablierten VMware-Produkten, die sich auch in größten Umgebungen schon bewährt haben und immer noch bewähren.
Trotzdem will ich in diesem Kapitel der Vollständigkeit halber auf weitere bekannte Virtualisierungslösungen eingehen. Sie stammen zum großen Teil allerdings aus dem Workstation-Bereich.
3.1 Was ist ein Host? 

Kurz gesagt, ein Host ist die physikalische Maschine, die als Basis für die Virtualisierung dient. Dabei gibt es natürlich bezüglich der Ausstattung und Infrastruktur vieles zu beachten. Genaueres dazu erfahren Sie in Kapitel 6, Auswahl der richtigen physikalischen Infrastruktur.
Der Host oder das Wirt-System (diesen Begriff werde ich in Zukunft verwenden, da die Verwechslungsgefahr geringer ist), ist im ersten Schritt nur die physikalische Maschine, auf der später das Wirt-Betriebssystem installiert wird. Nachdem dieses geschehen ist und alle physikalischen Geräte funktionstüchtig sind, wird die Virtualisierungssoftware installiert. Diese »übersetzt« dann die Anforderungen der virtuellen Maschinen in Anforderungen an das Wirt-System und umgekehrt. Sie fungiert quasi als eine Art Dolmetscher. Erst jetzt ist ein Host oder Wirt-System wirklich komplett, da nun alle benötigten Komponenten (Hardware + Betriebssystem + Virtualisierungssoftware) vorhanden sind.
Dieses Grundlagenwissen ist für das Verständnis dieses Buches sehr wichtig. Im normalen Vokabular spricht man immer von Host-System und Gast-System, ich werde trotzdem immer eine Unterscheidung machen zwischen Wirt-Betriebssystem, dem Wirt-System, der Virtualisierungssoftware und der virtuellen Maschine, um dieses komplexe Thema so einfach wie möglich zu halten. Bei den Mindestanforderungen gehe ich von den vom Hersteller für die Produkte empfohlenen aus, da ansonsten eine performante Arbeit nicht möglich ist.
Ihre Meinung
Wie hat Ihnen das Openbook gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback als E-Mail an kommunikation@rheinwerk-verlag.de.