14.4 Start- und Stoppskripte
Bevor Sie sich am System anmelden können, werden die Dateisysteme überprüft und eingehängt sowie mehrere Daemons gestartet. Alle diese Vorgänge werden durch Shell-Skripte gesteuert, die init nacheinander ausführt. Diese Skripte werden aufgrund ihres Namens häufig als »rc-Dateien« bezeichnet: »rc« steht hierbei für »run command«, ein Überbleibsel des Betriebssystems CTSS.
CTSS: Das Compatible Time-Sharing System (CTSS) war eines der ersten Mehrbenutzersysteme. Es wurde Anfang der 1960er Jahre am MIT entwickelt. Das Compatible im Namen bezog sich auf die Möglichkeit, eine unveränderte Kopie des Fortran Monitor Systems (FMS) im Hintergrund auszuführen. Dadurch war es möglich, die unter diesem Stapelverarbeitungs-Betriebssystem entwickelten Programme weiter zu nutzen. CTSS gilt als Vorläufer von MULTICS, das wiederum der Vorläufer von UNIX ist.
Dash statt Bash
Ubuntu verwendet für die Startskripte die Dash-Shell anstatt der Bash, da sie erheblich ressourcenschonender und damit schneller ist. Die Bash ist dennoch parallel installiert. Sie erfahren mehr über die Bash im Abschnitt »Das Terminal – sinnvoll oder überflüssig?«.
Tipp 215: Kommandozeilenbasiertes Herunterfahren |
Wie nahezu jedes moderne Betriebssystem, das Dateien im Speicher zwischenspeichert, muss Linux richtig heruntergefahren werden, bevor der Rechner ausgeschaltet werden kann. Das entsprechende Kommando im Mehrbenutzerbetrieb ist: |
shutdown -h now |
Im Einzelnutzermodus müssen Sie |
poweroff -i -f |
verwenden. Warten Sie, bis das System System halted ausgibt, und schalten Sie es danach aus. Wenn APM (bzw. ACPI) im BIOS und Linux aktiviert ist, schaltet sich der Rechner selbständig aus. |
Tipp 216: Nicht benötigte Startprogramme deaktivieren |
Während die Dienste größtenteils schon im Verlauf des eigentlichen Bootens aktiviert werden und für alle Benutzer des Systems gelten, kommen die Startprogramme erst nach dem Anmelden ins Spiel. Nicht benötigte Dienste und Startprogramme kosten unnötige Zeit und lassen sich problemlos deaktivieren. Zu diesem Zweck ist sogar ein grafisches Werkzeug vorhanden. |
Die Startprogramme sind benutzerabhängig und verbergen sich im Anwendungsmenü unter Startprogramme. Auch hier finden Sie eine Auflistung aller Startprogramme mit einer entsprechenden Checkbox davor. Deaktivieren Sie an dieser Stelle ungebetene Startprogramme, indem Sie das jeweilige Häkchen davor entfernen. Wenn Sie beispielsweise keine externen Geräte per Bluetooth ansprechen möchten, brauchen Sie den Bluetooth-Dienst auch nicht beim Booten zu aktivieren. |
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