8.4 Das location-Objekt  
Als Nächstes sehen wir uns das Objekt location an. Sie haben es ja schon bei den verschiedensten Beispielen in diesem Buch kennen gelernt, und es scheint etwas mit der aktuellen URL des Browserfensters zu tun zu haben.
Eine URL besteht aus verschiedenen Teilen, die Sie in Abbildung 8.6 zusammen mit dem Namen der entsprechenden JavaScript-Eigenschaft sehen können.
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Abbildung 8.6 Die Eigenschaften des location-Objekts
In der Praxis wird location.href am häufigsten eingesetzt. Zwar liefert auch location die komplette URL der aktuellen Seite zurück, es tut das aber nur bei neueren Browsern konsistent. Um abwärtskompatibel zu bleiben, ist die Verwendung von location.href zwingend.
Interessanter sind da schon die Methoden des location-Objekts. location.reload() lädt die aktuelle URL neu. Ohne Parameter oder mit dem Parameter false wird die URL aus dem Cache des Browsers neu geladen, sofern sie verfügbar ist; wird true übergeben, so wird eine Anforderung an den Server geschickt. Das entspricht dem Klicken auf die Schaltfläche Reload der Navigationsleiste bei gleichzeitigem Drücken der (Ş)-Taste. Beachten Sie jedoch, dass hierbei Formulareingaben gelöscht werden. Um ein so genanntes »weiches Neuladen« zu veranlassen (das die aktuelle Scroll-Position im Dokument und in Formulareingaben beibehält), müssen Sie das bereits bekannte history.go(0) verwenden.
JavaScript bietet auch die Methode location.replace(). Hiermit kann man die History-Liste zumindest in begrenztem Umfang manipulieren. Wenn Sie mit location.replace(url) eine neue URL laden, nimmt diese in der History-Liste die Position der vorherigen Seite ein. Angenommen, Sie haben zuerst die Seite A.html geladen, gehen dann auf B.html und laden dann mittels location.replace("C.html") die Seite C.html. Ein Klick auf die Zurück-Schaltfläche in der Navigationsleiste führt dann zur Seite A.html zurück. Dies wird oft bei mehrseitigen Formularen verwendet, wenn man vermeiden will, dass der Benutzer zurückspringt und alte Eingaben nochmals ändert.
Man kann nicht nur den Inhalt bestehender Fenster verändern, man kann auch gleich neue Fenster erstellen. Das kann sowohl zum Nutzen als auch sehr zum Ärger des Benutzers geschehen. In diesem Kapitel sehen Sie beides.
Früher war es fast unbezahlbar, eine .de-Domain zu registrieren, so dass man schon erwägen musste, eine vergleichsweise günstige .com-Domain zu erwerben. Heutzutage hat sich das umgekehrt: Mehrere Firmen buhlen um Kundschaft und unterbieten sich gegenseitig mit den Preisen. Für den geringen Preis gibt es jedoch oft auch nur geringe Leistungen. Manche Anbieter sind auf die Idee gekommen, als Gegenleistung für den Kampfpreis ein Werbebanner auf den Seiten einzublenden. Damit man das Banner auch besonders gut sieht, wird es in einem eigenen, neuen Fenster angezeigt. Bei Seiten mit besonders zwielichtigem Inhalt wird das auf die Spitze getrieben, und es werden sogar mehrere neue Fenster geöffnet, was ich natürlich nur vom Hörensagen weiß.
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