1.4 Vor- und Nachteile der Programmiersprache C 

Auch wenn alle nur noch von »objektorientiert« reden, gibt es noch eine Menge guter Gründe dafür, C zu lernen. Hier sind einige davon:
- Wenn Sie unter Linux/UNIX programmieren wollen oder müssen, kommen Sie ohnehin nicht um C herum. Das Betriebssystem ist zum größten Teil in C implementiert.
- C bietet die Konstrukte höherer Programmiersprachen. Beherrschen Sie C, dann ist es nicht mehr schwer, andere Programmiersprachen wie z. B. C++ oder Java zu erlernen.
- Hardwarenahe Programmierung wird zumeist in C ausgeführt.
- In C geschriebene Programme können einfach auf andere Systeme portiert werden.
- C++ ist die Erweiterung zu C. Somit können Sie fast alles hier Gelernte später in C++ wiederverwenden.
- In C lassen sich Programme schreiben, die schnell in der Ausführung sind und wenig Ressourcen benötigen.
- Der Sprachumfang ist sehr klein: Der kleinste bekannte C-Compiler besteht aus 3742 Bytes C-Code und kann sich selbst kompilieren.
- Es gibt einen Präprozessor zur Spracherweiterung und bedingten Übersetzung.
Natürlich gibt es auch einige Nachteile der Programmiersprache C:
- Eine allzu große Freiheit beim Kodieren kann dazu führen, dass schwer lesbarer Code geschrieben wird.
- Als Anfänger haben Sie bereits direkten Zugriff auf die Hardware und können somit vieles durcheinander bringen, wenn Sie nicht wissen, was Sie genau tun.
- Fehler, die bei anderen Sprachen beim Compiler-Lauf abgeschaltet werden, werden unter Umständen nicht gefunden. Meist treten solche Fehler erst dann auf, wenn das Programm bereits freigegeben wurde.
Nicht erwähnt wurde die größte Stärke von C – die gleichzeitig bei unbedachtem Einsatz die größte Schwäche ist: die uneingeschränkte Freiheit des Programmierers, mit Zeigern und Speicherstrukturen zu arbeiten.
Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass immer noch die meisten Programme in C geschrieben sind. Wenn solche Programme den Bedürfnissen einer Anwendergruppe angepasst oder allgemein verbessert werden müssen, sind gute C–Kenntnisse von Vorteil. Es stellt sich doch immer wieder heraus, dass viele (C–)Programmierer hauptsächlich damit beschäftigt sind, Fehler (Speicherlecks, Pufferüberläufe usw.) auszubügeln.
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