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VorüberlegungenDie Datensicherung ist meist mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden. Das Sichern der Datenbestände, die durch den billigen Plattenplatz immer umfangreicher werden, erfordert natürlich Zeit. Dem steht die Forderung nach ständiger Verfügbarkeit der EDV entgegen. Da diese Aufgabe so wichtig ist, ist eine durchdachte Planung erforderlich, die auch berücksichtigt, mit welcher Geschwindigkeit ein Weiterarbeiten nach dem Crash möglich sein soll. Die Unternehmensdaten werden heutzutage meist in Datenbanken abgelegt, die ihre eigene Datensicherung mitbringen. Die Datenbanken erlauben selbst im laufenden Betrieb eine verlustfreie Sicherung der Daten. So konzentriert sich die selbst gestaltete Sicherung auf die Sicherung des Betriebssystems mit seinen Konfigurationsdaten und der anderen Anwenderdaten wie beispielsweise Mailboxen oder Schriftverkehr.
Zeitpunkt der SicherungDie Häufigkeit der Sicherung hängt natürlich von dem Schaden ab, der entsteht, wenn ein bestimmter Zeitraum an Arbeit verloren geht. Bei einem Softwarehersteller ist der Verlust von einigen Tagen zwar extrem ärgerlich, aber nicht existenzbedrohend. Meist erinnern sich die Entwickler noch recht gut, was sie alles in der Zeit geändert haben, und können das recht schnell nachtragen. Dagegen ist bei einem Callcenter, das telefonische Bestellungen entgegennimmt, bereits der Verlust einer Stunde dramatisch, wenn es keine zusätzlichen schriftlichen Aufzeichnungen über die Bestellungen gibt. Da die Datensicherung auch einen Archivierungscharakter hat, muss man wissen, wie lange Sicherungen zurückreichen müssen. Üblich ist es, Wochen-, Monats- und Quartalssicherungen länger aufzuheben.
Inkrementelle SicherungEng verbunden mit dem Zeitpunkt der Sicherung ist die Frage, wie lange die Sicherung dauert. Selbst beim Einsatz schnellster Hardware ist die Menge der Daten nicht immer problemlos in der Zeit unterzubringen, in der die Maschine brachliegt. Dann ist der Gedanke nahe liegend, nicht die gesamte Datenmenge täglich zu sichern, sondern nur den Teil der Daten, der sich seit gestern verändert hat. Dann könnte man beispielsweise am Wochenende eine Komplettsicherung erstellen und jeden Tag die Differenz zum Vortag speichern. Um eine solche Sicherungsstrategie zu entwickeln, verwendet man verschiedene Sicherungslevel, die ganzzahlig durchnummeriert sind und bei 0 beginnen. Level 0 ist eine Komplettsicherung aller Dateien. Eine Level-i-Sicherung sichert alle Dateien, die seit der letzten Sicherung mit einem Level, der kleiner ist als i, verändert wurden. Eine simple Strategie wäre, wenn Sie einmal im Jahr eine Level-0-Sicherung durchführen, jeden Monat eine Level-3-Sicherung, jede Woche eine Level-5-Sicherung und an den verbleibenden Tagen Level-7-Sicherung verwenden.
Diese Level werden von dem Programm
Sicherheit der Sicherung
Wer kontrolliert die Sicherung? Woran merkt man, dass es einen Bandfehler
gegeben hat oder dass das Sicherungsprogramm abgestürzt ist? Diese Fragen sind
besonders interessant, wenn die Datensicherung unbeobachtet abläuft.
Wenn eine Datensicherung einen Bandfehler oder Ähnliches hatte, findet
sich ein Hinweis in der Protokolldatei des syslog-Dämons
(siehe S. syslog). Um sicherzugehen, dass im vollen
Umfang gesichert wurde, leitet man die Aufzählung der gesicherten Dateien
in eine eigene Protokolldatei um. Mit Hilfe des Wortzählers Wenn man die Sicherungen im Regal direkt neben dem Computer aufbewahrt, wird man nach einem Brand oder Diebstahl über keine Daten mehr verfügen. Die simpelste Sicherung dagegen ist, dass ein Angestellter das letzte Exemplar der Datensicherung einfach mit nach Hause nimmt. Nach einem vollständigen Verlust des Computers durch Brand oder Diebstahl ist eine entscheidende Frage, ob man schnell die Laufwerke, mit denen die Datensicherung erstellt worden ist, auch wieder beschaffen kann. So sind beispielsweise durchaus nicht alle DAT-Streamer miteinander kompatibel, obwohl sie die gleichen Bänder verwenden. Wenn man eine spezielle Software zum Sichern verwendet, sollte ein Duplikat davon sicher verwahrt sein, sonst kann man seine Bänder vielleicht nicht mehr aufspielen.
Wiederherstellung ausprobierenEs ist gar keine schlechte Idee, den Ernstfall am Wochenende einmal durchzuspielen. Man beschafft am besten ein paar leere Platten und versucht, so schnell wie möglich den letzten Zustand wieder herzustellen. Auch die Rücksicherung einzelner Dateien sollte man ein paarmal ausprobiert haben. Wenn erst einmal ein Ernstfall eintritt, liegt eine Spannung in der Luft, die wenig Freiraum zum Nachdenken läßt. Hier ist dann Routine gefragt.
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