23.6Weitere Dienstprogramme
23.6.1Sourcecode Beautifier
Ein Quellcode-Verschönerer hat die Aufgabe, Quellcode unter Beibehaltung der logischen Struktur lesbarer und somit wartungsfreundlicher zu machen. Die Möglichkeiten, die ein Beautifier anbietet, sind beispielsweise:
intelligente Einrückung des Quellcodes mit Tabulatoren oder Leerzeichen und Absatzende-Zeichen
konsistentes Behandeln der geschweiften Klammern. Unterschiedliche Schulen propagieren sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, wo die geschweiften Klammern im Quelltext stehen sollen.
das Formatieren der Kommentare in einem einheitlichen Format
automatisches Generieren der Javadoc-Anweisungen. Was aus dem Quelltext hervorgeht, lässt sich automatisch in einen Dokumentationskommentar übersetzen.
Einfügen von Kopf- und Fußzeilen-Vorlagen (Templates)
Verarbeitungen im Batch-Prozess
Einige Produkte bieten eine offene API an, um als Bibliothek von eigenen Programmen genutzt zu werden. Das ist für Programme nützlich, die Java-Quellcode generieren, wie Parser-Generatoren, oder die aus UML Java-Programme erzeugen. Die Software kann dann entlastet werden und muss sich nicht um die Einrückung des erzeugten Quellcodes kümmern.
Einige Programme schicken sich nun an, diese Anforderungen zu erfüllen. Zunächst ist der Formatierer in Eclipse zu nennen. Er ist auf vielfältige Art konfigurierbar, und in einem Team sollte ein Formatstil ausgemacht und genutzt werden. Weil die Regeln in XML exportiert werden können, sind sie leicht zu verteilen.
Das Tastenkürzel (Strg) + (ª) + (F) formatiert das gesamte Dokument. Ist ein Abschnitt markiert, so formatiert Eclipse nur diesen.
In NetBeans formatiert (Alt) + (ª) + (F) die Kompilationseinheit.
Jindent unter http://www.jindent.com/ ist ein kommerzielles Produkt, das es aber auch in einer freien Variante gibt. Das Produkt ist sehr professionell und erlaubt eine sehr feine Einstellung der Ausgabe über Konfigurationsdateien. Daneben kann das Programm auch den Quellcode für Webseiten oder Präsentationen aufbereiten.
23.6.2Java-Programme als Systemdienst ausführen
Um beim Systemstart gleich Programme auszuführen, lässt sich unter Windows und Unix ein so genannter Service (Dienst) einrichten. Damit kann das Betriebssystem Programme – wie einen Tomcat-Server – im Hintergrund laufen lassen, ohne dass ein Benutzer angemeldet sein muss.
Die Standardinstallation enthält keine Möglichkeit, um Java-Programme als Dienst zu starten und zu stoppen. Abhilfe schafft der YAJSW (http://yajsw.sourceforge.net/), ein Open-Source-Projekt unter der LGPL-Lizenz, das Dienste unter Windows, vielen Unix-Systemen sowie Mac OS X einrichtet. Die sehr ausführliche Dokumentation ist aktuell und lässt keine Fragen offen.