Rheinwerk Computing < openbook > Rheinwerk Computing - Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
 
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Neues in Java 8 und Java 7
2 Fortgeschrittene String-Verarbeitung
3 Threads und nebenläufige Programmierung
4 Datenstrukturen und Algorithmen
5 Raum und Zeit
6 Dateien, Verzeichnisse und Dateizugriffe
7 Datenströme
8 Die eXtensible Markup Language (XML)
9 Dateiformate
10 Grafische Oberflächen mit Swing
11 Grafikprogrammierung
12 JavaFX
13 Netzwerkprogrammierung
14 Verteilte Programmierung mit RMI
15 RESTful und SOAP-Web-Services
16 Technologien für die Infrastruktur
17 Typen, Reflection und Annotationen
18 Dynamische Übersetzung und Skriptsprachen
19 Logging und Monitoring
20 Sicherheitskonzepte
21 Datenbankmanagement mit JDBC
22 Java Native Interface (JNI)
23 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
Stichwortverzeichnis

Jetzt Buch bestellen
Ihre Meinung?

Spacer
<< zurück
Java SE 8 Standard-Bibliothek von Christian Ullenboom
Das Handbuch für Java-Entwickler
Buch: Java SE 8 Standard-Bibliothek

Java SE 8 Standard-Bibliothek
Pfeil 2 Fortgeschrittene String-Verarbeitung
Pfeil 2.1 Erweitere Zeicheneigenschaften
Pfeil 2.1.1 isXXX(….)-Methoden
Pfeil 2.1.2 Unicode-Blöcke
Pfeil 2.1.3 Unicode-Skripte
Pfeil 2.2 Reguläre Ausdrücke
Pfeil 2.2.1 Pattern.matches(…) bzw. String#matches(…)
Pfeil 2.2.2 Die Klassen Pattern und Matcher
Pfeil 2.2.3 Finden und nicht matchen
Pfeil 2.2.4 Gruppen
Pfeil 2.2.5 Gierige und nicht gierige Operatoren *
Pfeil 2.2.6 Mit MatchResult alle Ergebnisse einsammeln *
Pfeil 2.2.7 Suchen und Ersetzen mit Mustern
Pfeil 2.2.8 Hangman Version 2
Pfeil 2.3 Zerlegen von Zeichenketten
Pfeil 2.3.1 Zerlegen von Zeichensequenzen über String oder Pattern
Pfeil 2.3.2 Mehr vom Scanner
Pfeil 2.3.3 Die Klasse StringTokenizer *
Pfeil 2.3.4 BreakIterator als Zeichen-, Wort-, Zeilen- und Satztrenner *
Pfeil 2.3.5 StreamTokenizer *
Pfeil 2.4 Zeichenkodierungen, XML/HTML-Entities, Base64 *
Pfeil 2.4.1 Unicode und 8-Bit-Abbildungen
Pfeil 2.4.2 Kodierungen über die Klasse String vornehmen
Pfeil 2.4.3 Das Paket java.nio.charset und der Typ Charset
Pfeil 2.4.4 Konvertieren mit OutputStreamWriter-/InputStreamReader-Klassen
Pfeil 2.4.5 XML/HTML-Entities ausmaskieren
Pfeil 2.4.6 Base64-Kodierung
Pfeil 2.5 Ausgaben formatieren
Pfeil 2.5.1 Die Formatter-Klasse *
Pfeil 2.5.2 Formatieren mit Masken *
Pfeil 2.5.3 Format-Klassen
Pfeil 2.5.4 Zahlen, Prozente und Währungen mit NumberFormat und DecimalFormat formatieren *
Pfeil 2.5.5 MessageFormat und Pluralbildung mit ChoiceFormat
Pfeil 2.6 Sprachabhängiges Vergleichen und Normalisierung *
Pfeil 2.6.1 Die Klasse Collator
Pfeil 2.6.2 Effiziente interne Speicherung für die Sortierung
Pfeil 2.6.3 Normalisierung
Pfeil 2.7 Phonetische Vergleiche *
Pfeil 2.8 Zum Weiterlesen
 
Zum Seitenanfang

2.6Sprachabhängiges Vergleichen und Normalisierung * Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Für die deutsche Sprache gilt, dass »ä« zwischen »a« und »b« äquivalent zu »ae« einsortiert wird und nicht so, wie Unicode das Zeichen einordnet: hinter dem »z«. Ähnliches gilt für das »ß«. Auch das Spanische hat seine Besonderheiten im Alphabet: Hier gelten das »ch« und das »ll« als einzelner Buchstabe, die passend einsortiert werden müssen.

Damit Java für alle Landessprachen die String-Vergleiche korrekt durchführen kann, bietet die Bibliothek Collator-Klassen.

 
Zum Seitenanfang

2.6.1Die Klasse Collator Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Mit den java.text.Collator-Objekten ist es möglich, Zeichenketten nach jeweils landesüblichen Kriterien zu vergleichen. So werden die Sprachbesonderheiten jedes Landes beachtet. Ein Collator-Objekt wird vor seiner Benutzung mit getInstance() erzeugt.

[zB]Beispiel

Das »Ä« liegt zwischen »A« und »B«:

Listing 2.21CollatorDemo.java

Collator col = Collator.getInstance();
System.out.println( col.compare( "Armleuchter", "Ätsch" ) ); // –1
System.out.println( col.compare( "Ätsch", "Bätsch" ) ); // –1

Die statische Fabrikmethode getInstance(…) nimmt optional einen Ländercode als Locale-Objekt an. Explizit setzt getInstance(Locale.GERMAN) das Vergleichsverfahren für deutsche Zeichenketten; die Länderbezeichnung ist in diesem Fall eine Konstante der Locale-Klasse. Standardmäßig nutzt getInstance() die aktuelle Einstellung des Systems.

abstract class java.text.Collator
implements Comparator<Object>, Cloneable
  • static Collator getInstance()
    Liefert einen Collator für die aktuelle Landessprache.

  • static Collator getInstance(Locale desiredLocale)
    Liefert einen Collator für die gewünschte Sprache.

  • abstract int compare(String source, String target)
    Vergleicht die beiden Zeichenketten auf ihre Ordnung. Der Rückgabewert ist entweder <0, 0 oder >0.

  • int compare(Object o1, Object o2)
    Vergleicht die beiden Argumente auf ihre Ordnung. Ruft compare((String)o1, (String)o2) auf.

Vergleichsarten

Die Collator-Klasse deklariert sinnvolle Methoden, die über die Vergleichsmöglichkeiten der String- und StringBuffer-/StringBuilder-Klasse hinausgehen. So ist es über die Methode setStrength(…) möglich, unterschiedliche Vergleichsarten einzustellen. Die Collator-Klasse deklariert vier Strenge-Konstanten:

  • PRIMARY: Erkennt Unterschiede im Grundzeichen, sodass »a« kleiner »b« ist. Es gibt keine Unterschiede durch Akzente und Umlaute, sodass »a«, »ä« und »á« gleich sind.

  • SECONDARY: Erkennt Zeichen mit Akzenten. So sind »a« und »á« nicht mehr gleich wie bei PRIMARY.

  • TERTIARY: Unterscheidet in der Groß- und Kleinschreibung; bei PRIMARY und SECONDARY ist die Schreibweise egal, und »a« ist gleich »A«.

  • IDENTICAL: Wirklich alle Unicode-Zeichen sind anders. Während die ersten drei Konstanten nicht sichtbare Buchstaben wie '\u0001' oder '\u0006' gleich behandeln, sind sie unter IDENTICAL wirklich unterschiedlich.

Was die einzelnen Werte für jede Sprache bedeuten, beschreibt der Unicode-Standard präzise. Beispielsweise erkennt der tolerante Vergleich »abc« und »ABC« als gleich. Ohne explizit gesetztes setStrength(…) ist der Standard TERTIARY:

Listing 2.22CollatorStrengthDemo.java

import java.util.*;
import java.text.*;

class CollatorStrengthDemo {

static void compare( Collator col, String a, String b ) {
if ( col.compare( a, b ) < 0 )
System.out.println( a + " < " + b );

if ( col.compare( a, b ) == 0 )
System.out.println( a + " = " + b );

if ( col.compare( a, b ) > 0 )
System.out.println( a + " > " + b );
}

public static void main( String[] args ) {
Collator col = Collator.getInstance( Locale.GERMAN );

System.out.println( "Strength = PRIMARY" );
col.setStrength( Collator.PRIMARY );
compare( col, "abc", "ABC" );
compare( col, "Quäken", "Quaken" );
compare( col, "boß", "boss" );
compare( col, "boß", "boxen" );

System.out.printf( "%nStrength = SECONDARY%n" );
col.setStrength( Collator.SECONDARY );
compare( col, "abc", "ABC" );
compare( col, "Quäken", "Quaken" );
compare( col, "boß", "boss" );
compare( col, "boß", "boxen" );

System.out.printf( "%nStrength = TERTIARY%n" );
col.setStrength( Collator.TERTIARY );
compare( col, "abc", "ABC" );
compare( col, "Quäken", "Quaken" );
compare( col, "boß", "boss" );
compare( col, "boß", "boxen" );
}
}

Die Ausgabe ist folgende:

Strength = PRIMARY
abc = ABC
Quäken = Quaken
boß = boss
boß < boxen
Strength = SECONDARY
abc = ABC
Quäken > Quaken
boß = boss
boß < boxen
Strength = TERTIARY
abc < ABC
Quäken > Quaken
boß > boss
boß < boxen
 
Zum Seitenanfang

2.6.2Effiziente interne Speicherung für die Sortierung Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Obwohl sich mit der Collator-Klasse sprachspezifische Vergleiche korrekt umsetzen lassen, ist die Geschwindigkeit gegenüber einem normalen String-Vergleich geringer. Daher bietet die Collator-Klasse die Objektmethode getCollationKey(…) an, die ein CollationKey-Objekt liefert, das schnellere Vergleiche zulässt.

Collator col = Collator.getInstance( Locale.GERMAN );
CollationKey key1 = col.getCollationKey( "ätzend" );
CollationKey key2 = col.getCollationKey( "Bremsspur" );

Durch CollationKeys lässt sich die Performance bei Vergleichen zusätzlich verbessern, da der landesspezifische String in einen dazu passenden, normalen Java-String umgewandelt wird, der dann schneller gemäß der internen Unicode-Zeichenkodierung verglichen werden kann. Dies bietet sich zum Beispiel beim Sortieren einer Tabelle an, wo mehrere Vergleiche mit einem gleichen String durchgeführt werden müssen. Der Vergleich wird mit compareTo(CollationKey) durchgeführt.

[zB]Beispiel

Der Vergleich von key1 und key2 lässt sich durch folgende Zeile ausdrücken:

int comp = key2.compareTo( key1 );

Das Ergebnis ist wie bei der compare(…)-Methode bei Collator-Objekten entweder <0, 0 oder >0.

final class java.text.CollationKey
implements Comparable<CollationKey>
  • int compareTo(CollationKey target)
    Vergleicht zwei CollationKey-Objekte miteinander.

  • int compareTo(Object o)
    Vergleicht den aktuellen CollationKey mit dem angegebenen Objekt. Ruft lediglich compareTo((CollationKey)o) auf.

  • byte[] toByteArray()
    Konvertiert den CollationKey in eine Folge von Bytes.

  • boolean equals(Object target)
    Testet die beiden CollationKey-Objekte auf Gleichheit.

  • String getSourceString()
    Liefert den String zum CollationKey.

  • int hashCode()
    Berechnet den Hashcode für den CollationKey.

abstract class java.text.Collator
implements Comparator<Object>, Cloneable
  • abstract CollationKey getCollationKey(String source)
    Liefert einen CollationKey für den konkreten String.

 
Zum Seitenanfang

2.6.3Normalisierung Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Die Klasse java.text.Normalizer ermöglicht eine Unicode-Normalisierung (http://unicode.org/faq/normalization.html). Die Klasse bietet zwei einfache statische Methoden:

  • boolean isNormalized(CharSequence src, Normalizer.Form form)

  • String normalize(CharSequence src, Normalizer.Form form)

Der Normalizer normalisiert oder testet nach den Vorgaben des Unicode-Standards (http://www.unicode.org/reports/tr15/) einen String nach den Normalisierungsformaten NFC, NFD, NFKC und NFKD.

[zB]Beispiel

Normalisiere einen String:

String s = Normalizer.normalize( "aäüöñ", Normalizer.Form.NFKD );
System.out.println( s ); // aa?u?o?n?
System.out.println( Arrays.toString( s.getBytes( StandardCharsets.ISO_8859_1 ) ) );
// [97, 97, 63, 117, 63, 111, 63, 110, 63]

Die übrig gebliebenen Striche und Punkte lassen sich einfach entfernen, denn so ist das Ergebnis nicht sonderlich nützlich.

[zB]Beispiel

Ersetze in einem String alle diakritischen Zeichen:

String s = "Müller";
s = Normalizer.normalize( s, Normalizer.Form.NFD );
s = s.replaceAll( "[\\p{InCombiningDiacriticalMarks}\\p{IsLm}\\p{IsSk}]+", "" );
System.out.println( s ); // Muller

Die Lösung geht zweistufig vor. Der Normalisierer zerlegt zunächst den String und macht die eigentliche Arbeit. replaceAll(…) entfernt dann übrig gebliebene Punkte, Striche, Kreise und Häkchen.

 


Ihre Meinung

Wie hat Ihnen das Openbook gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback als E-Mail an kommunikation@rheinwerk-verlag.de.

<< zurück
 Zum Rheinwerk-Shop
Zum Rheinwerk-Shop: Java SE 8 Standard-Bibliothek Java SE 8 Standard-Bibliothek
Jetzt Buch bestellen

 Buchempfehlungen
Zum Rheinwerk-Shop: Java ist auch eine Insel
Java ist auch eine Insel


Zum Rheinwerk-Shop: Professionell entwickeln mit Java EE 8
Professionell entwickeln mit Java EE 8


Zum Rheinwerk-Shop: Besser coden
Besser coden


Zum Rheinwerk-Shop: Entwurfsmuster
Entwurfsmuster


Zum Rheinwerk-Shop: IT-Projektmanagement
IT-Projektmanagement


 Lieferung
Versandkostenfrei bestellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
InfoInfo

 
 


Copyright © Rheinwerk Verlag GmbH 2018
Für Ihren privaten Gebrauch dürfen Sie die Online-Version natürlich ausdrucken. Ansonsten unterliegt das Openbook denselben Bestimmungen, wie die gebundene Ausgabe: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 
Nutzungsbestimmungen | Datenschutz | Impressum

Rheinwerk Verlag GmbH, Rheinwerkallee 4, 53227 Bonn, Tel.: 0228.42150.0, Fax 0228.42150.77, service@rheinwerk-verlag.de

Cookie-Einstellungen ändern