31 ADO.NET – Verbindungsorientierte Objekte
31.1 Allgemeines
Vor der Einführung von ADO.NET im Jahr 2002 hat Microsoft verschiedene Datenzugriffstechnologien für den Zugriff und das Speichern von Daten eingesetzt. Der direkte Vorgänger von ADO.NET war Microsoft ActiveX Data Objects (ADO), eine verbindungsorientierte Datenzugriffstechnologie, der allerdings Schlüsselfunktionen für große, verteilte Anwendungen fehlen.
Von der Idee her soll ADO.NET den Entwicklern dabei helfen, mehrschichtige Datenbankanwendungen über Intranets und das Internet hinweg zu erstellen. Daraus resultiert eine zweischichtige Klassenarchitektur: Es gibt einerseits Klassen, deren Objekte sich direkt mit der Datenbank austauschen, und andererseits Klassen, deren Objekte als unverbundene Objekte bezeichnet werden. Letztgenannte sind völlig unabhängig von der Datenquelle, aus der die Daten stammen. In Konsequenz dieser Aussage sind alle Objekte von ADO.NET zwei Gruppen zuzuordnen:
- die verbundenen Objekte
- die unverbundenen Objekte
Zu den verbundenen Objekten zählen unter anderem die Klassen Connection, Command und DataAdapter, zu den unverbundenen die Klassen DataSet und DataTable. Auf alle werden wir im Verlauf dieses und der folgenden Kapitel noch eingehen.
ADO.NET beschränkt sich nicht auf Datenbanken. Im Grunde genommen können Sie jede beliebige Datenquelle ansprechen, wenn Sie ODBC- oder OleDB-fähig ist. Beispielsweise ist es kein Problem, Daten aus einer MS-Excel-Tabelle zu importieren oder in diese zu exportieren. Da man im Grunde genommen davon ausgehen kann, dass jede ernstzunehmende Datenbank entweder ODBC oder OleDB unterstützt, kann ADO.NET mit praktisch jeder Datenbank kommunizieren.
Mit Visual Studio 2012 wird standardmäßig auch die SQL Server 2008 Express Edition installiert. Was liegt also näher, als diesen Datenbankserver als Grundlage aller weiteren Betrachtungen zu nehmen. Leider fehlen dieser Version Administrationsprogramme, die mit der Vollversion ausgeliefert werden. Sie können aber SQL Server 2008 Management Studio Express kostenlos bei Microsoft downloaden.
Was Ihnen anschließend noch fehlt, ist eine gute Beispieldatenbank. In diesem und den folgenden Kapiteln werde ich mit einer allbekannten und bewährten arbeiten, die ich für Lernzwecke ausgezeichnet finde: Northwind. Diese Datenbank kann ebenfalls aus dem Internet kostenlos heruntergeladen und anschließend installiert werden. Folgen Sie dazu dem folgenden Link:
http://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=23654
Sie erhalten dann die Datei SQL2000SampleDb.msi. Wenn Sie auf die Datei doppelt klicken, werden Sie durch einen Installationsprozess geführt, der das Verzeichnis SQL Server 2000 Sample Databases erzeugt und dort die entsprechenden Skriptdateien ablegt. Im Microsoft SQL Server Management Studio können Sie über Datei • Öffnen • Datei die Skriptdatei auswählen. Abschließend klicken Sie noch auf den Button Ausführen in der Symbolleiste. Das war’s.
Damit sind alle vorbereitenden Maßnahmen zum Einstieg in dieses und die folgenden Kapitel erfolgt. Zumindest Grundkenntnisse in der Datenmodellierung und in SQL werden in diesem Kapitel vorausgesetzt.
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