20.4 Ausgewählte Registry-Hacks ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Als Nächstes stellen wir Ihnen einige interessante Registry-Hacks im Detail vor. Wie Sie den Registrierungs-Editor starten und zu den jeweils genannten Schlüsseln navigieren, haben Sie ganz zu Beginn dieses Kapitels erfahren, es wird an dieser Stelle daher nicht nochmals erwähnt.
20.4.1 Einen Begrüßungstext auf dem Anmeldebildschirm anzeigen ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Beginnen wir mit einem relativ harmlosen Hack: Auf dem Login-Bildschirm soll ein beliebiger Text angezeigt werden. Das ist beispielsweise dann nützlich, wenn Sie sämtlichen Anwendern des PCs vor der Anmeldung eine Nachricht zukommen lassen wollen, z. B.: Heute werden auf dem zentralen Server Systemupdates eingespielt – es kann daher zu Behinderungen kommen.
20.4.2 Das Kontextmenü des Explorers verschlanken ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Manchmal ist es relativ nervig, wenn man Programme installiert hat, die im Kontextmenü des Explorers eigene Einträge hinterlassen – diese nennt man auch Shell Extensions. Als Beispiel sei hier das Pack- bzw. Entpackprogramm 7-Zip genannt.
Abbildung 20.4 Die Kontextmenüeinträge, welche von Drittanbieterprogrammen erstellt wurden, sind nicht jedermanns Sache.
Möchten Sie zwar nicht auf das betreffende Programm verzichten, andererseits aber die entsprechenden Kontextmenüeinträge im Explorer entfernen, gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
1 |
Starten Sie den Registrierungs-Editor, und rufen Sie im Menü Bearbeiten 1 den Befehl Suchen auf. Geben Sie in das Feld Suchen nach den Programmnamen ein 2, dessen Kontextmenüeintrag Sie entfernen möchten. In unserem Beispiel handelt es sich um das Programm 7-Zip. |
2 |
Der erste Treffer der Suche führt Sie in den Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE\*\shellex\ContextMenuHandlers 3. Auf der rechten Seite des Fensters erscheint hinter dem Namen (Standard) in der Unterrubrik Daten ein relativ komplexer Schlüssel, der im vorliegenden Beispiel mit der Zeichenfolge 23170F69 beginnt 4. Dabei handelt es sich um einen Verweis auf den Kontextmenüeintrag des gesuchten Programms. Schließen Sie das Suchfenster über die Schaltfläche Abbrechen 5. |
3 |
Führen Sie einen Doppelklick über dem Schlüsselnamen (Standard) 6 durch. Dadurch erscheint die Zeichenfolge im Dialog Zeichenfolge bearbeiten 7. |
4 |
Markieren Sie die Zeichenfolge mit der Maus, kopieren Sie die Auswahl mit (Strg) + (C). Rufen Sie erneut über Bearbeiten • Suchen die Suchfunktion auf. Durch Drücken der Tastenkombination (Strg) + (V) ergänzen Sie im Feld Suchen nach nun den soeben kopierten Schlüssel. Starten Sie die Suche per Klick auf Weitersuchen. |
5 |
Sie landen im Bereich HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Classes\CLSID\, in welchem der betreffende Schlüssel durch die Suche markiert wurde. Führen Sie über dem markierten Schlüssel auf der linken Seite einen rechten Mausklick durch, und wählen Sie im Kontextmenü Umbenennen. Setzen Sie zwei Minuszeichen vor den Schlüsselnamen, und bestätigen Sie die Änderung durch die Taste (¢). |
6 |
Sollte der Explorer bei Ihnen bereits geöffnet sein, so schließen Sie ihn und starten ihn anschließend neu. Der Kontextmenüeintrag sollte nun nach einem rechten Mausklick über einer Datei nicht mehr erscheinen. Sollten Sie den Kontextmenüeintrag später doch wieder benötigen, markieren Sie den Schlüssel wie zuvor beschrieben 8 und rufen über das Kontextmenü den Befehl Umbenennen 9 auf. Löschen Sie die beiden zuvor ergänzten Minuszeichen, und bestätigen Sie wieder durch Drücken der Taste (¢). |
20.4.3 Deaktivierung von Cortana ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Was für den einen ein Segen ist, mag für den anderen ein Fluch sein – etwa die omnipräsente Sprachassistentin Cortana. Haben Sie sich schon einmal gewünscht, Cortana zu deaktivieren? Das geht relativ einfach mit dem folgenden Registry-Hack, vorausgesetzt, Sie sind im Besitz einer Windows-10-Home-Edition:
1 |
Starten Sie den Registrierungs-Editor, und begeben Sie sich zum Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Windows Search. Sollte der Schlüssel Windows Search nicht vorhanden sein, so müssen Sie diesen neu anlegen. Klicken Sie hierzu mit der rechten Maustaste auf Windows 1, und wählen Sie im Kontextmenü Neu • Schlüssel. Nennen Sie den nun neu im linken Fensterbereich erscheinenden Schlüssel »Windows Search« (beachten Sie bitte das Leerzeichen zwischen »Windows« und »Search«). |
2 |
Klicken Sie nun den Schlüssel Windows Search 2 mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie den Kontextmenüeintrag Neu • DWORD-Wert (32-Bit), und nennen Sie den Wert »AllowCortana«. |
3 |
Doppelklicken Sie auf den soeben erstellten Wert 3, und bestätigen Sie den Wert »0« 4 mit OK. Dadurch wird Cortana deaktiviert. |
4 |
Möchten Sie Cortana später wieder aktivieren, weisen Sie dem Wert AllowCortana den Wert »1« zu oder löschen diesen über das Kontextmenü. |
5 |
Melden Sie sich am Computer ab und dann wieder an. Nun erscheint anstelle des Cortana-Suchfelds nur noch eine einfache Lupe 5 bzw. das Feld Zur Suche Text hier eingeben. Starten Sie hierüber zukünftig eine Suchanfrage, wird nur noch das lokale System nach Dateien und Programmen durchsucht, nicht mehr das Internet. |
Besitzer von Windows 10 Pro müssen zum Deaktivieren von Cortana den Gruppenrichtlinien-Editor verwenden, was folgendermaßen funktioniert:
1 |
Öffnen Sie den Ausführen-Dialog über (é) + (R), und geben Sie dort gpedit.msc ein. Bestätigen Sie Ihre Eingabe mit der Taste (¢). |
2 |
Navigieren Sie zum Pfad Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\Windows Komponenten\Suche. Doppelklicken Sie auf der rechten Seite des Fensters auf den Eintrag Cortana zulassen (1), und wählen Sie in dem erscheinenden Fenster die Option Deaktiviert 2. Bestätigen Sie die Änderung mit OK. |
3 |
Melden Sie sich ab und erneut wieder an. Daraufhin sollte das Cortana-Suchfeld ebenfalls aus der Taskleiste verschwunden sein. |
[HINWEIS] Was sind Gruppenrichtlinien?
Mithilfe von Gruppenrichtlinien haben Sie unter Windows die Möglichkeit, bestimmte Aktionen des Benutzers einzuschränken oder sogar zu verbieten. Umgekehrt können Sie anhand von Gruppenrichtlinien Standardbenutzern administrative Arbeiten wie z. B. das Verändern der Systemzeit auch explizit gestatten. Der Editor zum Erstellen von Gruppenrichtlinien ist unter Windows 10 Home leider nicht verfügbar.
20.4.4 Die Sekunden der Systemzeit in der Taskleiste anzeigen ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Wie schön wäre es, wenn die Uhr im Infobereich der Taskleiste auch die Sekunden anzeigen könnte. Kein Problem mit dem folgenden Registry-Hack:
1 |
Starten Sie den Registrierungs-Editor, und begeben Sie sich im Navigationsbereich in den Pfad HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced 1. |
2 |
Führen Sie einen rechten Mausklick im rechten Teil des Fensters durch. Erstellen Sie über den Punkt Neu • DWORD-Wert (32-Bit) eine neue Variable. Nennen Sie die Variable »ShowSecondsInSystemClock«. |
3 |
Führen Sie einen Doppelklick über der soeben erstellten Variable 2 aus, und setzen Sie deren Wert auf »1« 3. |
4 |
Melden Sie sich einmal vom Computer ab und anschließend erneut wieder an. Nun erscheinen die Sekunden in der Systemzeit. |
20.4.5 Systemmeldungen beim Start und Herunterfahren des PCs anzeigen ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Windows zeigt beim Start bzw. Herunterfahren des Computers nur einen schlichten blauen Bildschirm. Für die Suche von Fehlern kann es hilfreich sein, wenn in diesem Fall das ausführliche Anzeigen von Systemmeldungen aktiviert wird. Das erreichen Sie mit folgendem Registry-Hack:
20.4.6 Adware-Schutz im Windows Defender aktivieren ![Zur vorigen Überschrift](common/top.gif)
![Zur nächsten Überschrift](common/down.gif)
Die in Windows 10 integrierte universelle Malware-Schutzlösung Windows Defender besitzt eine versteckte Option, mit deren Hilfe man sog. Adware blocken kann. Bei Adware handelt es sich um lästige Programme, die im Hintergrund bei vielen kostenlosen Downloads installiert werden und den Benutzer später durch Werbeeinblendungen o. Ä. belästigen. Auch die Startseite des Browsers kann durch Adware manipuliert werden. Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Windows Defender zu veranlassen, Adware auf dem Computer zu blocken:
Sollten Sie zukünftig versuchen, eine Software herunterzuladen, die Adware enthält, schreitet der Windows Defender ein: Unmittelbar dann, wenn Sie den Download speichern möchten, blockiert er die erkannte Adware.
[TIPP] Registry-Hacks im Internet suchen und finden
Das Internet ist voll von Tipps und Tricks, welche die Bearbeitung der Registry bzw. der Registry-Hacks betreffen. Es empfiehlt sich, äußerst behutsam bei deren Anwendung vorzugehen. Nicht jeder Hack ist für die jeweils vorliegende Version von Windows 10 geeignet, da sich die Struktur der Registry oft ändert. Sollten Sie auf der Suche nach einem speziellen Registry-Hack sein, empfiehlt es sich, bei einer entsprechenden Internetsuche die Ergebnisse auf Treffer des letzten Jahres zu beschränken. Nutzen Sie für die Suche z. B. Google, klicken Sie nach Eingabe des Suchbegriffs und Start der Suche auf die Schaltfläche Tools 1. Nach einem Klick auf Beliebige Zeit begrenzen Sie den Suchzeitraum auf Letztes Jahr 2. Vergessen Sie auf jeden Fall nicht, vor der Durchführung eines Registry-Hacks den entsprechenden Pfad der Registry zu sichern oder, besser noch, einen Systemwiederherstellungspunkt zu setzen. So können Sie Ihre Änderungen im Fall von Problemen immer wieder rückgängig machen.
Abbildung 20.5 Begrenzen Sie Ihre Suchergebnisse auf einen Zeitraum, der möglichst nicht allzu weit zurückliegt.
Und abschließend noch ein wichtiger Tipp: Lassen Sie die Finger von sog. Registry-Optimierungswerkzeugen, die auf einschlägigen Internetseiten angeboten werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich mit derartigen Tools Ihre Registry komplett zerschießen und das System in einem nicht startfähigen Zustand hinterlassen, ist leider recht groß.