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Die Datei /etc/services
Eine Netzwerkanfrage besteht nicht nur aus Kenntnis des Rechners. Wenn eine
Anfrage an einen Netzdienst wie HTTP, FTP oder der Druckdienst gestellt wird,
muss man den entsprechenden Prozess wie Um eine Verbindung zwischen zwei Prozessen aufzubauen, wird auf jeder Maschine ein Socket (engl. Steckdose) verwendet. Die Sockets eines Rechners sind durchnumeriert. Der Client braucht einen Socket, um über diesen später eine Antwort zu bekommen. Dazu bekommt er irgendeine Socketnummer zugeteilt, die gerade frei ist. Um einen bestimmten Dienst und damit dessen Server zu erreichen, muss der Client den Socket kontaktieren, der von dem Serverprozess betreut wird. Für Standarddienste hat man die Nummern der Sockets festgelegt. Sie erreichen den Webserver eines Rechners im Regelfall über den Socket 80. Das Protokoll heißt HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und der Serverprozess, der Anfragen über dieses Protokoll beantwortet heißt httpd. In Abbildung sehen Sie zwei Clientprozesse namens modzilla und netscape, die auf dem Rechner 192.168.109.137 laufen. Sie stellen beide Anfragen an den Webserver auf dem Rechner 192.168.109.144. Die Sockets, die die Clients verwenden, haben eine beliebige Nummer, die ihnen zufällig vom System zugeordnet werden. Sie rufen den Socket 80 auf dem Zielrechner. Diese Nummer hat der Webserverprozess httpd beim Start angefordert.
Im Zusammenhang mit den festgelegten Serversockets wird von einem Port gesprochen. Um den Nummern Namen zuzuordnen, gibt es die Datei /etc/services. Hier sehen Sie einen Ausschnitt:
ftp-data 20/tcp # File Transfer [Default Data] ftp-data 20/udp # File Transfer [Default Data] ftp 21/tcp # File Transfer [Control] telnet 23/tcp # Telnet telnet 23/udp # Telnet http 80/tcp # World Wide Web HTTP http 80/udp # World Wide Web HTTP www 80/tcp # World Wide Web HTTP www 80/udp # World Wide Web HTTP www-http 80/tcp # World Wide Web HTTP www-http 80/udp # World Wide Web HTTP Unter der Nummer 80 finden Sie den Dienst http und unter 21 den Dienst ftp. Und da ftp in der Regel unter der Portnummer 21 zu erreichen ist, spricht man von einem well known port (übersetzt etwa: wohlbekannter Hafen).
Das tcp hinter dem Schrägstrich ist die Kennung für das Protokoll.
Neben TCP findet sich in der /etc/services noch das Protokoll udp.
Es kann für dieselbe Nummer beide Protokolle nebeneinander geben.
Ein weiteres Protokoll wurde im Zusammenhang mit dem Befehl TCP (Transmission Control Protocol) hat die Aufgabe, Daten sicher durch das Netzwerk zu transportieren. Dabei überprüft es die Netzpakete auf ihre Unversehrtheit anhand einer Prüfnummer. Beschädigte Pakete werden neu angefordert. Geraten Pakete in der Reihenfolge durcheinander, weil sie beispielsweise unterschiedliche Wege genommen haben, oder weil defekte Pakete neu angefordert wurden, sorgt TCP für die korrekte Reihenfolge. Den Anwendungsprogrammen gegenüber stellt es einen Datenstrom zur Verfügung. Das Programm muss die Aufteilung auf Pakete also nicht selbst durchführen. Zu guter Letzt veranlasst TCP den geregelten Verbindungsabbau. UDP (User Datagram Protocol) ist da sehr viel einfacher. Es wird nicht eine Verbindung aufgebaut, sondern es werden einfach Pakete versendet. UDP prüft nicht den Empfang oder die Reihenfolge der Pakete. Es wird lediglich gewährleistet, dass die Pakete unversehrt sind. Dieser fehlende Komfort kommt der Geschwindigkeit zu gute. So arbeitet beispielsweise das verteilte Dateisystem NFS auf Basis von UDP.
ICMP (Internet Control Message Protocol) ist noch einfacher. Es transportiert
keine Daten, sondern Fehlermeldungen und Diagnoseinformationen. Das Protokoll
wird meist unsichtbar von den Netzwerkschichten verwendet. Lediglich durch
den Befehl
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