14.14 Bildschirm- und Terminalkommandos
clear – Löschen des Bildschirms
Mit dem Kommando clear löschen Sie den Bildschirm, sofern dies möglich ist. Das Kommando sucht in der Umgebung nach dem Terminaltyp und dann in der terminfo-Datenbank, um herauszufinden, wie der Bildschirm für das entsprechende Terminal gelöscht wird.
reset – Zeichensatz für ein Terminal wiederherstellen
Mit dem Kommando reset können Sie jedes virtuelle Terminal wieder in einen definierten Zustand (zurück) setzen. Gibt es kein Kommando mit diesem Namen, können Sie Selbiges auch mit setterm –reset erreichen.
setterm – Terminal-Einstellung verändern
Mit setterm können die Terminal-Einstellungen wie bspw. die Hintergrund- bzw. Vordergrundfarbe verändert werden. Ruft man setterm ohne Optionen auf, erhält man einen Überblick zu allen möglichen Optionen von setterm. Sie können setterm entweder interaktiv verwenden
you@host > setterm -bold on
(hier schalten Sie bspw. die Fettschrift an) oder aber Sie sichern die Einstellungen dauerhaft in der Datei ~/.profile. Einige wichtige Einstellungen von setterm sind:
Tabelle 14.29
Einige häufig benötigte Optionen für setterm
Verwendung
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Bedeutung
|
setterm –clear
|
Löscht den Bildschirm
|
setterm –reset
|
Terminal wieder in einen defnierten Zustand zurückbringen
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setterm –blank n
|
Bildschirm nach n Minuten Untätigkeit abschalten
|
stty – Terminal-Einstellung abfragen oder setzen
Mit stty können Sie die Terminal-Einstellung abfragen oder verändern. Rufen Sie stty ohne Argumente auf, wird die Leitungsgeschwindigkeit des aktuellen Terminals ausgegeben. Wenn Sie stty mit der Option –a aufrufen, erhalten Sie die aktuelle Terminal-Einstellung.
you@host > stty -a
speed 38400 baud; rows 23; columns 72; line = 0;
intr=^C; quit=^\; erase=^?; kill=^U; eof=^D; eol=<undef>;
eol2 = <undef>; start = ^Q; stop = ^S; susp = ^Z; rprnt = ^R;
werase = ^W; lnext = ^V; flush = ^O; min = 1; time = 0;
-parenb -parodd cs8 -hupcl -cstopb cread -clocal -crtscts
-ignbrk brkint ignpar -parmrk -inpck -istrip -inlcr
-igncr icrnl ixon -ixoff -iuclc -ixany imaxbel -iutf8 opost
-olcuc -ocrnl onlcr -onocr -onlret -ofill
-ofdel nl0 cr0 tab0 bs0 vt0 ff0
isig icanon iexten echo echoe echok -echonl -noflsh -xcase
–tostop -echoprt echoctl echoke
Die Einstellungen lassen sich häufig schwer beschreiben. Hierzu bedarf es schon einer intensiveren Befassung mit der Funktionsweise zeichenorientierter Gerätetreiber im Kernel und der seriellen Schnittstelle – was hier allerdings nicht zur Diskussion steht.
Alle Flags, die sich mit stty verändern lassen, können Sie sich mit stty ––help auflisten lassen. Viele dieser Flags lassen Sie mit einem vorangestellten Minus abschalten und ohne ein Minus (wieder) aktivieren. Wenn Sie beim Probieren der verschiedenen Flags das Terminal nicht mehr vernünftig steuern können, hilft Ihnen das Kommando reset oder setterm –reset, um das Terminal wiederherzustellen. Über
you@host > stty -echo
beispielsweise schalten Sie die Ausgabe des Terminals ab und mit
you@host > stty echo
stellen Sie die Ausgabe auf dem Bildschirm wieder her. Allerdings müssen Sie hier recht sicher im Umgang mit der Tastatur sein, weil Sie ja zuvor die Ausgabe deaktiviert haben.
tty – Terminal-Name erfragen
Mit tty können Sie den Terminal-Namen inklusive Pfad erfragen, der die Standardeingabe entgegennimmt.
you@host > tty
/dev/pts/36
Verwenden Sie die Option –s, erfolgt keine Ausgabe, vielmehr wird nur der Status gesetzt. Dabei haben diese Wert folgende Bedeutung:
Tabelle 14.30
Rückgabestatus von tty mit der Option -s
Status
|
Bedeutung
|
0
|
Standardeingabe ist ein Terminal
|
1
|
Standardeingabe ist kein Terminal
|
2
|
Unbekannter Fehler ist aufgetreten
|
Ein Beispiel:
you@host > tty -s
you@host > echo $?
0
Diese Abfrage wird bspw. gern in Scripts verwendet, um zu ermitteln, ob für die Standardeingabe ein Terminal zur Verfügung steht. Einem Hintergrundprozess zum Beispiel steht keine Standardeingabe zur Verfügung.
tput – Terminal- und Cursorsteuerung
Das Kommando tput wurde umfangreich in Abschnitt 5.2.4 behandelt.
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