14.10 System-Kommandos
dmesg – letzte Boot-Meldung des Kernels anzeigen
Wollen Sie sich die Kernel-Meldung des letzten Bootvorgangs ansehen, können Sie sich dies mit dem Kommando dmesg anzeigen lassen. Dabei können Sie feststellen, welche Hardware beim Booten erkannt und initialisiert wurde. dmesg wird gern zur Diagnose verwendet, ob eine interne bzw. externe Hardware auch vom Betriebssystem korrekt erkannt wurde. Natürlich setzt dies auch entsprechende Kenntnisse zur Hardware auf dem Computer und ihrer Bezeichnungen voraus.
halt – alle laufenden Prozesse beenden
Mit dem Kommando halt beenden Sie alle laufenden Prozesse. Damit wird das System komplett angehalten und reagiert auf keine Eingabe mehr. Selbstverständlich ist solch ein Befehl nur vom root ausführbar. Meistens ist halt ein Verweis auf shutdown.
reboot – alle laufenden Prozesse beenden und System neu starten
Mit reboot werden alle noch laufenden Prozess auf dem System unverzüglich beendet und das System neu gestartet. Bei einem System im Runlevel 1 bis 5 wird hierzu ein shutdown aufgerufen. Selbstverständlich bleibt auch dieses Kommando dem root vorbehalten.
Hinweis Runlevel 1 bis 5 trifft nicht auf alle Systeme zu. Die Debian-Distributionen haben z. B. meist als »default runlevel« 2. Auf sie trifft das Geschriebene aber ebenso zu. System-V-init würde es besser treffen, aber wäre auch unpräzise. BSD-style-init ruft auch einen shutdown auf. Bei vielen Desktop-Distributionen ist das »shutdown binary« auch mit dem »suid-bit« versehen, damit auch normale User den Rechner ausschalten dürfen.
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shutdown – System herunterfahren
Mit shutdown können Sie (root-Rechte vorausgesetzt) das System herunterfahren. Mit den Optionen –r und –h kann man dabei zwischen einem »Halt« des Systems und einem »Reboot« auswählen. Damit das System auch ordentlich gestoppt wird, wird jedem Prozess zunächst das Signal SIGTERM gesendet, womit sich ein Prozess noch ordentlich beenden kann. Nach einer bestimmten Zeit (Standard ist zwei Sekunden oder einstellbar mit –t <SEKUNDEN>) wird das Signal SIGKILL an die Prozesse gesendet. Natürlich werden auch die Dateisysteme ordentlich abgehängt (umount), sync ausgeführt und in einen anderen Runlevel gewechselt (bei System-V-init). Die Syntax zu shutdown lautet:
shutdown [Optionen] Zeitpunkt [Nachricht]
Den Zeitpunkt zum Ausführen des shutdown-Kommandos können Sie entweder im Format hh:mm als Uhrzeit übergeben (bspw. 23:30) oder alternativ können Sie auch eine Angabe wie +m vornehmen, womit Sie die noch verbleibenden Minuten angeben (bspw. mit +5 wird in 5 Minuten der shutdown-Befehl ausgeführt). Ein sofortiger shutdown kann auch mit now bewirkt werden. Das Kommando shutdown benachrichtigt außerdem alle Benutzer, dass das System bald heruntergefahren wird, und lässt somit auch keine Neuanmeldungen zu. Hier können Sie gegebenenfalls auch eine eigene Nachricht an die Benutzer senden.
Folgende Optionen stehen Ihnen bei shutdown unter Linux zur Verfügung:
Tabelle 14.25
Optionen für das Kommando shutdown
Option
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Bedeutung
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–t Sekunden
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Zeit in »Sekunden«, die zwischen den SIGTERM- und SIGKILL-Signalen zum Beenden von Prozessen gewartet wird
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–k
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Hier wird kein Shutdown ausgeführt, sondern es werden nur Meldungen an alle anderen Benutzer gesendet.
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–r
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(reboot) Neustart nach dem Herunterfahren
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–h
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System anhalten nach dem Herunterfahren
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–f
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Beim nächsten Systemstart keinen Dateisystem-Check ausführen
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–F
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Beim nächsten Systemstart einen Dateisystem-Check ausführen
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–c
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Wenn möglich, wird der laufende Shutdown abgebrochen.
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Hinweis Die Optionen sind betriebssystemabhängig. Ein -h unter BSD fährt zwar den Rechner herunter, schaltet ihn aber nicht ab. Hier wird dann -p (power down) verwendet. Keine Angabe bringt den Rechner hier in den »Singleuser-Mode«.
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