8.9 Auto Align und Auto Blend:
Neue Montagehilfen 

Neben der Freistellung von Bildern ist das Zusammenfügen verschiedener Bilder oder von deren Teilen der zweite Aufgabenbereich bei der Fotomontage. Als Voraussetzung für eine Montage ist neben den Ebenen selbst die Transformation (Bewegen, Drehen, Skalieren, Verzerren) derselben das wichtigste Werkzeug bei dieser Arbeit.
Mit der Vorversion Photoshop CS3 sind zwei neue Montagehilfen ins Programm aufgenommen worden, die in diesem Zusammenhang sehr nützliche, zusätzliche Dienste leisten können:
- Mit der Funktion Ebenen automatisch ausrichten (»Auto Align«) kann Photoshop, ausgehend vom Bildinhalt, der mit Mustererkennung analysiert wird, Ebenen automatisch so ausrichten, dass sie möglichst passgenau übereinanderliegen.
- Ebenen automatisch überblenden ist die nicht sehr brauchbare deutsche Übersetzung der Funktion »Auto Blend«, die damit wesentlich besser beschrieben ist. Hiermit kann Photoshop bei zusammengefügten Ebenen (was meist zuvor mit Auto Align passiert ist) mit Hilfe von Ebenenmasken sowie von Farb- und Tonwertkorrekturen diese Ebenen so ineinander überblenden, dass keine Stoßkanten oder verräterischen Säume die vorherige Montage erkennen lassen.
Beide Werkzeuge arbeiten Hand in Hand, finden sich gemeinsam im Menü und sind in einigen Photoshop-Funktionen gemeinsam vorhanden oder von dort auswählbar.
8.9.1 Ebenen automatisch ausrichten 

Mit Ebenen automatisch ausrichten kann Photoshop mit Hilfe einer Mustererkennung die Lage von Ebenen herausfinden, solange sich deren Unterschiede in Farbton, Helligkeit und Sättigung in Grenzen halten. Photoshop verschiebt, dreht, skaliert die Ebenen, um als gleich erkannte Bildbereiche passgenau übereinanderlegen zu können. Selbst eine Kissen- oder Tonnenverzerrung wird dafür im Bedarfsfall herangezogen. Diese Funktion läuft weitgehend automatisch ohne Eingriffsmöglichkeiten durch den Benutzer ab.
Anwendung | Es gibt eine ganze Reihe praktischer Anwendungsmöglichkeiten für diese Funktion. Sehr gut und nützlich ist die Montage von mehreren Gruppenporträts, denn irgendwer auf einem solchen Bild schaut todsicher gerade entweder nicht in die Kamera, gähnt, hat die Augen geschlossen oder lächelt gerade nicht.
Im folgenden Workshop soll eine andere Anwendung durchgespielt werden: die saubere und schnelle Entfernung von Passanten aus einem Bild.
Schritt für Schritt: Aufnahme von Passanten befreien
Vom Bildsujet wurden vier Aufnahmen gemacht, um für die spätere Bearbeitung sicherzustellen, dass die sich bewegenden Passanten auf der Stadtmauer an jeweils unterschiedlichen Positionen zu finden sind und dass überall im Ausschnitt ausreichend Bildinformationen aus dem Hintergrund zur Verfügung stehen, um diese abzudecken.
Daten auf der DVD |
Sie finden die Dateien zu diesem Workshop auf der Buch-DVD im Ordner Beispieldateien/08_Foto-mon-tage/08_Auto_Align. |
Abbildung 8.153 Vier Aufnahmen mit störenden Passanten
1. | Bilder in Ebenenstapel laden |
Wir könnten die vier Bilder gemeinsam in Photoshop öffnen und dann mit Alles auswählen, Kopieren und Einfügen in einer neuen Datei zu einem Ebenenstapel zusammenfassen. Photoshop hat dafür aber eine bequeme Funktion, die uns das abnimmt. Unter Datei • Skripten • Dateien in Stapel laden finden wir einen Dialog, mit dem wir mehrere Dateien oder auch Ordner in einer einzigen Photoshop-Datei mit einer Anzahl Ebenen sammeln können, die der Anzahl der Ursprungsdateien entspricht.
Abbildung 8.154 Mehrere Dateien in einen Ebenenstapel laden
Man kann mit Geöffnete Dateien hinzufügen auch bereits in Photoshop offene Bilder dafür verwenden. Die Option Quellbilder nach Möglichkeit automatisch ausrichten ruft selbstständig nach dem Laden die Funktion Ebenen automatisch ausrichten auf. Das lassen wir hier jetzt deaktiviert, weil wir diese Funktion im nächsten Schritt separat benutzen wollen. Die Checkbox Nach dem Laden von Ebenen Smart-Objekt erstellen sorgt dafür, dass der erstellte Ebenenstapel gleich nach dem Laden bzw. Ausrichten in ein Smart-Objekt verpackt wird. Das ist für Fälle wie das »Stacking« (siehe Abschnitt 3.1) nützlich, hier brauchen wir das aber nicht.
Abbildung 8.155 Geladene Dateien in der Ebenen-Palette
2. | Ebenen automatisch ausrichten |
Die vier Originalbilder sind ohne Stativ aufgenommen worden und haben natürlich keinen deckungsgleichen Inhalt. Den brauchen wir aber, wenn wir die Personen im Bild mit Bildteilen aus dem Hintergrund abdecken wollen. Also müssen die vier Ebenen passgenau übereinandergelegt werden.
Abbildung 8.156 Ebenen automatisch ausrichten in den Optionen des Bewegen-Werkzeugs
Abbildung 8.157 Optionen für Ebenen automatisch ausrichten
Bevor wir die Funktion Bearbeiten • Ebenen automatisch ausrichten aufrufen oder in der Optionenleiste des Bewegen-Werkzeugs den entsprechenden Button anklicken, müssen alle Ebenen in der Ebenen-Palette ausgewählt sein (mit der -Taste oder
+
+
).
Die dann folgende Dialogbox bietet die Auswahl verschiedener Montage-Verfahren. Wenn man nicht weiß, was man nehmen soll, ist Auto die beste Wahl. Photoshop bekommt in den meisten Fällen selbst heraus, ob und wie die Bilder zu verzerren sind. Zylindrisch verzerrt die Einzelbilder tonnenförmig, um sie zu einem Zylinder zusammenfügen zu können. Das wird vor allem für Panorama-Aufnahmen gebraucht. Perspektivisch tut das Gleiche, aber ohne Verzerrung. Nur repositionieren ist ideal zum Zusammenfügen von mehrteiligen Scans großer Vorlagen. Hier bleibt alles »flach«, und es wird nur gedreht und verschoben.
Je nach Bildanzahl und -größe bzw. Rechenleistung Ihres Computers folgt nun eine kürzere oder längere (Kaffee-)Pause. Die Bildererkennung und Berechnung der Transformationen und Verzerrungen ist aufwendig und braucht ihre Zeit.
3. | Verschiebungen überprüfen |
Danach kann man mit Ansicht • Einblenden • Ebenenkanten die durchgeführten Verschiebungen sichtbar machen lassen.
Abbildung 8.158 Verschobene Ebenen nach dem Aufruf von Ebenen automatisch ausrichten
4. | Retuschieren der Personen |
Wir machen nun die beiden obersten Ebenen unsichtbar und fügen bei der zweiten Ebene von unten mit einem -Klick auf den Button Maske hinzufügen am Fuß der Ebenen-Palette eine schwarze (alles abdeckende) Ebenenmaske ein. Sie können das auch mit Ebene • Ebenenmaske • Alle ausblenden tun.
Abbildung 8.159 Zweite Ebene bearbeiten
Wir klicken anschließend in der Ebenen-Palette auf das schwarze Miniaturbild der Ebenenmaske, um sie zu aktivieren. Am besten benutzt man einen normalen Pinsel , der eher etwas größer und relativ hart sein sollte. Nach dem Shortcut
sind die Vordergrund- und die Hintergrundfarbe jeweils Schwarz und Weiß. Mit dem Shortcut
kehren wird das um, damit wir jetzt mit weißer Farbe in der schwarzen Maske an den Stellen die zweite Ebene freilegen können, an der sich in der ersten Ebene Personen befinden. Das sind die beiden Stellen jeweils mit den Herren links und den Damen rechts. Bei den Herren gelingt es fast, bei den Damen ganz (bis auf einen kleinen verräterischen Schatten auf der Mauerbrüstung).
Abbildung 8.160 Linke Fehlstelle (links: vor dem Bearbeiten der Ebenenmaske, rechts: nachher)
Abbildung 8.161 Rechte Fehlstelle (links: vor dem Bearbeiten der Ebenenmaske, rechts: nachher)
Für den nächsten Durchgang wiederholen wir das Ganze mit der dritten Ebene, die wir dafür natürlich sichtbar machen und mit einer schwarzen Ebenenmaske versehen müssen. Der Rest der Fehlstelle bei den beiden Herren lässt sich zusammen mit dem kleinen Schatten der beiden leicht entfernen. Auch der verbliebene Schatten der beiden Damen macht keine Probleme.
Abbildung 8.162 Bearbeitete Ebenenmaske der zweiten Ebene
Abbildung 8.163 Linke Fehlstelle (links: vor dem Bearbeiten der zweiten Ebenenmaske, rechts: nachher)
Abbildung 8.164 Rechte Fehlstelle (links: vor dem Bearbeiten der zweiten Ebenenmaske, rechts: nachher)
Die vierte Aufnahme haben wir für die Retusche nun gar nicht mehr gebraucht.
Abbildung 8.165 Bearbeitete Ebenenmaske der dritten Ebene
5. | Endformatierung |
Da von den drei oberen Bildebenen nur wenig bis gar kein Bildinhalt verwendet wurde, ergibt sich das Bildformat des Ergebnisses natürlich aus den Begrenzungen der ersten, d. h. der untersten Ebene. Um die Bildinformation am Rand, die in den weiteren drei Ebenen zur Verfügung steht, nicht zu verschenken, kann man nun die vorhandenen Ebenenmasken dafür benutzen, hier noch anzustückeln. Vor allem die oberste, d. h. die vierte Ebene bietet am rechten und unteren Bildrand genug Fläche, um dort noch mit ein paar weißen Pinselstrichen den leeren Rand der Montage zu füllen. Gleiches gilt für die Ecken der Ebenen 2 und 3.
Abbildung 8.166 Freilegen zusätzlicher Bildinformationen an den Bildrändern und -ecken
6. | Ergebnis |
Nach einem abschließenden Beschnitt ist die Datei fertig. Weil die Passgenauigkeit der Funktion Ebenen automatisch ausrichten in solchen Anwendungsfällen sehr hoch ist, hat die Retusche keinerlei Spuren hinterlassen.
Abbildung 8.167 Original und retuschiertes Ergebnis
8.9.2 Passanten entfernen mit Auto Align und Stacking 

Das im Workshop zuvor gezeigte Verfahren kann man auch automatisieren. Dazu arbeitet die Funktion Ebenen automatisch ausrichten sehr gut mit dem sogenannten »Stacking« zusammen, das bereits beim Thema »Rauschunterdrückung« besprochen wurde (siehe Abschnitt 3.1.1).
Bilderserie auf der DVD |
Sie finden die Bilder zu diesem Beispiel auf der Buch-DVD unter Beispieldateien/08_Fotomontage/Audience_Removal. |
Abbildung 8.168 Straßenszene mit Passanten und Autoverkehr
Für das Entfernen von Passanten (»Audience Removal«) kann man eine ganze Reihe von Aufnahmen machen, je mehr, desto besser. Wenn es mehr werden als die vier des vorangegangenen Beispiels, wird die Handarbeit schnell mühsam. Deshalb kann man sich die Arbeit sparen, wenn man die einzelnen Bildebenen einfach miteinander verrechnet.
Nach Aufruf des Befehls Datei • Skripten • Dateien in Stapel laden öffnet sich der entsprechende Dialog, in dem man eine Reihe von Dateien in einen Ebenenstapel laden kann. Man kann das zwar auch über die Auswahl der Bilderserie in Bridge machen, indem man dort über Werkzeuge • Photoshop • Dateien in Photoshop-Ebenen laden geht, der Vorteil beim Weg über Photoshop ist aber, dass man hier zugleich die zwei nächsten Schritte mit erledigen kann.
Abbildung 8.169 Serie mit 28 Bildern in Bridge
Abbildung 8.170 Optionen für das Laden von Dateien in einen Ebenenstapel
Am Fuß des Dialogs kann man mit Quellbilder nach Möglichkeit automatisch ausrichten die Bilder exakt übereinanderlegen lassen. Bei dieser ohne Stativ aufgenommenen Bilderserie ist das unbedingt erforderlich. Nach dem Laden von Ebenen Smart-Objekt erstellen ist der nächste Schritt, der für das Anwenden eines Stapelmodus nötig ist. Nach dem Klick auf OK muss man abhängig von Bildgröße und Maschinenleistung eine Weile warten.
Dann wählt man im Menü Ebene • Smart-Objekte • Stapel-modus • Median. Dadurch wird eine statistische Bewertung für jedes Bildpixel durchgeführt. Während wir in Abschnitt 3.1.1 den Stapelmodus Arithmetisches Mittel (Durchschnitt) gewählt haben, um das Rauschen auszumitteln, verwenden wir hier den Median, der vor allem Ausreißer in einer Statistik eliminiert. Das ist ja genau das, was solche Passantenszenen ausmacht: Die Bildstellen sind meistens leer, nur ab und zu kommt eine Person vorbei.
Abbildung 8.171 Die verschiedenen Stapelmodi für Smart-Objekte in Photoshop
Das Anwenden eines Stapelmodus auf ein Smart-Objekt mit einem Ebenenstapel dauert wiederum eine ganze Weile. Schließlich müssen alle Bilder des Stapels miteinander verrechnet werden.
Abbildung 8.172 Alle Passanten und fahrenden Autos sind verschwunden.
Im Endergebnis sind alle Passanten und alle fahrenden Autos aus dem Bild spurlos verschwunden. Je mehr Bilder man macht, desto besser funktioniert das Verfahren, mit dem man selbst Sehenswürdigkeiten mit hoher Besucherfrequenz menschenleer bekommt. Lediglich Menschen, die während der gesamten Aufnahme am gleichen Platz stehen, bleiben sichtbar und werden durch ihre leichten Bewegungen verzerrt und verwischt. Oft ist das aber so gering, dass es leicht retuschiert werden kann.
8.9.3 Focus Stacking 

Eine weitere Anwendung, bei der die Montagehilfe der automatischen Ebenenausrichtung sehr nützlich ist, ist das sogenannte »Focus Stacking«. Hierbei wird eine Reihe von Aufnahmen gemacht, bei denen die Schärfeebene über die Serie verändert wird. Sehr sinnvoll ist das bei der Makrofotografie, bei der es prinzipiell das Problem einer sehr geringen Tiefenschärfe gibt, die auf der einen Seite zwar für den typischen »Makro-Look« verantwortlich ist, aber auch den Nachteil hat, dass man oft auch bei stark abgeblendeten Aufnahmen ein Objekt mit einer gewissen Tiefenerstreckung nicht komplett scharf aufs Bild bekommt.
Bilderserie auf der DVD |
Sie finden die Bilder zu diesem Beispiel auf der Buch-DVD unter Beispieldateien/08_Fotomontage/Focus_Stacking. |
Abbildung 8.173 Typisches Mineralienfoto mit sehr geringer Tiefenschärfe
Das Verfahren soll an einem Beispiel verdeutlicht werden. Ein typisches Mineralienfoto mit ein paar Schwefelkristallen soll von vorn bis hinten scharf sein. Die Kamera ist auf einem Stativ montiert. Nun wird eine Bilderserie aufgenommen, bei der mit manuellem Fokus die Schärfeebene schrittweise vom Vordergrund zum Hintergrund verschoben wird. Man nennt das Aufnehmen einer solchen Serie auch »Focus Bracketing«.
Die so entstandenen Bilder werden nun über Datei • Skripten • Dateien in Stapel laden oder von der Bridge aus mit Werkzeuge • Photoshop • Dateien in Photoshop-Ebenen laden zu einem Ebenenstapel zusammengefasst..
Abbildung 8.174 Reihenaufnahme mit veränderter Schärfeebene
Man lässt nun entweder gleich beim Stapeln oder später über Bearbeiten • Ebenen automatisch ausrichten die Bilder exakt übereinanderlegen, was bei solchen Aufnahmen meist auch trotz Gebrauch eines Stativs erforderlich ist. Auch wenn hier man versucht ist, Repositionieren zu wählen, kann man das in diesem Fall Photoshop mit Auto überlassen, was in der Regel bessere Ergebnisse bringt.
Abbildung 8.175 Optionen für das Ausrichten der Bilder
Nach dem Erstellen und Ausrichten des Ebenenstapels ruft man Bearbeiten • Ebenen automatisch überblenden auf.
Diese Funktion hat bei Photoshop CS4 im Gegensatz zur Vorversion einen kleinen Dialog. Neben der vorher schon vorhandenen Überblendung überlappender Bildbereiche bei der Erstellung von Panoramen (siehe nächster Abschnitt), gibt es dort nun zusätzlich die neue Option Bilder stapeln und die Checkbox Nahtlose Töne und Farben.
Werden diese beiden aktiviert, sucht sich Photoshop aus jeder Ebene die schärfsten Bildbereiche aus und maskiert sie entsprechend. Hat man genug Aufnahmen gemacht, ist das Ergebnis von vorn bis hinten scharf. Das Überblenden dieser scharfen Bereiche einzelner Ebenen nennt man auch »Focus Blending«. Das Resultat spricht für sich.
Abbildung 8.176 Einstellen von Focus Blending
Abbildung 8.178 Maskierte Ebenen nach dem Focus Blending
Abbildung 8.177 Stark erhöhte Tiefenschärfe im fertig berechneten Bild
8.9.4 Ebenen automatisch überblenden 

Die bereits erwähnte, weitaus häufigere Anwendung von Ebenen automatisch überblenden wollen wir hier in Form eines kleinen Workshops vorstellen, bei dem ein Panorama zusammengesetzt werden soll.
Schritt für Schritt: Einzelbilder zu einem Panorama -zusammenbauen
Wenn man für eine spätere Montage nicht Bilder schießt, die jeweils den gleichen Bildausschnitt zeigen wie im vorherigen Beispiel, sondern den Ausschnitt mit jeder Aufnahme ein wenig verschiebt, dann erhält man eine Art Panoramabild.
Daten auf der DVD |
Sie finden die Dateien zu diesem Workshop auf der Buch-DVD im Ordner Beispieldateien/08_Fotomontage/08_Auto_Blend. |
Abbildung 8.179 Die Originalbilder
1. | Ebenen laden |
Zuerst werden die fünf Einzelaufnahmen, die sich etwa zu einem Drittel überlappen müssen, mit Datei • Skripten • Dateien in Stapel laden zu einem Ebenenstapel zusammengefügt. Die Option Quellbilder nach Möglichkeit automatisch ausrichten lassen wir an dieser Stelle noch deaktiviert.
Abbildung 8.180 Einzelbilder in Ebenenstapel laden (links) und der Modus Zylindrisch bei den Optionen für die Ausrichtung (rechts)
2. | Ebenen automatisch ausrichten |
Die fünf Bilder sind mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen und überstreichen einen Bildwinkel von fast 180°. Das Ergebnis sollte also in etwa der Abwicklung eines halben Zylinders entsprechen. Wir verwenden deshalb nach dem Auswählen aller Ebenen in der Ebenen-Palette und nach dem Aufruf von Bearbeiten • Ebenen automatisch ausrichten den Modus Zylindrisch.
Abbildung 8.181 Eingepasste Ebenen (oben) und Anschlussfehler im Bild (unten)
3. | Zwischenergebnis |
Das Ergebnis schaut grob betrachtet schon sehr ansprechend aus. Die Einzelbilder werden im Modus Zylindrisch tonnenförmig verzerrt, um bestmöglich zusammenzupassen. Der Erfolg dieser Aktion hält sich aber offenbar in Grenzen, denn im Detail sieht man an den Rändern der Ebenen teilweise grobe Anschlussfehler und stark sichtbare Kanten im Bild. Auch die Abschattung des Objektivs zum Bildrand hin (Vignettierung, siehe Abschnitt 2.9) macht sich hier bemerkbar.
Abbildung 8.182 Automatisch erzeugte Ebenenmasken
4. | Ebenen automatisch überblenden |
Nun rufen wir Bild • Ebenen automatisch überblenden auf. Dieser Befehl wird kommentarlos und ohne Eingriffsmöglichkeiten durch den Benutzer ausgeführt. Photoshop passt automatisch Farb- und Tonwerte in den Überlappungsbereichen der Bilder so an, dass sie möglichst harmonisch ineinander übergehen. Dann sucht sich die Funktion möglichst gut geeignete Bereiche, in denen die Bilder mit Ebenenmasken übergeblendet werden können. Daher rührt auch die englische Bezeichnung »Auto Blend«.
Nach diesem Arbeitsschritt schaut das Panorama wesentlich besser aus. Störende Kanten im Bild sind nicht mehr auszumachen.
Abbildung 8.183 Das Panorama nach Ebenen automatisch überblenden
5. | Optimierung des Panoramas |
Panoramen haben oft einen großen Kontrastumfang. Die Berücksichtigung der Schneefelder auf den Bergen bei der Aufnahme hat das Bild in den Tiefen ein wenig zu dunkel werden lassen. Das ändern wir mit einer Einstellungsebene (Gradationskurven). Auch haben wir hier, wie man am Schatten des Fotografen auf dem Boden erkennen kann, am linken Bildrand die Sonne im Rücken und am rechten Rand die Sonne fast im Bild. Durch Gegenlicht und Dunst ist das Bild in diesem Teil vom Kontrast her schwächer. Um das zu verbessern, fügen wir eine weitere Einstellungsebene mit der Funktion Gradationskurven ein, die wir mit einer Ebenenmaske und darin mit einem Verlauf von links nach rechts »aufmachen«. Schließlich machen wir die Farben mit einer Einstellungsebene vom Typ Dynamik noch etwas kräftiger.
Abbildung 8.184 Aufhellung des Panoramas und Kontraststeigerung im rechten Teil
Nach dem Beschnitt in Richtung eines besseren Höhen-Breiten-Verhältnis haben wir jetzt eine Datei, die bei einer Originalgröße der fünf Einzelbilder von nur 3 Megapixel immerhin 44 cm Breite in Druckqualität ergibt.
Abbildung 8.185 Das fertige Panoramabild
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