6.9 Kanalmixer: Für schwere Fälle 

Während die Selektive Farbkorrektur sehr feine Änderungen erlaubt, sind bei grob misslungenen Bildern oder massiven Eingriffen in den Bildaufbau härtere Mittel angesagt.
Im Folgenden soll die satte rote Lichtstimmung auf der Bühne eines Clubs aus der Einfarbigkeit »befreit« werden, auch, damit die scheinbare Unschärfe, die Rotlicht oft verursacht, verschwindet. Wenn man wild an den Farben herumschrauben will oder muss, dann kommt man am Kanalmixer nicht vorbei. Hier als Einstellungsebene angewendet, erlaubt er es, in einem Farbkanal Informationen aus den beiden anderen Kanälen (bei RGB) zu verarbeiten.
Abbildung 6.152 Die Bühne wirkt durch das satte Rotlicht scheinbar unscharf.
Wir verwenden ihn hier, um den dominanten Rot-Kanal von 100 % zunächst etwas zu dämpfen. Viel kann man da nicht herausnehmen, weil in diesem Kanal die meiste Bildinformation zu finden ist. Nun gibt man dosiert Informationen aus dem Rot-Kanal in die beiden anderen Kanäle hinein.
Abbildung 6.153 Die Einstellungsmöglichkeiten der drei Farbkanäle im Dialog des Kanalmixers
Mit dieser Methode kann man die Farbinformationen gezielt »umverteilen«. Sehr vorteilhaft wirkt der Kanalmixer, wenn einzelne Farbkanäle kaum Information enthalten oder sehr dunkel sind. Er erfordert allerdings meist viel Probieren: Manchmal verursachen kleine Wertänderungen krasse Ergebnisse, manchmal tut sich kaum etwas. In diesem Beispiel führt der Kanalmixer jedoch zu einem recht brauchbaren Ergebnis. Das Rot ist weitgehend aus dem Bild gewichen, die Stimmung aber noch gut erhalten geblieben.
Abbildung 6.154 Im Ergebnis ist das Rot massiv zurückgedrängt.
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