2.14 DNG – Das digitale Negativ
Mit der stürmischen Weiterentwicklung von Hard- und Software auf dem Sektor der digitalen Fotografie haben proprietäre Dateiformate wie die herstellereigenen RAW-Formate ein Ablaufdatum, das jene Hersteller zeigen, die bereits Nachfolger ins Rennen geschickt haben (Canon mit dem alten CRW- und dem neuen CR2-Format). Die Gefahr, dass mittel- bis langfristig Bild-daten unbrauchbar werden, weil die entsprechenden Formate nicht mehr unterstützt werden, ist definitiv gegeben.
Adobe und einige andere führende Hard- und Softwarehersteller haben deshalb eine Initiative gegründet, die dieser Gefahr begegnen soll und dafür ein offenes Rohdatenformat entwickelt hat.
Camera Raw sieht in den Speicheroptionen die Möglichkeit vor, die Bilder als »*.dng«-Dateien abzuspeichern. Diese werden dann beim erneuten Öffnen wie die proprietären RAW-Formate der Kamerahersteller behandelt. Es öffnet sich ebenfalls der Camera Raw-Dialog, bevor es in Photoshop weitergeht. Wie beim analogen (Film-)Negativ wird zunächst erst einmal entschieden, wie der »Abzug« dieses Negativs aussehen soll. Die in Camera Raw behandelten »*.dng«-Dateien beinhalten ein exaktes Abbild der Rohdaten.
DNG-Hardware |
Mit dem Spiegelreflex-Digitalrückteil Leica Digital Modul R für die Kameras Leica R8 und R9 ist im Sommer 2005 die erste Hardware herausgekommen, die das DNG-Format nativ unterstützt und kein eigenes RAW-Format mehr benutzt. |
Adobe Digital Negative Converter | Man kann die Bilder auch direkt ohne Bearbeitung einfach nur ins DNG-Format übersetzen. Diesen Job erledigt der Adobe Digital Negative Converter.
Abbildung 2.50 Adobe DNG-Konverter
Er ist ein eigenständiges Programm, das weder Photoshop noch Camera Raw braucht. Es konvertiert einzelne Bilder oder ganze Ordner. In den Voreinstellungen kann bestimmt werden, ob sicherheitshalber auch die Original-RAW-Dateien integriert werden sollen. Der Konverter kann kostenlos von der Adobe-Website heruntergeladen werden: www.adobe.com/products/dng.
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