5.8 Kanalmixer: Für schwere Fälle
Während die selektive Farbkorrektur sehr feine Änderungen erlaubt, sind bei grob misslungenen Bildern oder massiven Eingriffen in den Bildaufbau härtere Mittel angesagt. Hier soll die satte rote Lichtstimmung auf der Bühne eines Clubs aus der Einfarbigkeit »befreit« werden, auch, damit die scheinbare Unschärfe im Rotlicht verschwindet.
Wenn man wild an den Farben herumschrauben will oder muss, dann kommt man am Kanalmixer nicht vorbei. Hier als Einstellungsebene angewendet erlaubt er, in einem Farbkanal Informationen aus den anderen beiden (bei RGB) zu verarbeiten.
Abbildung 5.124 Die Bühne wirkt durch das satte Rotlicht scheinbar unscharf.
Abbildung 5.125 Kanalmixer als Einstellungsebene
Wir verwenden ihn hier, um den dominanten Rot-Kanal (Abbildung 5.126, links) von 100 % zunächst etwas zu dämpfen. Viel kann man da nicht herausnehmen, weil in diesem Kanal die meiste Bildinformation zu finden ist. Nun gibt man dosiert in den beiden anderen Kanälen Informationen aus dem Rot-Kanal hinzu (Mitte und rechts).
Abbildung 5.126 Die Einstellmöglichkeiten der drei Farbkanäle im Dialog des Kanalmixers
Abbildung 5.127 Im Ergebnis ist das Rot massiv zurückgedrängt.
Mit dieser Methode kann man gezielt die Farbinformationen »umverteilen«. Sehr vorteilhaft wirkt der Kanalmixer, wenn einzelne Farbkanäle kaum Information enthalten oder sehr dunkel sind. Er erfordert allerdings meist viel Probieren: Manchmal verursachen kleine Wertänderungen krasse Ergebnisse, manchmal tut sich kaum etwas. In diesem Beispiel führt der Mixer jedoch zu einem guten Ergebnis. Das Rot ist weitgehend aus dem Bild gewichen, die Stimmung aber gut erhalten geblieben.
Abbildung 5.128 Originalbild
Abbildung 5.129 Warmfilter
Abbildung 5.130 Kaltfilter
Abbildung 5.131 Sepia
Ihre Meinung
Wie hat Ihnen das Openbook gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback als E-Mail an kommunikation@rheinwerk-verlag.de.