7.8 Den Container für neue RIS-Clients festlegen
 
Die Standardstelle, an der neue Computer im Active Directory angelegt werden, ist der Container Computers. Sie können jedoch eine neue Organisationseinheit (OU) z.B. mit der Bezeichnung »RIS« anlegen und im Feld Folgende Verzeichnisstelle diese neu angelegte OU RIS angeben. Alle mittels RIS installierten Computer werden dann zuerst in der Organisationseinheit RIS angelegt. Von dort können Sie die neu installierten Computer mittels des Snap-Ins Active Directory-Benutzer und –Computer später in andere OUs verschieben.
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Wenn sich die Domäne in der Domänenfunktionsebene Windows Server 2003 befindet, kann übrigens auch über den Befehl REDIRCMP ein anderer Container als Standardcontainer für neue Computerobjekte bestimmt werden als der Container Computers. Haben Sie z.B. eine neue OU mit dem Namen RIS erstellt, so können Sie folgenden Befehl eingeben:
redircmp "OU=RIS,DC=Company,DC=local"
Mit folgendem Befehl machen Sie diese Änderung wieder rückgängig und bestimmen den alten Standardcontainer Computers wieder als Aufnahmecontainer für neu hinzugefügte Computer:
redircmp "CN=Computers,DC=Company,DC=local"
Die Idee, alle mittels RIS installierten Computer zuerst in eine spezielle OU einzustellen und später von dieser OU in andere OUs zu verschieben, kann aus folgenden Überlegungen heraus sinnvoll sein. Für die OU RIS könnte eine Gruppenrichtlinie erstellt werden, in der ein Startskript definiert wird, das beim Start der Computermitglieder dieser OU weitere Anwendungen automatisch nachinstalliert. Wenn Sie mehrere Standardcomputer definieren müssen, wäre es denkbar, unterhalb der OU RIS verschiedene Sub-OUs einzurichten und diesen Sub-OUs unterschiedliche Startskripte zuzuordnen, die unterschiedliche Zusammenstellungen von Anwendungen automatisch nachinstallieren. Statt der Startskripte könnte man der OU RIS bzw. den Sub-OUs der OU RIS jedoch auch MSI-Pakete per Gruppenrichtlinie zuweisen, die automatisch beim Start der Clients installiert werden. Diese Methoden werden später beschrieben.
Sobald nun ein neuer Clientcomputer über RIS installiert und dabei automatisch in die OU RIS aufgenommen wurde, würde der Administrator diesen Computer zuerst in die gewünschte Sub-OU verschieben, abhängig davon, welches Bündel von Anwendungen nachinstalliert werden soll. Nach einem Neustart des Computers würden dann über die der Sub-OU zugeordnete Gruppenrichtlinie die gewünschten Anwendungen installiert. Danach würde der Administrator den Computer in die endgültige OU verschieben. Diese wiederum könnte eine Sub-OU eines speziellen Standortes sein, für die wiederum spezielle Gruppenrichtlinien greifen würden.
Ein Beispiel soll diese Struktur erläutern: Stellen Sie sich vor, Sie würden die Standorte Dortmund, Essen und Hannover betreuen. Dazu hätten Sie dann vielleicht OUs mit den Namen dieser Städte erstellt und in jeder dieser Städte-OUs wiederum Sub-OUs mit den Bezeichnungen Benutzer, Computer und Gruppen erstellt. Ein mittels RIPrep-Abbild grundinstallierter Computer erscheint zuerst in der OU RIS. Soll dieser Computer in Essen aufgestellt werden und benötigt der Anwender zusätzlich zu den Standardanwendungen Microsoft Office Standard und Adobe Reader das Frontend von SAP sowie Access 2003, so würden Sie diesen Computer zuerst in die Sub-OU RIS => SAP => ACCESS verschieben.
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Für die Sub-OU SAP würden Sie eine Gruppenrichtlinie definieren, die automatisch SAPGUI installiert. Für die unterhalb der Sub-OU SAP liegende Sub-OU ACCESS würden Sie eine Gruppenrichtlinie definieren, die ein Access.MSI-Paket nachinstalliert. Nach der Installation dieser Spezialanwendungen würden Sie den Computer in die endgültige Sub-OU Computer unterhalb der OU Essen verschieben und dann ausliefern.
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