3 Live-Umgebung einrichten
Joomla! in einer Live-Umgebung einzurichten hat zwar viele Parallelen zur Testumgebungsinstallation, aber einige fundamentale Aspekte im Server-Management und zum Thema Sicherheit unterscheiden sich. Außerdem: Tipps zur Wahl von Webhoster und Webhosting-Paket.
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Bereitstellung Ihrer Joomla!-Website beim angemieteten Webhoster. Abhängig vom Fertigstellungsgrad Ihrer Website sollten Sie diese Seiten insbesondere vor dem Live-Gang studieren, aber auch als Vorbereitung für die Webhoster- und Paketwahl und die Anmietung einer Domain. Zunächst zu den in diesem Kapitel relevanten Begriffen.
Bevor Sie Details im Hinblick auf Webhoster, ihre angebotenen Pakete und den Abgleich an die Joomla!-Voraussetzungen kennenlernen, entscheiden Sie sich für ein Installationsszenario. Für den eigentlichen Live-Gang haben Sie drei Möglichkeiten, die sich anhand des notwendigen Aufwands, der Fehleranfälligkeit und der Häufigkeit eines Live-Gangs/Deployments unterscheiden.
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Komplette Neuinstallation
Sie richten Joomla! bei Ihrem Webhoster über aktuelle Joomla!-Installationsdateien ein, so wie in der Entwicklungsumgebung. Sämtliche Erweiterungen und Konfigurationen müssen per Hand nachgestellt werden. Content lässt sich manuell kopieren, z. B. per Zwischenablage oder mithilfe einer kleinen Erweiterung. Auf dieser Methode liegt der Schwerpunkt dieses Kapitels, damit Sie mit den grundsätzlichen Einstellungen bei Ihrem Webhoster vertraut werden und da dieser Prozess in der Regel nur einmal durchgeführt wird. -
Manuelles Kopieren der Entwicklungs-/Testumgebung
Sie nutzen FTP und phpMyAdmin, um alle Dateien und den gesamten Inhalt der Datenbank in der Live-Umgebung einzuspielen. Dies ist ein Standard-Deployment-Prozess, nicht besonders elegant oder sicher, funktioniert aber in jedem Fall und in jeder Umgebung. Abschnitt 21.1, »Manuelles Deployment per FTP und SQL«, beschreibt den Workflow detailliert. -
Live-Installation der Testumgebung über ein Backup
Dies ist die eleganteste der drei Methoden, die, obwohl nicht unbedingt weniger Konfigurationsschritte erforderlich sind, am geradlinigsten verläuft und am geringsten fehleranfällig ist. Dabei nutzen Sie die renommierte Erweiterung Akeeba Backup, um eine Sicherheitskopie der lokalen Entwicklungsumgebung anzulegen und dieses Komplettarchiv, das sowohl Dateien als auch Datenbankeinträge enthält, auf dem Live-Server einzuspielen. Wie das im Detail funktioniert, erfahren Sie in Abschnitt 21.4, »Komplette Websitekopie mit Akeeba Backup«.
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der ersten Option, der kompletten Neuinstallation. Dabei richten Sie das gesamte System per Hand ein, ähnlich wie in Kapitel 2, »Testumgebung einrichten«. Die wesentlichen Schritte kennen Sie damit schon, aber im Umgang mit Webhostern gibt es Unterschiede, über die Sie auf den folgenden Seiten mehr erfahren.
Zunächst gilt es aber, einen Webhoster auszumachen, unter dessen Dach Sie Ihre Website veröffentlichen. Das Ziel ist, ein Paket zu finden, das die technischen Voraussetzungen für eine Joomla!-Installation erfüllt. Glücklicherweise sind diese Anforderungen nicht besonders hoch, und die meisten angebotenen Pakete kommen infrage, auch schon im Bereich unter 10 € im Monat. Um sicherzugehen, prüfen Sie im nächsten Abschnitt diese Anforderungen und erfahren nebenbei ein paar Tricks, wie Sie einen idealen Domain-Namen finden.
3.1 Webhosting bestellen
Zwischen dem 5-€-Homepage-Startpaket und dem ausgewachsenen 100-€-State-of-the-art-Server gibt es große Unterschiede in Bezug auf Performance und Features. Aber was ist eigentlich ein Root- oder Dedicated-Server, und gestalten sich aus deren Anmietung irgendwelche Vorteile für Ihre Website? Aller Voraussicht nach nicht, denn für Joomla! benötigen Sie meist nur eines der kleinsten und preiswertesten Pakete.
3.1.1 Webhosting
Üblicherweise grenzen Webhoster ihre Pakete in die Bereiche Webhosting und Server ab. Die Unterschiede sind dabei in den Kosten und der mit ihnen erbrachten Serverleistung zu finden. Wenn Sie mit Ihrer Website gerade erst in den Bereich der Contentpublizierung einsteigen, genügt ein Webhosting-Paket. Erwarten Sie von vornherein schon Tausende von Internetbesuchern am Tag oder wissen Sie um spezielle technische Businessanforderungen (Anbindung an Drittsysteme, mehr Kontrolle über den Server), sollten Sie sich Serveroptionen ansehen (siehe Kasten »Hintergrund: Vorstellung der Serverprodukte«).
Für ein robustes Webhosting-Paket zahlen Sie monatlich zwischen 5 und 20 €. In diesem Bereich erhalten Sie schon alle Features, die Sie zum Aufbau einer Joomla!-Website benötigen. Vor allen Dingen sind das der Speicherplatz, die MySQL-Datenbank und die Webprogrammiersprache PHP. Achtung: Halten Sie Abstand von Baukastensystemen, die Sie anhand von Bezeichnungen wie MeineWebsite oder Homepage-Baukasten erkennen. Der Funktionsumfang dieser Produkte ist stark eingeschränkt und meistens nicht ausreichend für eine Joomla!-Installation.
Auf diese Aspekte (Paketfeatures) sollten Sie achten:
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Speicherplatz/Webspace
Den angemieteten Speicherplatz können Sie in der Regel ignorieren. Schon die Mindestgröße von 10 oder 50 GByte bietet genügend Puffer, mit dem Sie Dutzende von Joomla!-Instanzen betreiben könnten. Die Programmdateien von Joomla! liegen bei unter 50 MByte, sind also zu vernachlässigen. Videos, die größten Speicherfresser, sollten Sie ohnehin nicht bei Ihrem Webhoster speichern, sondern auf einer Plattform wie YouTube oder Vimeo veröffentlichen. Bleiben noch Bilder und andere Downloads. Fertigen Sie eine Speicherplatzhochrechnung an, falls Sie die Website eines Fotografen umsetzen und die schönsten Bilder in höchsten Auflösungen präsentieren. Oder falls ganze Fotoserien im Kundenbereich zum Download zu Verfügung stehen müssen. -
Inklusivdomains
Anzahl der Domains, deren Registrierung Sie nichts kostet. Für eine sehr einfache Website genügt eine Domain. Für manche Markennamen empfiehlt sich aber auch die Registrierung zusätzlicher Domains für andere Schreibweisen. Domains lassen sich jederzeit nachträglich registrieren; die damit verbundenen Kosten sind dann allerdings nicht mehr im Paketpreis integriert, sondern fallen zusätzlich an (zwischen 10 und 30 € pro Jahr). -
Domain-Auswahl
Diese Option ist kritisch, wenn Sie eine außergewöhnliche Top Level Domain (TLD) anmieten möchten (.biz, .eu, .mobi etc.); die Standard-TLDs .com, .de, .org sind in der Regel bei allen Webhostern verfügbar. -
Datenbanken
Für Joomla! benötigen Sie mindestens eine MySQL-Datenbank. Mehrere Datenbanken sind hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig, wenn Sie eine Vielzahl von Joomla!-Websites betreiben. (Verschiedene Joomla!-Instanzen können sich eine Datenbank teilen. Das ist zwar nicht ideal, aber für eine Kostenreduktion vertretbar.) -
Cronjobs
Das sind Wartungsprogramme, die Sie einmal einrichten und die der Server fortan automatisch aktiviert. In der Standardinstallation von Joomla! wird ein Cronjob höchstens für die Indexierung von Websites mit außergewöhnlich viel Content benötigt. In der Regel brauchen Sie aber keine. -
SSL-Encryption
SSL ist eine Verschlüsselungstechnologie, die Sie insbesondere dann einsetzen, wenn Sie mit einem Online-Shop live gehen. Nur so lassen sich vertrauliche Daten (Kundendetails, Bestellungen) schützen. Das Thema ist allerdings umfangreich und verursacht Aufwände. Beispielsweise benötigen Sie ein SSL-Zertifikat und ein entsprechend konfiguriertes Server- und Joomla!-Setup. Abschnitt 22.3, »SSL aktivieren«, beschäftigt sich deshalb intensiver mit SSL, das seit 2015 selbst für Websites ohne kundenspezifische oder persönliche Daten empfohlen wird. -
DNS-Einstellungen
Der Zugriff auf die DNS-Einstellungen (Domain Name Server, siehe auch Abschnitt 2.5, »Testumgebung konfigurieren für Fortgeschrittene«, Unterabschnitt »Domain einrichten«) ermöglicht Ihnen eine flexible Konfiguration von Subdomains und anderer über die Domain erreichbarer Internetdienste abseits von Websites. Beispielsweise können Sie Subdomains umleiten oder einen eigenen Mailserver zu Hause einrichten. Für eine einfache Website benötigen Sie keine DNS-Einstellungen. -
».htaccess«-Zugriff
Die im Joomla!-Hauptverzeichnis abgelegte Serverkonfigurationsdatei .htaccess (bzw. htaccess.txt, die umbenannt werden muss) erlaubt die Aktivierung besonders SEO-freundlicher URLs und löst Konfigurationsprobleme der PHP- und Serverumgebung. Falls separat aufgeführt, buchen Sie die Bearbeitungsmöglichkeit der .htaccess-Datei dazu. -
SSH-Zugriff
SSH steht für Secured Shell und ist ein direkter Kommandozeilenzugriff auf Ihren Webspace, ähnlich der Windows-Eingabeaufforderung oder dem Linux/OS-X-Terminal. Das Feature ist erst in professionelleren Hosting-Paketen enthalten, birgt aber viele Vorteile für den täglichen fortgeschrittenen Umgang mit Joomla!. So lassen sich z. B. Einträge in Logdateien live mitverfolgen, die MySQL-Datenbank ohne phpMyAdmin nutzen, oder Versionierungstools installieren. -
E-Mail-Konten
Verfügbarkeit oder Anzahl von E-Mail-Konten sind für die Joomla!-Installation belanglos. Als Administrator-E-Mail-Adresse können Sie während des Einrichtens auch eine Adresse eines von Ihnen bevorzugten Webmaildienstes angeben. -
Kundenservice
Schon die einfachsten Pakete bieten einen Rund-um-die-Uhr-Supportservice an, Kundenberater, die insbesondere bei technischen Fragen weiterhelfen. Diese Dienstleistung ist sehr wichtig, denn die technische Infrastruktur der Webhoster unterscheidet sich zum Teil erheblich. Selbst eine einfache Joomla!-Installation sollte zwar nicht, kann aber spezielle Servereinstellungen erfordern. Zögern Sie darum niemals auch nur eine Sekunde, den Support sofort anzuschreiben, wenn Sie ein Problem haben.
Vergleichen Sie die Liste Ihrer Anforderungen mit den aktuellen Angeboten der Webhoster, sollte eine einfache Joomla!-Website nicht mehr als 10 € im Monat kosten. Und dabei haben Sie wahrscheinlich auch noch ein paar attraktive Extras mitgebucht, wie z. B. zehn Inklusivdomains oder unbegrenzte Datenbanken – nicht notwendig, aber praktisch für weitere Joomla!-Installationen zu Testzwecken.
Bleibt die Frage nach dem Webhoster. Darüber kann an dieser Stelle keine Empfehlung ausgesprochen werden, aber in der Regel fahren Sie mit einem der großen Anbieter gut, da diese einen bestimmten Qualitätsstandard aufrecht halten müssen, um sich auf dem Markt zu behaupten. Durchsuchen Sie das Internet nach Foren, in denen Webhosting-Kunden ihre Meinung kundtun oder über Probleme klagen. Hängen Sie dabei immer das aktuelle Jahr an Ihre Suchanfragen, damit Sie keine veralteten Diskussionen von 2005 finden. Und bewerten Sie klagende Beiträge kritisch, denn manch einer möchte sich in so einem Forum nur ausweinen, wenn eine übertrieben-komplexe Konfiguration nicht auf Anhieb funktionierte. Sehr komplex sind die Anforderungen von Joomla! nämlich nicht.
Hintergrund: Vorstellung der Serverprodukte
Abseits der Webhosting-Pakete lässt sich mit einem Serverprodukt ein kompletter Rechner anmieten, der abhängig vom gewählten Produkt verschiedene Leistungs- und Sicherheitsaspekte bietet:
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Root-Server
Das sind Blankoserver, auf denen nichts installiert wurde und um deren Pflege sich der Webhoster nicht kümmert. Der Begriff rührt von der Zugriffsart her: Mit einem Root-Zugang ist man der Hauptadministrator des Servers, der keinerlei Einschränkungen bei der Konfiguration des Systems hat. -
Managed Server
Auf einem Managed Server schaltet und waltet man ebenfalls nach Belieben. Allerdings übernimmt der Webhoster wichtige Wartungstätigkeiten, z. B. das Aufspielen von Sicherheits-Updates des Betriebssystems. Um diese Aufgaben auch unter Garantie ausführen zu können, bleibt der Root-Zugang beim Webhoster – der Kunde erhält in der Regel eingeschränkte Zugriffskonten, mit denen er nur begrenzt administrieren und konfigurieren darf. Üblicherweise wird die Grenze bei der Konfiguration des Systems/Betriebssystems und der Webapplikationen gezogen. -
Dedicated Server
Ein Dedicated Server ist eine echte physikalische Maschine, die mit Prozessoren, Festplatten und Lüftern gemütlich in einer Ecke des Rechenzentrums vor sich hin brummt. Weil man sich diesen Server mit niemand anderem teilt, ist dies die teuerste, aber auch leistungsfähigste Variante (100 € aufwärts). -
Virtual Server
So wie Sie vielleicht in Kapitel 2 einen virtuellen Joomla!-Server mit VirtualBox erstellt haben, lassen sich virtualisierte Server auch mieten. Natürlich läuft der Server auch auf einer physikalischen Maschine, oft sogar auf einem riesigen Cluster von Rechnern, die sich alle Aufgaben clever teilen. Darauf installiert sind Dutzende bis Hunderte von vermieteten virtuellen Servern. Die Idee ist genial: So teilen sich mehrere Kunden die teure Hardware, ähnlich wie beim Carsharing, und Spitzenlasten werden unter verschiedenen Websites und Maschinen ausgeglichen.
3.1.2 Detaillierte Joomla!-Voraussetzungen für eigene Server
Bei Webhosting-Paketen haben Sie selten die Wahl, die exakten technischen Joomla!-Voraussetzungen mit den Paketfeatures abzugleichen. Das ist grundsätzlich kein Problem, denn ein moderner, renommierter Webhoster bietet mehrere technische Optionen, um der großen Bandbreite von Anforderungen verschiedener Webapplikationen Herr zu werden.
Setzen Sie dagegen einen eigenen Server auf, müssen Sie über die Mindestversionen der einzelnen Komponenten wissen, die Joomla! benötigt. Betrachten Sie dazu die Anforderungstabelle am Beispiel von Joomla! 3.4:
Das Pluszeichen hinter der Versionsnummer besagt mindestens, d. h., die empfohlene PHP-Version ist 5.4 oder höher/neuer. Sehen Sie in der Versionsnummer ein x, so dient es als Platzhalter für eine beliebige Unterversionsnummer. Mit Webserver 2.x sind also alle Versionen von 2.0 bis 2.9 gemeint. Eine aktuelle Ausgabe dieser Liste finden Sie online unter http://www.joomla.org/technical-requirements.html, oder suchen Sie einfach nach »joomla requirements«.
Achtung: Viele Joomla!-Erweiterungen arbeiten nur mit MySQL
Joomla! rühmt sich zwar, andere Datenbanksysteme abseits von MySQL zu unterstützen, aber leider folgen viele Erweiterungen nicht diesem Beispiel. Wenn Sie eine andere Datenbank als MySQL einsetzen, müssen Sie damit rechnen, dass einige Erweiterungen nicht funktionieren und mit viel Aufwand angepasst werden müssen, z. B. durch eine komplette Überarbeitung des in die Erweiterung programmierten Datenbank-Layers.
Von Zeit zu Zeit erscheint eine neue Version zu jeder Software, egal ob bei Joomla! oder den eingesetzten Komponenten. Insbesondere die PHP-Umgebung kann nach einem Jahr völlig neue Sicherheitsfeatures aufweisen. Darum müssen Applikation (Joomla!) und Komponenten stets synchron gehalten werden. Schlechtes Beispiel: Sie aktualisieren Ihre Joomla!-Installation auf die neueste Version, um dann feststellen zu müssen, dass Sie eine andere PHP-Version benötigen. Das ist kein Einzelfall, darum begegnen Webhoster diesem Szenario sehr kundenfreundlich: In den Administrationsoberflächen der meisten Dienstleister können Sie Ihr Konto oder sogar einzelne Domains auf eine andere PHP-Version umstellen (Beispiel in Abbildung 3.2).
Bei Webhostern ohne solch eine Oberfläche ist die Umschaltung aber auch oft möglich, z. B. über Domain- bzw. verzeichnisabhängige Einstellungen in der .htaccess-Serverkonfigurationsdatei (z. B. mit der Direktive AddHandler php56-cgi .php). Fragen Sie in solchen Fällen einfach direkt beim Support-Team Ihres Webhosters nach; Hilfestellungen solcher Art sind Teil der Hosting-Verträge.
Tipp: Wenn Sie die Wahl haben, verwenden Sie die neueste PHP-Version
Es ist ratsam zu wissen, in welcher Version PHP bei Ihrem Provider läuft. Während in der Testumgebung stets der neueste XAMPP mit den letzten Komponentenversionen zum Einsatz kommt, mahlen die Mühlen bei Webhostern etwas langsamer. Das liegt mitunter daran, dass brandneue Versionen (auch Nebenversionen) erst gründlich getestet werden und eine Reihe von Patches benötigen, um fehlerfrei und sicher in einer Produktionsumgebung zu laufen. Ist eine neue Version dann freigegeben, wird man nicht unbedingt benachrichtigt und fährt mit seinen Websites vielleicht jahrelang auf veralteten PHP-Versionen, die schon längst ihr End of life erreicht haben und über desaströse Sicherheitslecks verfügen.
Haben Sie Joomla! schon in Ihrer Live-Umgebung installiert, sehen Sie unter Menü System • Systeminformationen nach, mit welcher PHP-Version Sie fahren. Aber auch ein Blick in die Konfiguration Ihres Admin-Interfaces oder eine einfache Supportanfrage beim Provider verschafft Aufschluss.
Fährt Ihr Server auf Version 5.3, wird es allerhöchste Zeit, auf neuere Versionen upzugraden, denn diese benötigen weniger Speicher und sind wesentlich schneller. Am deutlichsten ist der Performancesprung von 5.3 auf 5.4. Manche Websites, die ihren Content aus Datenbanken beziehen, so wie Joomla!, liefern Seiten doppelt so schnell aus. Aber auch bei den Folgeversionen 5.5 und 5.6 stehen Performanceverbesserungen im Vordergrund. Nicht so signifikant, aber mit jeweils 10 % Geschwindigkeitsverbesserung lässt sich rechnen.
Stellen Sie deshalb besser auf die neueste PHP-Version um, die Ihr Provider anbietet. Seien Sie sich allerdings eines kleinen Risikos bewusst: Neuere PHP-Versionen sind weniger verbreitet als ältere (aktuelle Statistiken finden Sie hier: http://tinyurl.com/jh-php-statistik). Bei der Entwicklung des Joomla!-Cores wird stark auf Rückwärtskompatibilität geachtet, das sieht bei Erweiterungen aber anders aus, denn hier werkelt oft nur ein einzelner sehr beschäftigter Entwickler. Aber kein Problem: Stellen Sie fest, dass eine bestimmte Erweiterung nach der Versionsumstellung nicht mehr einwandfrei funktioniert, fahren Sie PHP einfach eine Versionsnummer herunter.
3.1.3 Domains registrieren
Haben Sie sich für ein Webhosting-Paket entschieden, geht es an die Wahl und die Registrierung der Domain. Diese Registrierung erfolgt über ein Network Information Center (NIC), eine Organisation, die alle Domains innerhalb einer Top Level Domain verwaltet, und ist kostenpflichtig. Für Deutschland ist das beispielsweise die in Frankfurt sitzende DENIC, für internationale Domains ist die InterNIC zuständig.
Glücklicherweise müssen Sie sich nicht persönlich mit diesen Diensten herumschlagen; die Registrierung Ihrer Domains übernimmt der Webhoster. Auf seinen Webseiten finden Sie sowohl im öffentlichen als auch im Kundenbereich Formulare für die initiale Paketbestellung und für nachträgliche Domain-Registrierungen. In das Textfeld geben Sie den Domain-Namen ein, wählen aus einer Dropdown-Liste die Top Level Domain aus und bestätigen, sofern die Domain verfügbar ist, die Bestellung. Es dauert etwas, bis die Domain verfügbar ist, bei Bestellungen von .de oder .com-Domains ist das aber innerhalb eines Tages geschehen. Hinweis: Subdomains (reiseforum.joomla-handbuch.com) müssen Sie nicht separat registrieren (oder bezahlen); Sie richten sie als Paketfeature in der Administrationsoberfläche ihres Webhosters ein.
Tipp: Ist die Erreichbarkeit Ihrer Website kritisch, wählen Sie für die Domain-Registrierung einen anderen Provider als den Webhoster. Sollte es zu Vertragsstreitigkeiten oder technischen Problemen mit dem Webhoster kommen, haben Sie so die Möglichkeit, die Website kurzfristig von einem anderen Webspace auszuliefern.
Tipp: Idealen Domain-Namen finden
Falls Sie noch kein Webhosting-Paket angemietet haben, stehen Sie vielleicht auch noch vor der Entscheidung, welchen Domain-Namen Sie wählen. Achten Sie auf diese Aspekte:
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Marke: Die Marke (englisch: Brand) ist das wichtigste Merkmal Ihrer Dienstleistung oder Ihres Produkts, und das wird von Suchmaschinen auch entsprechend bewertet. Websites, deren Domain-Name nur aus Keywords besteht, aber eindeutig einer Marke zuzuordnen sind, werden möglicherweise heruntergerankt.
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Verbreitete Top Level Domain: Entscheiden Sie sich für eine der verbreiteten Top Level Domains (TLD). Das ist der letzte Teil der Domain, z. B. .com (allgemein), .org (gemeinnützig) oder .de, .at oder .ch (länderspezifisch). .info- oder .biz-TLDs haben zwar ihre Daseinsberechtigung, in diesem Fall für informative oder Geschäftswebsites, stehen im Suchmaschinen-Ranking aber schlechter da. Genauso wie .eu für europäische Websites, obwohl die Akzeptanz hier steigt. Besonders kurios wirken Domain-Namen mit TLDs anderer Länder. Das stellt die Seriosität der Website und den Zweck der TLD infrage, denn häufig trifft man auf Websites, die über diesen »Trick« auf dem Markennamen anderer Firmen Huckepack fahren. Auch die Akzeptanz der relativ neuen und zahlreichen thematischen TLDs ist noch umstritten. .reisen für ein Reiseforum oder .photography für die Webpräsenz eines Fotografen – warum nicht? Die Praxis zeigt, dass noch einige Jahre ins Land streichen, bis solche Webadressen das gleiche Ansehen genießen wie eine vergleichbare .de-Domain.
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Länge: Die erfolgreichsten Websites haben Domain-Namen mit einer durchschnittlichen Länge von acht bis neun Zeichen. Besucher merken sich solche Domains einfacher, und sie lassen sich schnell buchstabieren. Ergo, je kürzer, desto besser.
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Bindestriche: Ein Domain-Name sollte maximal aus zwei Worten bestehen, die Sie am besten mit einem Bindestrich (Minuszeichen) trennen.
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Verzichten Sie auf Zahlen und andere überflüssige Zeichen. Wenn Ihre Marke eine Zahl enthält, registrieren Sie sicherheitshalber auch die ausgeschriebene Variante, z. B. reiseforum-1.de, reiseforum-eins.de.