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Know-how für Kreative

Inhaltsverzeichnis

2 Für HDR fotografieren
6 HDR-Panoramafotografie
Stichwort
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Das Praxisbuch HDR-Fotografie von Jürgen Held
Digitale High-End-Fotografie mit DRI, RAW und Panoramen
Buch: Das Praxisbuch HDR-Fotografie

Neuauflage: Digitale Fotopraxis HDR-Fotografie
komplett in Farbe, mit DVD
281 S., 44,90 Euro
Rheinwerk Design
ISBN 978-3-8362-1103-1
Pfeil 2 Für HDR fotografieren
  Pfeil 2.1 Vorbereitung und Ausrüstung
    Pfeil 2.1.1 Digitale Spiegelreflexkamera
    Pfeil 2.1.2 Digitale Kompaktkamera
    Pfeil 2.1.3 Das Kamerastativ
    Pfeil 2.1.4 Ergänzendes Zubehör
  Pfeil 2.2 Digital oder analog?
  Pfeil 2.3 Auswahl eines HDR-Motivs
    Pfeil 2.3.1 Motive ohne Ende
    Pfeil 2.3.2 Die Stärken der HDR-Fotografie
  Pfeil 2.4 Die Bildkomposition erstellen
    Pfeil 2.4.1 Was soll gezeigt werden?
    Pfeil 2.4.2 Das Format
    Pfeil 2.4.3 Der Goldene Schnitt
    Pfeil 2.4.4 Die Drittelregel
    Pfeil 2.4.5 Weitere Gestaltungsmittel
  Pfeil 2.5 Brennweiten für HDR-Aufnahmen
  Pfeil 2.6 HDR-Bilder richtig belichten
    Pfeil 2.6.1 Eine Belichtungsreihe erstellen
    Pfeil 2.6.2 Manuelle Belichtung
    Pfeil 2.6.3 Automatische Belichtungsreihe
    Pfeil 2.6.4 Manuelle Belichtungsreihe mit einer Kompaktkamera
    Pfeil 2.6.5 Belichtungsreihe aus der Hand
  Pfeil 2.7 Vom Umgang mit der Bilderflut
    Pfeil 2.7.1 Dateiverwaltung mit Adobe Bridge
    Pfeil 2.7.2 Bildbetrachter Picasa


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2.4 Die Bildkomposition erstellen  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das HDR-Imaging ist eine neue Technik in der digitalen Fotografie und der digitalen Bildbearbeitung. Das Ergebnis ist die Darstellung bekannter, aber auch neuer Motive in ungewohnter Art. Viele fotografieinteressierte Menschen haben sich bisher noch nicht damit auseinandergesetzt und sind mit dieser Art der Bilddarstellung kaum vertraut. Gerade deshalb ist es wichtig, die grundlegenden Regeln der Bildgestaltung zu beachten.

Ein HDR-Bild mit einem bisher nicht dagewesenen Dynamikumfang kann den Betrachter auch leicht überfordern. Zahlreiche Details, die auf einmal sichtbar werden und ohne Linie oder Konzept auf den Betrachter einwirken, können ein Bild schnell als zielloses Durcheinander erscheinen lassen. Bei manchen Aufnahmen könnte man fast schon von einer visuellen Reizüberflutung sprechen.

Zu Recht gibt es zahlreiche Bücher und Beiträge über die Regeln der Bildgestaltung. Dabei sind die meisten Kompositionsregeln nicht wirklich neu oder etwa mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie erfunden worden. Die meisten Erkenntnisse entstammen der klassischen Kunst der Malerei. Steht man der Flut an geknipsten Fotos gegenüber, scheinen die Kompositionsregeln aktueller den je – allein schon, um zu verstehen, weshalb ein Bild besser wirkt als ein anderes, obwohl beide offensichtlich dasselbe Motiv zeigen.

Abbildung 2.15    Bei dieser detailreichen Aufnahme könnte der Betrachter durchaus den Überblick verlieren. Die Verarbeitung als HDR-Bild verstärkt das Durcheinander erheblich.

Abbildung 2.16    Aufs Wesentliche reduziert: Dass hier Holz verarbeitet wird, lässt sich unschwer erkennen. Die gesamte Werkbank als HDR-Bild darzustellen, hätte den alten Schraubstock unter vielen anderen Gegenständen untergehen lassen. Das wäre gerade in der HDR-Fotografie, die eine besondere Detailtiefe bietet, ein verschenktes Motiv gewesen.


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2.4.1 Was soll gezeigt werden?  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Immer wieder gerne genommen: der Rundumschlag. Von einer beeindruckenden Szenerie soll möglichst viel aufs Bild gebannt werden. Vor allem auch die tolle Atmosphäre, die vielleicht noch durch Gerüche und Geräusche verstärkt wird. Der allzu verführerische Rundumschlag stellt sich dann später als Enttäuschung heraus, und der Bildbetrachter kann nur einen recht unübersichtlichen Wirrwarr erkennen: Von allem ein bisschen, aber nichts kommt so richtig zur Geltung, geschweige denn die Atmosphäre. Hier gilt die Regel »Weniger ist mehr!«. Kleinere Ausschnitte, die Suche nach dem wirklich Relevanten der Szene und die Fähigkeit, zu erkennen, was die Stimmung und Atmosphäre am besten festhält, machen ein richtig gutes Bild aus. Dabei hilft der bewusste Blick durch den Sucher der Kamera. Denn das, was Sie dort sehen, wird später auch Ihr Bild ausmachen.


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2.4.2 Das Format  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Mit der Wahl des Motivs ergibt sich meist auch das Format. Als Standardformat gilt das Hoch- und Querformat im Verhältnis 4:3 oder als Kleinbildformat 3:2.

Manche Motive, wie beispielsweise Panoramen, verlangen nach besonderen Formaten oder werden durch die abweichende Formatform erst richtig interessant.

Abbildung 2.17    Das gleiche Motiv im Hochformat. Das Bild gewinnt wesentlich an Tiefe.

Abbildung 2.18    Das klassische Kleinbildformat im Verhältnis 3:2

Abbildung 2.19    Bei diesem Beispiel erfolgte der Zuschnitt zum Panorama im Verhältnis 3:1 und zum Vergleich die Aufnahme direkt aus der Kamera.

Gerade in der digitalen Fotografie bietet es sich an, mit unterschiedlichen Formaten zu experimentieren, weil Sie beliebig viele Kopien Ihrer Originaldatei erzeugen können. Je nach Beschnitt und Ausschnitt der Fotografie können Sie die Motivwirkung unterschiedlich steuern.


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2.4.3 Der Goldene Schnitt  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

In vielen Bereichen der Kunst, Architektur und Musik ist der sogenannte Goldene Schnitt als Inbegriff für Proportion und Harmonie bekannt. Sogar in der Natur lässt sich das Phänomen beobachten. Webdesigner teilen ihre Homepage nach dem Goldenen Schnitt auf, und Fotografen gestalten ihren Bildaufbau entsprechend. Dabei handelt es sich beim Goldenen Schnitt zunächst einmal um eine einfache mathematische Formel, die eine Strecke in einem Verhältnis von etwa 3:5 aufteilt. Dieses asymmetrische Teilungsverhältnis der Gesamtstrecke in 1:1,618 wird vom Betrachter als besonders natürlich und harmonisch empfunden. Die Zahl 1,618 trägt den griechischen Buchstaben Phi als Bezeichnung und wird auch »goldene Zahl« genannt.

Φ = 1,6180339887…

Abbildung 2.20    Beim Goldenen Schnitt steht die kürzere Strecke etwa im Verhältnis 5:8 zur längeren Strecke.

Abbildung 2.21    Für den Betrachter wirkt ein Bild harmonischer, wenn das Hauptmotiv außerhalb der Mitte liegt.

Für die Fotografie bedeutet die Regel, dass der hauptsächliche Blickpunkt des Bildes genau im Goldenen Schnitt liegen sollte. In der praktischen Anwendung wartet der Fotograf beispielsweise, bis eine Person in den Goldenen Schnitt gelaufen ist, bevor er die gesamte Brücke ablichtet. Im Ergebnis wirkt die Aufnahme auf den Betrachter dann besonders harmonisch.


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2.4.4 Die Drittelregel  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Ausgehend vom Goldenen Schnitt geschieht die Bildgestaltung in der Fotografie häufig nach der Drittelregel. Dabei wird das Bild von oben nach unten und von links nach rechts in Drittel unterteilt, wodurch vier Schnittpunkte entstehen. Der Blickpunkt des Bildes wird nun in einem der Schnittpunkte der Linien platziert. Manche Kamerahersteller blenden das Drittelraster sogar im Sucher oder im Display ein.

Abbildung 2.22    Es wirkt wesentlich interessanter, wenn das Motiv nach der Drittregel ausgerichtet ist statt genau mittig.

Ob Goldener Schnitt oder Drittregel, eine Garantie für tolle Bilder geben diese Gestaltungsregeln nicht. Ist das Motiv langweilig oder schlecht fotografiert, nutzt auch die beste Regel nichts. Manchmal lässt sich ein Blickfang auch nicht nach bestimmten Regeln platzieren, oder es gibt einfach keinen herausragenden Blickpunkt. Ihr Bild kann trotzdem beeindrucken.


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2.4.5 Weitere Gestaltungsmittel  topZur vorigen Überschrift

Neben dem Format, der Drittregel und dem Goldenen Schnitt gibt es noch weitere Möglichkeiten, ein Bild zu gestalten. Dabei kommt es nicht darauf an, jedes Motiv vor der Aufnahme auf sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten hin abzuprüfen, sondern eher darauf, ein Bild, dem das gewisse Etwas fehlt, mit dem Wissen um die Gestaltungsmittel aufzuwerten.


TIPP

Wenn der Autofokus der Kamera nur in der Mitte scharfstellt, ist es trotzdem möglich, nach dem Goldenen Schnitt beziehungsweise der Drittelregel zu fotografieren. Die meisten Kameras unterstützen die Schärfespeicherung per Auslöser. Halten Sie nach dem Scharfstellen einfach die Auslösetaste leicht gedrückt, und schwenken Sie die Kamera, um das Hauptelement aus der Mitte zu nehmen. Die Fokus- und Belichtungseinstellungen werden dabei üblicherweise nicht verändert.


Gelenkte Aufmerksamkeit | In Ratgebern zur Bildgestaltung wird häufig davon ausgegangen, dass der Betrachter ein Bild von links oben nach rechts unten »abscannt«. Nach dieser Regel sind beispielsweise auch Websites konzipiert. Die Links, Inhalte und Angebote der Homepage werden entsprechend ihrer Priorität von links oben nach rechts unten angelegt. Es ist jedoch möglich, diese typischen Abläufe durch einen sogenannten Eye-Catcher zu stören. Ist ein auffälliger Blickfänger irgendwo im Bild positioniert, so zieht er den Blick des Betrachters auf sich. Erst danach wird der Betrachter das Bild nach weiteren interessanten Details absuchen.

Abbildung 2.23    Ob gewollt oder nicht, der Blick des Betrachters wird zuerst auf die rote Ampel gelenkt, die als Eye-Catcher wirkt.


TIPP

Vor der Aufnahme sollten Sie unbedingt auf störende Nebenelemente achten, die ungewollt zum Eye-Catcher werden können, wie ein Kronkorken im Blumenbeet. Noch unangenehmer ist zum Beispiel ein farblich abstechendes Detail im Hintergrund eines Bildes, das dem Betrachter automatisch ins Auge fällt.


Schärfentiefe und Unschärfe | Eine hohe Schärfentiefe erreichen Sie durch eine große Blendenzahl. Je größer die Blendenzahl, desto kleiner ist die Lichtöffnung des Objektivs, durch die der Film oder Speicherchip belichtet wird. Das bedeutet aber auch, dass sich die Belichtungszeit entsprechend erhöht. Sofern Sie mit einem Stativ arbeiten, fällt das nicht weiter ins Gewicht. Manchmal ist es jedoch auch sinnvoll, auf die Tiefenschärfe zu verzichten, um das eigentliche Motiv hervorzuheben. Porträtaufnahmen sind dafür ein klassisches Beispiel: Um nicht von der aufgenommenen Person abzulenken, wird eine kleine Blendenzahl gewählt, die den Hintergrund mit einer geringen Schärfentiefe wiedergibt. Ein gelungenes Porträt zeichnet sich durch den passenden Hintergrund aus. Das Porträt eines Winzers, bei dem im Hintergrund die Weinberge und Reben zu erkennen sind, wirkt natürlich wesentlich ansprechender, als wenn die Abfüllanlagen den Hintergrund bestimmen.

Abbildung 2.24    Um das Verbotsschild stärker in den Fokus zu rücken, wurde die Tiefenschärfe des Hintergrunds zurückgenommen. In diesem Fall durch eine Nachbearbeitung in Photoshop.

Linien und Flächen | Bilder bestehen aus Linien und Flächen. Mit etwas Übung lassen sich diese sehr gut für die Bildgestaltung einsetzen. Dabei müssen die Linien und Flächen nicht zwingend durchgängig sein. Beispielsweise sagt eines der Gestaltgesetze der Psychologie aus, dass die visuelle Wahrnehmung auf bereits vorhandene Erfahrungen zurückgreift und unvollständige Muster, Linien und Flächen vervollständigt.

Durch den Einsatz von Linien und Flächen als Gestaltungsmittel lässt sich der Blick des Betrachters lenken. Darüber hinaus können so gestaltete Fotografien Harmonie beziehungsweise Spannung erzeugen. Die wichtigsten Linienarten sind die Waagrechte, die Senkrechte sowie die steigende und fallende Diagonale. Diese Linien werden in Fotografien als Haupt- und Nebenlinien wahrgenommen.

Abbildung 2.25    Dieses Bild zeichnet sich durch klare Linien und Flächen aus. Ob der Bauherr sich bei diesem Hotelkomplex an den Gestaltgesetzen orientiert hat, sei dahingestellt.

Abbildung 2.26    Wird wohl kein Elefant sein!? Hier kommt das Gesetz der Erfahrung doppelt zum Einsatz. Unser Hirn vervollständigt das Bild automatisch zu einem vollständigen Schmetterling. Die Beschreibung ist lesbar, obwohl die Buchstaben unvollständig sind.


Gestaltgesetze

Die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Wahrnehmung wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer Reihe Psychologen im Rahmen der Gestaltgesetze beschrieben. Die Erkenntnisse der Gestaltgesetze finden vor allem beim Web- und Screendesign Berücksichtigung. Auch für die Bildkomposition in der Fotografie lohnt es sich, diese Gesetzmäßigkeiten zu kennen. Neben dem Gesetz der Erfahrung sind folgende Gestaltgesetze von Relevanz:

Das Gesetz der Prägnanz: Einfache und in sich abgeschlossene Strukturen und Formen heben sich besser vom Hintergrund ab.

Das Gesetz der Symmetrie: Elemente, die symmetrisch zueinander angeordnet sind, werden als Einheit aufgefasst. Asymmetrische Anordnungen lassen das Bild dagegen unruhig wirken.

Das Gesetz der Ähnlichkeit: Elemente, die sich ähnlich sehen, werden automatisch als zusammengehörig angesehen. Unabhängig davon, wie die Elemente angeordnet sind, versucht der Betrachter, einen Zusammenhang herzustellen.

Das Gesetz der Nähe: Räumlich nah beieinanderliegende Elemente werden als zusammengehörend wahrgenommen.

Das Gesetz der Kontinuität: Elemente, die beispielsweise entlang einer Linie angeordnet sind, werden ebenfalls als zusammengehörig angesehen.



Horizont & Himmel

Auch für Horizont und Himmel gibt es Gestaltungsregeln. Zum einen sollte der Horizont nicht mehr als ein Drittel des Bildes einnehmen. Noch viel wichtiger allerdings ist seine gerade Ausrichtung. Der Himmel sollte – vor allem, wenn er bildbestimmend ist – Struktur aufweisen. Besteht ein Himmel nur aus Weiß oder Grau, kann er ein ganzes Bild verderben.


Muster und Strukturen | Das menschliche Auge mag es gerne aufgeräumt und harmonisch. Muster und Strukturen kommen da gerade recht. Dabei sollten die Muster aber nicht ein sich wiederholendes, eintöniges Motiv zeigen. Der Blickwinkel und der Ausschnitt sind maßgeblich. Als Blickfänger kann ein unregelmäßiges Element, das aus der Einheit ausbricht, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Mit Hilfe einer nachträglichen Schwarzweiß-Bearbeitung, die beispielsweise ein Element farbig lässt, lassen sich ebenfalls interessante Bildkompositionen erstellen.

Abbildung 2.27    Bei diesem Gesteinsmuster dient das grüne Pflänzchen als Eye-Catcher, ein Effekt, der durch die Schwarzweiß-Umwandlung der Steine verstärkt wird.

Farben | Über die Wirkung von Farben sind ganze Bücher geschrieben worden, und zweifelsohne haben Farben eine besondere Wirkung auf den Betrachter, die sogar zwischen den verschiedenen Kulturkreisen variieren kann. Ein Bild in Orangetönen kann eine völlig andere Atmosphäre ausstrahlen als dasselbe Bild in einer kühlen Blautönung. Mit den modernen Bildbearbeitungsprogrammen können Sie bequem mit Farbtönen und der Sättigung experimentieren, bis der passende Look gefunden ist.

Abbildung 2.28    Trotz der HDR-Bearbeitung erscheint der Himmel grau in grau. Mehr war bei der Witterung nicht zu erwarten. Und auch das eigentliche Motiv, die verlassene Hotelanlage, wirkt nicht so wie erhofft.

Abbildung 2.29    Im »Wolken-Archiv« lässt sich möglicherweise etwas Passendes finden, um das Bild noch zu retten.

Abbildung 2.30    Allein durch den eingebauten Himmel wirkt das Bild schon wesentlich interessanter. Je nach Geschmack könnte man noch ein wenig an der düsteren Stimmung arbeiten, und aus dem anfänglich lauen Bild wird ein spannendes Endzeit-Motiv.

Filter | Die Tage der konventionellen Filter vor dem Objektiv sind wohl endgültig gezählt. Ein UV-Filter wird meist nur noch als Objektivschutz verwendet. Alle anderen Filter, wie beispielsweise der Weichzeichner, Verlaufs- oder Polfilter werden im Zeitalter der digitalen Fotografie immer häufiger aus Hunderten von Software-Filtern ausgewählt. Diese lassen sich im Rahmen der Anwendung detailliert einstellen und variieren. Aber auch der Einsatz der Software-Filter sollte wohldurchdacht sein. Meist gilt auch hier: Weniger ist mehr. Mit Filtern können Sie beispielsweise eine Atmosphäre verstärken, den Blick des Betrachters lenken oder Details besonders hervorheben. Vor dem Einsatz eines Filters ist es ratsam, sich Gedanken zu machen, wie Sie das Bild verbessern könnten: Was soll aus dem Bild werden? Welcher Eindruck genau soll vermittelt werden? Die Auswahl an Filtern ist schier unüberschaubar. Für den Anfang lohnt es sich in jedem Fall, mit den klassischen Scharf- und Weichzeichnungsfiltern sowie den digitalen Fotofiltern zu experimentieren.

Abbildung 2.31    Die Dynamik und Atmosphäre der Situation vermag dieses Bild nicht so zu transportieren wie erhofft (links). Nach einigen Versuchen entschied ich mich für einen radialen Weichzeichnungsfilter. Dadurch wirkt die Szene dynamischer und kommt der während des Festes herrschenden »flirrenden« Atmosphäre wesentlich näher (rechts).



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