8.2 Diagrammtypen in Excel
Das Umsetzen numerischer Daten in ein Diagramm macht einige Überlegungen erforderlich, welcher Diagrammtyp für welche Art von Daten verwendet werden kann. Ausführlich wird diese Frage im nächsten Abschnitt behandelt, in dem die von Excel bereitgestellten Diagrammtypen im Detail besprochen werden. Hier trotzdem einige Überlegungen vorweg, die die Orientierung erleichtern sollen. In der täglichen Praxis und auch in den Medien sind hauptsächlich zwei Basistypen in Gebrauch: zum einen Diagramme mit rechtwinkligem Koordinatensystem, also Diagramme mit zwei Achsen, zum anderen Anteilsdiagramme, meist in Form von Kreisdiagrammen.
Diagramme mit rechtwinkligem Koordinatensystem
Unter die Diagramme mit rechtwinkligem Koordinatensystem fällt die große Mehrzahl der Diagramme (Balken, Säulen, Linien, Flächen). Fast alle Daten lassen sich in einer der hier von Excel bereitgestellten Formen darstellen, was aber die Auswahl oft nicht leicht macht. Sie lassen sich danach unterteilen, ob die x-Achse numerisch unterteilt ist oder nicht.
Diskrete oder kontinuierliche Unterteilungen
Eine numerische Unterteilung kann zeitlich sein (Jahreszahlen, Monatszahlen etc.), es kommen aber – besonders im naturwissenschaftlichen Bereich – auch viele andere Teilungen vor. Des Weiteren kann die numerische Unterteilung diskret oder kontinuierlich sein. Wenn Sie etwa Jahresumsätze grafisch darstellen, dann verwenden Sie diskrete Werte, nämlich die Jahreszahlen. Die Darstellung der Durchbiegung eines Trägers in Abhängigkeit von seiner Länge dagegen bietet stetige Werte auf der x-Achse: die Länge.
Auch wenn die Übergänge fließend erscheinen – die Jahre sind unterteilbar, die Durchbiegung wurde vielleicht nur 10-cm-weise, also für diskrete Werte gemessen –, gibt es tatsächlich einen wesentlichen Unterschied: Bei kontinuierlichen Werten lassen sich Zwischenwerte anhand der Grafik interpolieren, bei diskreten Werten würde die Interpolation entweder falsch oder ergäbe keinen Sinn. So lässt sich aus einem Balkendiagramm mit den jährlichen Umsätzen eines Unternehmens eben nicht entnehmen, dass der Umsatz im Dezember niedriger war als im Januar. Es kann gerade das Gegenteil der Fall sein.
... Diagramme mit nichtnumerischer x-Achse
Nichtnumerische Einteilungen der x-Achse kommen ebenfalls häufig vor. Wieder einige Beispiele: Der Umsatz eines Unternehmens in verschiedenen Regionen; die Produktivität in unterschiedlichen Branchen; die Lebenserwartung nach Regionen.
Speziell Diagramme mit nichtnumerischer x-Achse verlangen einige Aufmerksamkeit beim Erfassen und Bearbeiten der Daten. Hier soll ein Beispiel genügen: Erfasst worden sind Daten von verschiedenen Städten. Die Daten liegen zunächst in alphabetischer Reihenfolge der Städte vor. Erst die nach den Zahlen sortierten Daten liefern ein durchschaubares aussagekräftiges Diagramm.
Nur vernünftig sortierte Daten liefern brauchbare Diagramme, ...
... wie man hier sehen kann.
Diagramme ohne rechtwinkliges Koordinatensystem
Die gebräuchlichsten Diagramme ohne rechtwinkliges Koordinatensystem sind die Kreisdiagramme, die häufig auch als Anteilsdiagramme bezeichnet werden. Diesen Namen verdanken sie dem Umstand, dass immer ein vollständiger Kreis zur Verfügung steht, der anteilig nach den vorliegenden Werten aufgeteilt wird.
Hierdurch sind Kreisdiagramme besonders geeignet für alle Daten, bei denen sich die einzelnen Daten zu einer Gesamtheit summieren. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die grafische Darstellung der Prozentanteile von Parteien bei Wahlen. Sollen mehrere Datenreihen miteinander verglichen werden, dann bietet sich neben verschiedenen Kreisdiagrammen auch das Ringdiagramm an, das mehrere Anteilsdiagramme in konzentrischen Ringen anordnet.
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