8.12 Direkte Sprünge mit »goto« 

Ich habe mir lange überlegt, ob ich goto überhaupt in diesem Buch erwähnen soll, da die Verwendung von goto gemeinhin als sehr schlechter Stil angesehen wird und Sie diesen Befehl nach Möglichkeit nicht benutzen sollten. Da ich aber ein möglichst vollständiges Werk zur Sprache C vorlegen wollte, habe ich das goto-Thema als Ergänzung hinzugefügt.
Der goto-Sprungbefehl gilt heute bei vielen Programmierern als verpönt. Die Geschichte von goto begann damit, dass es für die Programmiersprache C keine genauen Zeilennummern wie in anderen Programmiersprachen gab. Mit der goto-Label-Anweisung konnte man ein genaues Sprungziel festlegen. Es ist dabei egal, ob das Sprungziel vor oder nach dem goto-Statement im Programm aufgeführt ist. Die einzige Bedingung ist dabei, dass die Sprunganweisungen und Marken in derselben Funktion liegen müssen.
Nützlich (dies sei vorsichtig betont) kann goto sein, um aus tief verschachtelten Schleifen herauszuspringen oder diese als Reaktion auf Programmfehler zu verlassen. Die Syntax für goto sieht folgendermaßen aus:
goto LABEL; LABEL : Anweisung;
Mit goto LABEL wird zur Marke LABEL gesprungen, und die dortigen Anweisungen werden ausgeführt. Ein Beispiel zu goto:
/* goto.c */ #include <stdio.h> int main(void) { int i,j,k; for(i=1; i<10; i++) { for(j=1; j<10; j++) { for(k=1; k<10; k++) { printf("Tiefe Verschachtelungsebene\n"); goto RAUS; } } } RAUS : printf("Mit einem Sprung raus hier \n"); return 0; }
In diesem Beispiel wird, sobald Sie in der innersten Verschachtelung angekommen sind, mittels der goto-Sprunganweisung zum Label RAUS gesprungen, das sich am Ende des Programms befindet.
Warum also ist goto so verpönt? Aus Performance-Gründen! Durch goto wird der normale Ablauf des Programms einfach unterbrochen. Ein weiterer Grund, goto nicht zu verwenden, ist folgender: Wenn mit goto in einen Anweisungsblock gesprungen wird, der lokale Variablen beinhaltet, ist das Verhalten systemabhängig.
Es gibt wohl kaum ein Problem, das sich nicht auch ohne goto lösen lässt. Man kann sagen, dass ein goto mit einem Sprung nach vorne nichts ausmacht. Von einem goto, das aber zurückspringt, kann nur abgeraten werden. In solch einem Fall (wenn Sie also zurückspringen wollen) können Sie die do while-Schleife als bessere Alternative verwenden.
Sprünge über Funktionsgrenzen hinweg sind mit goto ohnehin nicht möglich. Dafür gibt es die Funktionen setjmp und longjmp.
Ihre Meinung
Wie hat Ihnen das Openbook gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns gerne Ihr Feedback als E-Mail an kommunikation@rheinwerk-verlag.de.