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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Prinzipien des modernen Webdesigns
2 Projektmanagement
3 Konzeption und Strategie
4 Responsive Webdesign
5 Informationsarchitektur
6 Gestaltungsgrundlagen
7 Screendesign
8 Layout und Raster
9 Farbe im Webdesign
10 Typografie
11 Bilder und Grafiken
12 Navigations- und Interaktionsdesign
13 Webdesign-Stile und -Trends
14 Animationen
15 Website-Typen
16 Tipps, Tricks und Tools
Stichwortverzeichnis

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Webdesign von Martin Hahn
Das Handbuch zur Webgestaltung
Buch: Webdesign

Webdesign
Pfeil 15 Website-Typen
Pfeil 15.1 Corporate Website
Pfeil 15.1.1 Die Corporate Website als Türöffner
Pfeil 15.1.2 Analyse einer Corporate Website
Pfeil 15.1.3 Das Website-Branding
Pfeil 15.2 Portfolio
Pfeil 15.2.1 Der Ausdruck von Persönlichkeit
Pfeil 15.2.2 Präsentation der eigenen Arbeit
Pfeil 15.3 Shop
Pfeil 15.3.1 Vertrauen schaffen
Pfeil 15.3.2 Konkurrenz und Shop-Vielfalt
Pfeil 15.4 Blog
Pfeil 15.4.1 Das Corporate Blog
Pfeil 15.4.2 Das Infoblog
Pfeil 15.4.3 Aufbau eines Blogs
Pfeil 15.5 Landing Page
Pfeil 15.5.1 Aufbau einer Landing Page
Pfeil 15.6 Microsite
Pfeil 15.7 Web-Apps
Pfeil 15.8 Newsletter
 
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15    Website-Typen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Verschiedene Arten von Webseiten haben unterschiedliche Ziele. Unterschiedliche Ziele brauchen unterschiedliche Inhalte, Designs und Layouts. In diesem Kapitel werden die Besonderheiten und Details – inhaltlich, technisch wie optisch – der einzelnen Website-Typen erläutert.

 
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15.1    Corporate Website Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Vor lauter sozialen Netzwerken samt Unternehmensprofilen oder Fanpages, die man in diesen betreiben kann, gerät die eigentliche Unternehmens-Website scheinbar manchmal etwas ins Hintertreffen. Völlig zu Unrecht, denn die Corporate Website ist der zentrale Bestandteil der Online-Marketing-Strategie eines Unternehmens.

Die Corporate Website im Mittelpunkt der Online-Marketing-Maßnahmen

Abbildung 15.1    Die Corporate Website im Mittelpunkt der Online-Marketing-Maßnahmen

Die Unternehmens-Website ist so etwas wie die digitale Visitenkarte eines Unternehmens, nein, eigentlich ist sie viel mehr. Sie ist die zentrale Basis der Online-Aktivitäten eines Unternehmens. Auch all die sozialen Profile und Aktivitäten eines Unternehmens werden im Endeffekt immer wieder auf die Website verweisen. Es gibt immer wieder Stimmen, die den Abgesang auf die Corporate Website singen und beispielsweise eine Fanpage bei Facebook als die zentrale Unternehmenspräsenz propagieren. Zukunftsweisend soll dieser Ratschlag sein, weil die Bedeutung der sozialen Netzwerke weiter steigen wird und inzwischen kaum ein Internetanwender dort nicht vertreten ist. Informationen und Empfehlungen gewinnt er vermehrt aus dem Umfeld seines sozialen Netzwerks.

So wichtig die Präsenz in den sozialen Netzwerken auch sein mag, die eigene Unternehmens-Website zu vernachlässigen ist mittelfristig ein Eigentor. Im Vergleich zu Social-Media-Profilen ist der Gestaltungsspielraum auf der eigenen Website ungleich höher – und zwar sowohl in optischer, technischer, inhaltlicher als auch in funktionaler Hinsicht.

Ziele einer Corporate Website

Eine Unternehmens-Website kann sehr unterschiedliche Ziele verfolgen, die zu Projektbeginn definiert werden sollten. Beispiele für mögliche Ziele einer Corporate Website könnten sein:

  1. Selbstdarstellung

  2. Kunden finden

  3. Leistungen und Produkte präsentieren

  4. Einblick ins Unternehmen geben

  5. Community aufbauen

  6. Service anbieten

  7. aktuelle Informationen präsentieren

  8. Mehrwert durch weiterführende Infos zu Produkten erzeugen

Eine eigene Website bedeutet, die Selbstdarstellung in der eigenen Hand zu haben, zumindest hier steuern zu können und dafür viel mehr Spielraum zur Verfügung zu haben. Die Corporate Website kann so etwas wie ein Anker oder der Ursprung für alle weiteren Online-Aktivitäten sein. Von hier aus lassen sich alle anderen Profile verlinken oder sogar teilweise einbauen (Facebook- oder Twitter-Streams). Umgekehrt verweisen die sozialen Profile auf die eigene Website.

Und abgesehen davon, dass man freie Hand bei den Gestaltungsmöglichkeiten hat, sind die hier veröffentlichten Inhalte sein eigen. Werden Texte, Bilder und andere Inhalte auf den üblichen sozialen Netzwerken veröffentlicht, dann dürfen diese die Inhalte auch frei nutzen. Das muss nicht jedem schmecken …

 
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15.1.1    Die Corporate Website als Türöffner Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Die Corporate Website bietet die Möglichkeit, für die unterschiedlichsten Zielgruppen passende Inhalte anzubieten. Interessenten, Bestandskunden, Bewerber, Geschäftspartner, Journalisten etc. haben unterschiedliche Bedürfnisse (siehe Abschnitt 3.7, »Zielgruppenanalyse«) und erwarten unterschiedliche Inhalte. Erst die eigene Website erlaubt es, Informationen bereitzustellen, die ausreichend in die Breite und Tiefe gehen und vor allem einen Mehrwert bieten – also etwa nicht nur Produkteigenschaften aufzulisten, die sich sowieso schon in jedem Onlineshop nachlesen lassen, sondern weiterführende Informationen zu vermitteln – z. B. mithilfe von FAQs, Referenzen, Anwendungsgebieten etc. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig.

Werden dem Besucher Inhalte angeboten, die im Idealfall seine Erwartungen übertreffen, die ihm einen Nutzen bieten, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er wiederkommt und die Inhalte teilt (in sozialen Netzwerken). Die Bedeutung guter Inhalte ist nicht neu, aber aktuell in der Marketing-Welt ein großes Thema. Und auch für die Suchmaschinenoptimierung sind spannende Inhalte wichtig.

Der persönliche, individuelle Charakter eines Unternehmens lässt sich durch eine Corporate Website sehr gut vermitteln. Authentische Bilder und Videos vermitteln Nähe und geben einen Einblick in das Unternehmen, ebenso wie Mitarbeiterporträts. News, regelmäßige Berichte von Veranstaltungen, Blogartikel etc. können Anreize fürs Wiederkommen und eben den gewissen Mehrwert bieten, der einen Unterschied zur Konkurrenz macht.

»Eine Unternehmens-Website darf vieles, nur langweilen sollte sie nicht. Sonst sind die Besucher gleich wieder weg.«

Die wichtigste Seite einer Corporate Website ist die Startseite (auch Homepage genannt). Die Startseite sollte dem Besucher gleich zeigen, wo er hier ist, was er erwarten darf und was das Unternehmen für ihn tun kann (siehe Kapitel 8, »Layout und Raster«).

 
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15.1.2    Analyse einer Corporate Website Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Exemplarisch ist in Abbildung 15.2 die Startseite der Corporate Website des Global Players Henkel dargestellt. Eine Wiedererkennung ist vor allem durch das Logo und die Corporate-Design-Farben gegeben.

Die Startseite von henkel.de (Teil 1)

Abbildung 15.2    Die Startseite von henkel.de (Teil 1)

Oben steht das Logo 1, anders als bei den meisten Webseiten ist die Navigation links 6 angeordnet und nicht vertikal oberhalb der Inhalte. Unsere Aufmerksamkeit soll jetzt genau diesem Inhaltsbereich gelten. Zuerst erscheint ein Teaser-Slider 3, der unterschiedliche Themen und News präsentiert. Im Teaser stehen eine große Headline samt Subline 2 und ein (Call-to-Action-)Button 5 (in diesem Fall ist der Button nicht sehr auffällig, sondern erscheint im Standardton wie auch die Headline). Das ist der klassische Teaser-Slider-Aufbau – so bekannt wie unspektakulär. Danach folgen jeweils viele kleine Infoboxen. Henkel präsentiert noch mehrere News- und Unternehmens-Teaser 4. Dann folgen Infos für unterschiedliche Zielgruppen: Bewerberinfo 9, Investoren- und Aktionärsfakten j und Pressemeldungen k.

Die Startseite von henkel.de (Teil 2)

Abbildung 15.3    Die Startseite von henkel.de (Teil 2)

Hier zeigen sich die Herausforderungen der Ansprache verschiedener Zielgruppen bei einer Corporate Website. Diese Corporate Website steht exemplarisch für viele andere Corporate-Website-Startseiten.

»Identifizierung, Wiedererkennung und Differenzierung sind die gewünschten Ergebnisse des Branding-Prozesses einer Corporate Website.«

Je nach Online-Marketing-Strategie kann es natürlich auch passieren, dass Besucher zuerst auf einer Unterseite landen (durch die Suche über eine Suchmaschine oder Verlinkungen in sozialen Netzwerken). Je nachdem, wie intensiv man unterschiedliche Vermarktungsmaßnahmen umsetzt, sind also auch Unterseiten der Einstieg in eine Corporate Website. Nicht selten gelangt der Besucher im Laufe der weiteren Webseiten-»Erkundung« aber auch auf die Startseite.

 
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15.1.3    Das Website-Branding Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

So oder so – wichtig ist, dass der Besucher gleich merkt, wo er ist. Dafür ist das sogenannte Branding verantwortlich, also die Wiedererkennung des Unternehmens, der Marke, anhand bestimmter optischer Merkmale. Wird das Branding auf das Design reduziert, könnte man auch vom Corporate Design sprechen. Ist dem Anwender dieses schon bekannt (was bei Großunternehmen wie Henkel oft schon durch entsprechende Werbemaßnahmen der Fall ist), dann entsteht Vertrautheit, und der Besucher weiß, dass er auf der richtigen Seite ist. Bei Webseiten, deren Unternehmensdesign dem Besucher noch nicht so bekannt ist, muss das Design dafür sorgen, die gewünschte Botschaft zu vermitteln. Logo, Farben, Bilder und Typografie vermitteln in Sekundenbruchteilen einen ersten Eindruck.

Eine bedeutende Rolle kommt in der Erstellung einer Corporate Website neben dem Design der inhaltlichen Gliederung (siehe Kapitel 5, »Informationsarchitektur«) zu. Den Besuchern müssen Informationen angeboten werden, die ihren Bedürfnissen entsprechen, und diese sollten sie möglichst schnell finden können. Auch eine Suchmöglichkeit, die dem Anwender das komfortable Durchsuchen der Seiteninhalte ermöglicht.

Start- und Unterseiten sind bei gls.de aus einem Guss.

Abbildung 15.4    Start- und Unterseiten sind bei gls.de aus einem Guss.

Konvention vor Kreativität

Wird eine Corporate Website zu »kreativ« umgesetzt, besteht die Gefahr der Verwirrung. Die Website wird »unbenutzbar«. Ein einfaches traditionelles Design ist besser als ein innovatives Design, das nicht benutzerfreundlich ist.

 


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