11.2 Bilder im Web
Das Internet unterscheidet sich von anderen klassischen Medien. Es ist ein sogenanntes Pull-Medium, das heißt, im Vergleich zum Fernsehen (Push-Medium) sucht der Anwender (mehr oder weniger) gezielt Informationen bzw. muss mit einer bewussten Entscheidung eine von ihm gewählte Seite aufrufen. Der Informationsfluss wird vom Anwender gesteuert. Ein passives Wahrnehmen und Erleben ist im Internet so gut wie gar nicht gegeben. Das Webdesign muss dem Benutzer also die Möglichkeit geben, sich schnell einen Überblick zu verschaffen, es muss seinen Blickverlauf steuern, und es soll ihm ein gutes Gefühl vermitteln. Bilder sind dazu prädestiniert, denn sie können verschiedene Aufgaben im Webdesign erfüllen:
11.2.1 Bilder als Layoutelemente
Bilder können als Layoutelemente eingesetzt werden, um dem Screendesign sein Look & Feel, seine Anmutung, zu geben. Diese Bildelemente schaffen in erster Linie Stimmungen. Klassische Beispiele für solche reinen Layoutbilder sind Webseitenhintergründe oder -muster.
Würden diese Grafiken fehlen, wären die Webseiten immer noch genauso gut bedienbar. Inhaltlich würde nichts fehlen. Für die visuelle Stimmung sind sie aber unentbehrlich.
Header-Bilder | Etwas anders sieht es beim sogenannten Header aus, also dem Kopfbereich des Screendesigns. Dieser ist der wichtigste Bereich einer Webseite, da der User optisch und inhaltlich abgeholt bzw. überzeugt werden muss, dass er auf dieser Seite richtig ist. Header-Bilder sind also nicht nur reine Layoutelemente, sondern meistens auch sehr bedeutende Inhaltselemente. Folgende Beispiele zeigen schön die inhaltliche und optische Bedeutung von Header-Bildern:
11.2.2 Bilder als Orientierungselemente
Der Anwender scannt erst eine Webseite, bevor er sich Inhalten detaillierter zuwendet. Da Bilder unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sind sie ein gutes Mittel, um diesen »Scanablauf« zu unterstützen oder zu beeinflussen. Sie können hier als Informationsanker dienen und die Übersichtlichkeit der Webseite erhöhen.
Gerade auf Newsseiten und Blogs werden Bilder gerne als Informationsanker eingesetzt. Sie markieren hier den Beginn einer neuen Informationseinheit, wie beispielsweise einen neuen Blogeintrag, und erleichtern dem Anwender so das schnelle Überfliegen der Seite.
Und auch den Lockerheitsfaktor sollte man nicht unterschätzen. Reine Textseiten – vor allem sehr lange – schrecken den Leser eher ab. Bilder lockern auf und nehmen den Schrecken vor der Bleiwüste. Abbildung 11.10 zeigt dies anschaulich: Die drei verwendeten Bilder lockern das Layout der Website auf. Allein stehend würden die Bilder keinerlei Assoziation mit den entsprechenden Themen zulassen. Im Zusammenspiel mit dem Text sind sie allerdings als wichtige Orientierungselemente hilfreich.
Weitere Orientierungselemente sind beispielsweise ausgestaltete Trennstriche oder Listenpunkte, die dadurch oft markanter sind, als es durch reine CSS-Formatierung möglich wäre.
11.2.3 Bilder als Inhaltselemente
Bilder sind oft genug aber auch als Informationsträger unersetzlich. Mal ergänzen sie inhaltlich den Artikel oder zeigen, was mit vielen Wörtern nicht ausreichend beschrieben werden könnte. Denn was würde beispielsweise besser funktionieren, ein Produkt vorzustellen, als das selbige fotografisch in Szene zu setzen? relogik.com macht dies gekonnt.
11.2.4 Bilder als emotionale Elemente
Bilder sind vor allem eins: emotional! Also ideal dafür geeignet, Stimmungen zu schaffen, Gefühle hervorzurufen, eine Webseite interessant, markant, unverwechselbar zu machen und so für eine hohe Wiedererkennbarkeit zu sorgen. Folgendes Beispiel demonstriert die hohe Emotionalität, die Bilder auf Webseiten erzeugen können, ganz gut: