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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
2 Grundlagen der Sprachsyntax
3 Klassendesign
4 Weitere Datentypen
5 Multithreading
6 Collections und LINQ
7 Eingabe und Ausgabe
8 Anwendungen: Struktur und Installation
9 Code erstellen und debuggen
10 Einige Basisklassen
11 Windows-Anwendungen erstellen
12 Die wichtigsten Steuerelemente
13 Tastatur- und Mausereignisse
14 MDI-Anwendungen
15 Grafiken mit GDI+
16 Drucken
17 Entwickeln von Steuerelementen
18 Programmiertechniken
19 WPF – Grundlagen
20 Layoutcontainer
21 WPF-Steuerelemente
22 Konzepte von WPF
23 Datenbankverbindung mit ADO.NET
24 Datenbankabfragen mit ADO.NET
25 DataAdapter
26 Offline mit DataSet
27 Datenbanken aktualisieren
28 Stark typisierte DataSets
A Anhang: Einige Übersichten
Stichwort

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Visual Basic 2008 von Andreas Kuehnel, Stephan Leibbrandt
Das umfassende Handbuch
Buch: Visual Basic 2008

Visual Basic 2008
3., aktualisierte und erweiterte Auflage, geb., mit DVD
1.323 S., 49,90 Euro
Rheinwerk Computing
ISBN 978-3-8362-1171-0
Pfeil 1 Einführung
Pfeil 1.1 Warum .NET?
Pfeil 1.1.1 Ein paar Worte zu diesem Buch
Pfeil 1.1.2 Die Beispielprogramme
Pfeil 1.2 .NET unter die Lupe genommen
Pfeil 1.2.1 .NET – Ein paar allgemeine Eigenschaften
Pfeil 1.2.2 Das Sprachenkonzept
Pfeil 1.2.3 Common Language Specification (CLS)
Pfeil 1.2.4 Common Type System (CTS)
Pfeil 1.2.5 Common Language Runtime (CLR)
Pfeil 1.2.6 .NET-Klassenbibliothek
Pfeil 1.2.7 Das .NET Framework
Pfeil 1.2.8 Das Konzept der Namensräume
Pfeil 1.3 Assemblies
Pfeil 1.3.1 Die Metadaten
Pfeil 1.3.2 Das Manifest
Pfeil 1.4 Die Entwicklungsumgebung
Pfeil 1.4.1 Editionen von Visual Studio 2008
Pfeil 1.4.2 Hard- und Softwareanforderungen
Pfeil 1.4.3 Die Installation
Pfeil 1.4.4 Die Entwicklungsumgebung von Visual Studio

Dieses Kapitel erklärt, was das .NET Framework ist und aus welchen Komponenten es sich zusammensetzt. Dazu gibt es einen Überblick über das Visual Studio.

1 Einführung

Dieses Buch richtet sich sowohl an Programmieranfänger als auch an Quereinsteiger aus anderen Programmiersprachen. Der ersten Gruppe hoffe ich dadurch gerecht zu werden, dass die beschriebenen Grundlagen keine Vorkenntnisse voraussetzen. Die Fortgeschrittenen möchte ich besonders durch das breite Spektrum der Themen ansprechen. Damit ist das Buch sowohl zum Lernen als auch als Referenz geeignet.


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1.1 Warum .NET? Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Viele Jahre war die Softwarelandschaft sehr heterogen. In Zeiten langsamer Rechner war die Software noch relativ einfach aufgebaut und nicht besonders umfangreich. Das hat viele Softwareentwickler dazu verleitet, möglichst viele der Anforderungen an Software selbst zu programmieren, denn oft war die Einarbeitung aufwändiger, als eine konkrete Lösung selbst zu programmieren. Als die Rechner schneller wurden und die Software komplexer wurde, lösten sich die Programmierer nur langsam von ihrer Sichtweise und ersetzten eigene Arbeit nur so weit wie unbedingt nötig durch Fremdsoftware. Diese noch relativ kleinen Bausteine konnten von vielen verschiedenen Anbietern in jeweils einer etwas anderen Art angeboten werden. Das führte zu einer relativ starken Abhängigkeit von einzelnen Herstellern, weil die Fremdsoftware keinen Standards entsprach und damit nicht austauschbar war.

Bei grafischen Benutzeroberflächen ging die Abhängigkeit sogar noch weiter. Oft konnte mit den Bibliotheken nur effizient programmiert werden, wenn auch die Entwicklungsumgebung des Herstellers verwendet wurde. Da die Bibliotheken in einer bestimmten Programmiersprache erstellt wurden, gab es außerdem eine praktisch unauflösbare Bindung an die Programmiersprache. Softwareentwicklungen waren damit während ihres ganzen Lebenszyklus an einen Hersteller gebunden. Durch die rasante Entwicklung der Hardware, der Software und des Internets waren die Hersteller gezwungen, immer neue Produkte auf den Markt zu bringen und gleichzeitig alte nicht mehr zu pflegen – was den Nutzern den Boden unter den Füßen wegzog.

Mit der rasanten technischen Entwicklung wuchsen auch die Anforderungen an Software in zweifacher Hinsicht. Bezüglich der Qualität wurden Benutzer (und Programmierer) immer verwöhnter, sodass selbst die Aspekte der Softwareentwicklung nicht vernachlässigt werden durften, die früher noch als nebensächlich galten. In Bezug auf die Quantität kamen immer mehr Technologien dazu, die Benutzer als selbstverständlich ansahen. War in den ersten Tagen des PCs noch ein Einzelplatzrechner mit lokaler Festplatte der Standard, waren nun Netzwerkzugriffe über die verschiedensten Protokolle ebenso selbstverständlich wie der effiziente Zugriff auf Datenbanken.

Auch die Technologien selbst haben sich im Laufe der Zeit teils weit von dem wegentwickelt, wofür sie eigentlich gedacht waren. Ein prominenter Vertreter ist die Seitenbeschreibungssprache HTML. Eigentlich wurde sie nur entwickelt, um die Struktur einer Seite zu beschreiben. Mit der Darstellung hatte das ursprünglich nichts zu tun. Heutzutage raufen sich Webseitenprogrammierer die Haare, wenn Inhalte nicht mehr oder weniger pixelgenau auf dem Bildschirm landen. Ein weiterer Aspekt ist die Dynamik. Was heute mit Web 2.0 und AJAX gemacht wird, um Seiten dynamisch aufzubauen, daran hätten die Entwickler von HTML nicht im Traum gedacht (sonst hätten sie HTML anders definiert).

Durch die Entwicklung immer mehr verschiedener Technologien wurde auch die Zusammenarbeit verschiedener Softwarekomponenten immer wichtiger. Zum Beispiel erwarten Sie, selbstverständlich auf derselben Internetseite eines Reiseveranstalters sowohl den Flug als auch das Hotel und einen Mietwagen buchen zu können, auch wenn im Hintergrund sehr verschiedene Informationsquellen mit sehr verschiedenen Schnittstellen benötigt werden. Verschärft wird das Ganze durch die fast noch rasantere Hardwareentwicklung, die dafür sorgt, dass immer mehr verschiedene Geräte auf den Markt kommen, die miteinander kommunizieren müssen. Wer hätte vor 20 Jahren daran gedacht, dass einmal winzige Handys wie selbstverständlich mit einem PC kommunizieren? Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Vielfalt an Handyhardware die der PCs deutlich übertrifft. Sie als Entwickler müssen damit klarkommen.

Das beste Design und die tollste Hardware nützen nichts, wenn nicht die Software für ein reibungsloses Funktionieren sorgt. Als Einzelentwickler ist man chancenlos, wenn man versucht, all diesen Anforderungen gerecht zu werden. Selbst bei Verwendung einzelner Softwarebibliotheken ist die Vielfalt noch so groß, dass die Software wahrscheinlich erst fertig wäre, wenn es die zu bedienende Technologie schon gar nicht mehr gibt.

Einen großen Schritt in Richtung Vereinheitlichung beschritt die Firma Sun mit Java. Der Erfolg, den diese plattformunabhängige Sprache hatte und auch immer noch hat, war auch für Microsoft ein Zeichen, um das Entwicklerterrain zu kämpfen. Nach einer eingehenden Analyse der Anforderungen, die gegen Ende der 90er-Jahre an die damalige Software gestellt wurden, sowie einer Trendanalyse der Folgejahre wurde das .NET Framework entwickelt. Dabei konnte Microsoft die »Gunst der späten Stunde« nutzen und die Nachteile und Schwachpunkte, die jedes Produkt – also auch Java – hat, durch neue Ideen ausmerzen.

Nach heutigen Maßstäben ist .NET das wahrscheinlich effizienteste Framework, in dessen Mittelpunkt die .NET-Klassenbibliothek steht. Diese bietet Ihnen alles, was Sie zum Entwickeln brauchen – egal, ob es sich um eine einfache Anwendung handelt, die nur ein paar Daten anzeigt, oder um eine Unternehmensanwendung großen Stils. Sie können Desktop-Anwendungen genauso erstellen wie eine hochkomplexe Internet-Anwendung. Sie können die Office-Produkte damit programmieren, fremde Datenquellen anzapfen, Programme für Ihren Pocket-PC schreiben und vieles mehr. Dazu müssen Sie sich nicht immer wieder in neue Programmiersprachen und neue Entwicklungsumgebungen einarbeiten, denn alles ist aus einem Guss.

Das bedeutet nicht, dass Programmiererei zur Trivialität verkommt. Die Entwicklung einer Software wird drastisch einfacher – nicht einfach. Sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Sie arbeiten unabhängig vom Typ der zu entwickelnden Anwendung und unabhängig von der Programmiersprache immer in derselben Umgebung, zum Beispiel mit Visual Studio 2008. Die Kommunikation mit fremden Anwendungen ist relativ einfach, wenn sich diese an Standards orientieren. Ganz im Vordergrund steht dabei XML.

Eine Funktionsbibliothek (eigentlich müsste ich an dieser Stelle formal korrekt von einer Klassenbibliothek sprechen) ist nur so gut, wie sie auch zukünftige Anforderungen befriedigen kann. Dass .NET hier architektonisch den richtigen Weg beschritten hat, beweist die derzeit aktuelle Version 3.5.

Der enorme Umfang einer so hervorragenden Umgebung hat natürlich einen Haken: Sie werden mit Sicherheit niemals alle Tiefen von .NET ergründen. Verabschieden Sie sich von der Idee, jemals alle Klassen mit ihren Fähigkeiten erfassen zu können. Die Klassenbibliothek ist einfach zu mächtig – und sie wächst.


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1.1.1 Ein paar Worte zu diesem Buch Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Mit der Einführung von .NET in den Jahren 2001/2002 änderte sich die Philosophie der Anwendungsentwicklung – zumindest im Hause Microsoft. Da .NET wie Java plattformunabhängig ist, zeigte Microsoft zum ersten Mal ernsthaft die Akzeptanz anderer Plattformen.

.NET bricht rigoros mit globalen Variablen und Funktionen – es ist zu 100 % objektorientiert. Diese Striktheit verzeiht keinen laxen Umgang mit den Programmiersprachen. Dies gilt selbst für die einfachsten Programme. Bei der Programmierung von Windows-Oberflächen werden Sie, falls Sie die Objektorientierung nicht verstanden haben, nur sehr mittelmäßige Ergebnisse erzielen (wenn überhaupt welche). Daher ist eine gründliche Einarbeitung in die Konzepte der Objektorientierung unumgänglich.

Daran orientiert sich der Aufbau dieses Buches, das in vier Teile gegliedert ist:

  • Grundlagen von Visual Basic und der Objektorientierung
  • Grafikunabhängige Bibliotheken
  • Windows-Anwendungen: WinForms und Windows Presentation Foundation
  • Datenbankanbindung mit ADO.NET

In diesem Kapitel werde ich Ihnen schon etwas von .NET zeigen. Es ist nicht vorgesehen, dass Sie das alles verstehen. Vielmehr sollen Sie einen ersten Eindruck davon bekommen, wohin die Reise im Verlauf des Buches gehen wird. Auch wenn Anfänger es nicht glauben mögen: Man gewöhnt sich sehr schnell an die verschiedenen Fenster, und schon bald wechselt man geschickt zwischen ihnen.

In Kapitel 2 beginnen wir mit dem eigentlichen Thema dieses Buches. Ich stelle Ihnen die Syntax der Sprache Visual Basic 2008 vor, lasse dabei aber noch sämtliche Grundsätze des objektorientierten Ansatzes weitestgehend außer Acht. Sie sollen zunächst lernen, Variablen zu deklarieren, mit Daten zu operieren, Schleifen zu programmieren usw. In den Kapiteln 3 und 4 wenden wir uns ausführlich dem objektorientierten Ansatz zu. Diese Kapitel gehören sicherlich zu den wichtigsten in diesem Buch, denn Sie werden niemals eine .NET-basierte Anwendung entwickeln können, wenn Sie nicht in der Lage sind, klassenorientierten Code zu lesen und zu schreiben.

Nach einer Beschäftigung mit parallel laufenden Programmen in Kapitel 5 zeige ich in den Kapiteln 6 und 7 sowie 10 die wichtigsten grafikunabhängigen Bibliotheken. Auflistungen, LINQ und Dateizugriffe stehen im Fokus. Die Kapitel 8 und 9 beschäftigen sich mit Bibliotheken und Anwendungen als Ganzes, inklusive der Fehlersuche und Installation von Anwendungen.

Nachdem ich Ihnen die traditionelle Entwicklung von Windows-Anwendungen mit den WinForms gezeigt habe, stelle ich Ihnen die neue Technik vor, die Windows Presentation Foundation (WPF). Mit dieser Programmierschnittstelle können Sie ebenfalls Windows-Anwendungen schreiben, aber auf eine ganz andere Art und Weise.

Datenbanken spielen in nahezu jeder Anwendung eine wichtige Rolle. In den Kapiteln 23 bis 28 werden wir uns daher mit ADO.NET beschäftigen. ADO.NET beschreibt Klassen, um auf Daten aus einer beliebigen Datenquelle, hier insbesondere einer Datenbank, zuzugreifen.

Vielleicht vermissen Sie Webanwendungen mit ASP, .NET-Remoting, Windows Communication Foundation (WCF) usw. Der Grund ist der Umfang des Buches und mein Motto: Lieber weniger Themen gründlich als alles nur oberflächlich.


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1.1.2 Die Beispielprogramme topZur vorigen Überschrift

Die Beispiele, die auf der DVD-ROM zu finden sind, werden mit der Pfadangabe zur Beispieldatei eingeleitet (als ein mit einem Apostroph eingeleiteten Kommentar).


'...\Lauf\Uml\Auto.vb

Die Beispiele sind so einfach wie möglich und so komplex wie nötig (zur Erklärung eines Themas). Außerdem habe ich mich um weitgehende Unabhängigkeit der Beispiele bemüht, damit Sie nicht verloren sind, wenn Sie nicht alles hintereinander lesen. Schließlich sind die Beispiele möglichst kurz, damit sie sich nicht über viele Seiten erstrecken. Das bedingt hier und da fehlende Kommentare, und auf eine Fehlerbehandlung habe ich fast überall verzichtet.



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