Rheinwerk Computing < openbook > Rheinwerk Computing - Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Die Wurzeln von Ubuntu
2 Was ist Ubuntu?
3 Die Versionen im Detail
4 Daten sichern, migrieren und synchronisieren
5 Die Installation
6 Erste Schritte
7 Programme und Pakete installieren
8 Internet und E-Mail
9 Office
10 Grafik und Bildbearbeitung
11 Multimedia
12 Programmierung und Design
13 Software- und Paketverwaltung
14 Architektur
15 Backup und Sicherheit
16 Desktop-Virtualisierung
17 Serverinstallation
18 Administration und Monitoring
19 Netzwerke
20 Datei-Server – Ubuntu im Netzwerk
21 Der Server im Internet
22 Multimediaserver und Ihre persönliche Cloud
23 Hilfe
24 Befehlsreferenz
A Mark Shuttleworth
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Ubuntu GNU/Linux von Marcus Fischer
Das umfassende Handbuch, aktuell zu Ubuntu 12.04 LTS »Precise Pangolin«
Buch: Ubuntu GNU/Linux

Ubuntu GNU/Linux
Rheinwerk Computing
1023 S., 7., aktualisierte Auflage, geb., mit DVD
39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1945-7
Pfeil 24 Befehlsreferenz
Pfeil 24.1 Dateiorientierte Kommandos
Pfeil 24.1.1 bzcat – Ausgabe von bzip2-komprimierten Dateien
Pfeil 24.1.2 cat – Dateien nacheinander ausgeben
Pfeil 24.1.3 chgrp – Gruppe ändern
Pfeil 24.1.4 cksum/md5sum/sum – Prüfsummen ermitteln
Pfeil 24.1.5 chmod – Zugriffsrechte ändern
Pfeil 24.1.6 chown – Eigentümer ändern
Pfeil 24.1.7 cmp – Dateien miteinander vergleichen
Pfeil 24.1.8 comm – zwei sortierte Textdateien vergleichen
Pfeil 24.1.9 cp – Dateien kopieren
Pfeil 24.1.10 csplit – Zerteilen von Dateien
Pfeil 24.1.11 cut – Zeichen oder Felder aus Dateien schneiden
Pfeil 24.1.12 diff – Vergleichen zweier Dateien
Pfeil 24.1.13 diff3 – Vergleich von drei Dateien
Pfeil 24.1.14 dos2unix – Dateien umwandeln
Pfeil 24.1.15 expand – Tabulatoren in Leerzeichen umwandeln
Pfeil 24.1.16 file – den Inhalt von Dateien analysieren
Pfeil 24.1.17 find – Suche nach Dateien
Pfeil 24.1.18 fold – einfaches Formatieren von Dateien
Pfeil 24.1.19 head – Anfang einer Datei ausgeben
Pfeil 24.1.20 less – Datei(en) seitenweise ausgeben
Pfeil 24.1.21 ln – Links auf eine Datei erzeugen
Pfeil 24.1.22 ls – Verzeichnisinhalt auflisten
Pfeil 24.1.23 more – Datei(en) seitenweise ausgeben
Pfeil 24.1.24 mv – Datei(en) verschieben oder umbenennen
Pfeil 24.1.25 nl – Datei mit Zeilennummer ausgeben
Pfeil 24.1.26 od – Datei(en) hexadezimal oder oktal ausgeben
Pfeil 24.1.27 rm – Dateien und Verzeichnisse löschen
Pfeil 24.1.28 sort – Dateien sortieren
Pfeil 24.1.29 split – Dateien in mehrere Teile zerlegen
Pfeil 24.1.30 tac – Dateien rückwärts ausgeben
Pfeil 24.1.31 tail – Ende einer Datei ausgeben
Pfeil 24.1.32 tee – Ausgabe duplizieren
Pfeil 24.1.33 touch – Zeitstempel verändern
Pfeil 24.1.34 tr – Zeichen ersetzen
Pfeil 24.1.35 type – Kommandos klassifizieren
Pfeil 24.1.36 umask – Datei-Erstellungsmaske ändern
Pfeil 24.1.37 uniq – doppelte Zeilen nur einmal ausgeben
Pfeil 24.1.38 wc – Zeilen, Wörter und Zeichen zählen
Pfeil 24.1.39 whereis – Suche nach Dateien
Pfeil 24.1.40 zcat, zless, zmore – Ausgabe von zip-Dateien
Pfeil 24.2 Verzeichnisorientierte Kommandos
Pfeil 24.2.1 basename – Dateianteil eines Pfadnamens
Pfeil 24.2.2 cd – Verzeichnis wechseln
Pfeil 24.2.3 dirname – Verzeichnisanteil eines Pfadnamens
Pfeil 24.2.4 mkdir – ein Verzeichnis anlegen
Pfeil 24.2.5 pwd – aktuelles Arbeitsverzeichnis ausgeben
Pfeil 24.2.6 rmdir – ein leeres Verzeichnis löschen
Pfeil 24.3 Verwaltung von Benutzern und Gruppen
Pfeil 24.3.1 exit, logout – eine Session oder Sitzung beenden
Pfeil 24.3.2 finger – Informationen zu Benutzern abfragen
Pfeil 24.3.3 groupadd etc. – Gruppenverwaltung
Pfeil 24.3.4 groups – Gruppenzugehörigkeit ausgeben
Pfeil 24.3.5 id – eigene Benutzer- und Gruppen-ID ermitteln
Pfeil 24.3.6 last – An- und Abmeldezeit eines Benutzers
Pfeil 24.3.7 logname – Name des aktuellen Benutzers
Pfeil 24.3.8 newgrp – Gruppenzugehörigkeit wechseln
Pfeil 24.3.9 passwd – Passwort ändern oder vergeben
Pfeil 24.3.10 useradd/adduser etc. – Benutzerverwaltung
Pfeil 24.3.11 who – eingeloggte Benutzer anzeigen
Pfeil 24.3.12 whoami – Namen des aktuellen Benutzers anzeigen
Pfeil 24.4 Programm- und Prozessverwaltung
Pfeil 24.4.1 at – Zeitpunkt für ein Kommando festlegen
Pfeil 24.4.2 batch – ein Kommando später ausführen lassen
Pfeil 24.4.3 bg – einen Prozess im Hintergrund fortsetzen
Pfeil 24.4.4 cron/crontab – Programme zeitgesteuert ausführen
Pfeil 24.4.5 fg – Prozesse im Vordergrund fortsetzen
Pfeil 24.4.6 jobs – Anzeigen von im Hintergrund laufenden Prozessen
Pfeil 24.4.7 kill – Signale an Prozesse mit Nummer senden
Pfeil 24.4.8 killall – Signale an Prozesse mit Namen senden
Pfeil 24.4.9 nice – Prozesse mit anderer Priorität ausführen
Pfeil 24.4.10 nohup – Prozesse nach dem Abmelden fortsetzen
Pfeil 24.4.11 ps – Prozessinformationen anzeigen
Pfeil 24.4.12 pgrep – Prozesse über ihren Namen finden
Pfeil 24.4.13 pstree – Prozesshierarchie in Baumform ausgeben
Pfeil 24.4.14 renice – Priorität laufender Prozesse verändern
Pfeil 24.4.15 sleep – Prozesse schlafen legen
Pfeil 24.4.16 su – Ändern der Benutzerkennung
Pfeil 24.4.17 sudo – Programme als anderer Benutzer ausführen
Pfeil 24.4.18 time – Zeitmessung für Prozesse
Pfeil 24.4.19 top – Prozesse nach CPU-Auslastung anzeigen
Pfeil 24.5 Speicherplatzinformationen
Pfeil 24.5.1 df – Abfrage des Speicherplatzes für Dateisysteme
Pfeil 24.5.2 du – Größe eines Verzeichnisbaums ermitteln
Pfeil 24.5.3 free – verfügbaren Speicherplatz anzeigen
Pfeil 24.6 Dateisystem-Kommandos
Pfeil 24.6.1 badblocks – überprüft defekte Sektoren
Pfeil 24.6.2 cfdisk – Partitionieren von Festplatten
Pfeil 24.6.3 dd – Datenblöcke zwischen Devices kopieren
Pfeil 24.6.4 dd_rescue – fehlertolerantes Kopieren
Pfeil 24.6.5 dumpe2fs – Analyse von ext2/ext3-Systemen
Pfeil 24.6.6 e2fsck – ein ext2/ext3-Dateisystem reparieren
Pfeil 24.6.7 fdformat – eine Diskette formatieren
Pfeil 24.6.8 fdisk – Partitionieren von Speichermedien
Pfeil 24.6.9 fsck – Reparieren und Überprüfen
Pfeil 24.6.10 mkfs – Dateisystem einrichten
Pfeil 24.6.11 mkswap – eine Swap-Partition einrichten
Pfeil 24.6.12 mount, umount – Dateisysteme an- oder abhängen
Pfeil 24.6.13 parted – Partitionen anlegen etc.
Pfeil 24.6.14 swapon, swapoff – Swap-Speicher (de-)aktivieren
Pfeil 24.6.15 sync – gepufferte Schreiboperationen ausführen
Pfeil 24.7 Archivierung und Backup
Pfeil 24.7.1 bzip2/bunzip2 – (De-)Komprimieren von Dateien
Pfeil 24.7.2 cpio, afio – Dateien archivieren
Pfeil 24.7.3 ccrypt – Dateien verschlüsseln
Pfeil 24.7.4 gzip/gunzip – (De-)Komprimieren von Dateien
Pfeil 24.7.5 mt – Streamer steuern
Pfeil 24.7.6 tar – Dateien und Verzeichnisse archivieren
Pfeil 24.7.7 Übersicht zu den Packprogrammen
Pfeil 24.8 Systeminformationen
Pfeil 24.8.1 cal – zeigt einen Kalender an
Pfeil 24.8.2 date – Datum und Uhrzeit
Pfeil 24.8.3 uname – Rechnername, Architektur und OS
Pfeil 24.8.4 uptime – Laufzeit des Rechners
Pfeil 24.9 Systemkommandos
Pfeil 24.9.1 dmesg – letzte Kernel-Boot-Meldungen
Pfeil 24.9.2 halt – alle laufenden Prozesse beenden
Pfeil 24.9.3 reboot – System neu starten
Pfeil 24.9.4 shutdown – System herunterfahren
Pfeil 24.10 Druckeradministration und Netzwerkbefehle
Pfeil 24.10.1 arp – Ausgeben von MAC-Adressen
Pfeil 24.10.2 ftp – Dateien übertragen
Pfeil 24.10.3 hostname – Rechnername ermitteln
Pfeil 24.10.4 ifconfig – Netzwerkzugang konfigurieren
Pfeil 24.10.5 mail/mailx – E-Mails schreiben und empfangen
Pfeil 24.10.6 netstat – Statusinformationen über das Netzwerk
Pfeil 24.10.7 nslookup (host/dig) – DNS-Server abfragen
Pfeil 24.10.8 ping – Verbindung zu einem anderen Rechner testen
Pfeil 24.10.9 Die r-Kommandos (rcp, rlogin, rsh)
Pfeil 24.10.10 ssh – sichere Shell auf einem anderen Rechner starten
Pfeil 24.10.11 scp – Dateien per ssh kopieren
Pfeil 24.10.12 rsync – Replizieren von Dateien und Verzeichnissen
Pfeil 24.10.13 traceroute – Route zu einem Rechner verfolgen
Pfeil 24.11 Benutzerkommunikation
Pfeil 24.11.1 wall – Nachrichten an alle Benutzer verschicken
Pfeil 24.11.2 write – Nachrichten an Benutzer verschicken
Pfeil 24.11.3 mesg – Nachrichten zulassen oder unterbinden
Pfeil 24.12 Bildschirm- und Terminalkommandos
Pfeil 24.12.1 clear – Löschen des Bildschirms
Pfeil 24.12.2 reset – Zeichensatz wiederherstellen
Pfeil 24.12.3 setterm – Terminaleinstellung verändern
Pfeil 24.12.4 stty – Terminaleinstellung abfragen oder setzen
Pfeil 24.12.5 tty – Terminalnamen erfragen
Pfeil 24.13 Onlinehilfen
Pfeil 24.13.1 apropos – nach Schlüsselwörtern suchen
Pfeil 24.13.2 info – GNU-Online-Manual
Pfeil 24.13.3 man – die traditionelle Onlinehilfe
Pfeil 24.13.4 whatis – Kurzbeschreibung zu einem Kommando
Pfeil 24.14 Sonstige Kommandos
Pfeil 24.14.1 alias/unalias – Kurznamen für Kommandos
Pfeil 24.14.2 bc – Taschenrechner
Pfeil 24.14.3 printenv/env – Umgebungsvariablen anzeigen

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24.7 Archivierung und BackupZur nächsten Überschrift


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24.7.1 bzip2/bunzip2 – (De-)Komprimieren von DateienZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das Kommando bzip2 ist dem Kommando gzip nicht unähnlich, erreicht aber einen besseren Komprimierungsgrad als gzip. bzip arbeitet mit der Huffmann-Codierung und dem Burrows-Wheeler-Block-Sorting-Algorithmus, der den Text zwar nicht komprimiert, aber leichter komprimierbar macht. Die Kompression mit bzip2 ist zwar erheblich besser, aber dafür auch erheblich langsamer. Alle Dateien, die mit bzip2 komprimiert werden, erhalten automatisch die Dateiendung .bz2. TAR-Dateien, die mit bzip2 komprimiert werden, erhalten üblicherweise die Endung .tbz. Die »2« bei bzip2 und bunzip2 geht auf den Vorgänger bzip zurück, der allerdings aus patentrechtlichen Gründen nicht mehr weiterentwickelt wurde. Komprimieren können Sie Dateien mit bzip2 folgendermaßen:

bzip2 file.txt

Sie entpacken die komprimierte Datei wieder mit der Option -d und bzip2 oder mit bunzip2:

bzip2 -d file.txt.bz2

oder:

bunzip2 file.txt.bz2

Sie können gern bzip2 mit der Option -d bevorzugen, weil bunzip2 nichts anderes ist als ein Link auf bzip2, wobei allerdings automatisch die Option -d verwendet wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Kommando bzcat, mit dem Sie bzip2-komprimierte Dateien lesen können, ohne diese vorher zu dekomprimieren.

bzcat file.txt.bz2

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24.7.2 cpio, afio – Dateien archivierenZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

cpio

cpio (copy in and out) eignet sich hervorragend, um ganze Verzeichnisbäume zu archivieren. Etwas ungewöhnlich auf den ersten Blick ist, dass cpio die zu archivierenden Dateien nicht von der Kommandozeile, sondern von der Standardeingabe liest. Häufig wird daher cpio in Verbindung mit den Kommandos ls oder find und einer Pipe verwendet. Damit ist es möglich, ein spezielles Archiv zu erzeugen, das Eigentümer, Zugriffsrechte, Erzeugungszeit, Dateigröße usw. berücksichtigt. Gewöhnlich wird cpio auf drei verschiedene Arten aufgerufen.

  • copy out
    Diese Art wird mit der Option -o bzw. ---create verwendet. So werden die Pfadnamen der zu kopierenden Dateien von der Standardeingabe eingelesen und auf die Standardausgabe kopiert. Es können zum Beispiel der Eigentümer, die Zugriffsrechte und die Dateigröße ausgegeben werden. Gewöhnlich verwendet man copy out mit einer Pipe und einer Umlenkung:
    cd meinbuch
    ls
    Kap001.txt Kap002.txt
    ...
    ls *.txt | cpio -o > meinbuch.cpio
    1243 blocks

    In diesem Beispiel wurden alle Textdateien im Verzeichnis meinbuch zu einem cpio-Archiv (meinbuch.cpio) gepackt. Allerdings konnten hier nur bestimmte Dateien erfasst werden. Wollen Sie ganze Verzeichnisbäume archivieren, so verwenden Sie das Kommando find:

    find $HOME/meinbuch -print | cpio -o > meinbuch.cpio

    Natürlich können Sie mit find-üblichen Anweisungen nur bestimmte Dateien archivieren. Ebenso lassen sich Dateien auch auf ein anderes Laufwerk archivieren:

    ls -a | cpio -o > /dev/fd0

    Hier wurden beispielsweise alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses auf die Diskette kopiert. Dabei können Sie genauso gut einen Streamer, eine andere Festplatte oder sogar einen anderen Rechner verwenden.

  • copy in
    Wollen Sie das mit cpio -o erzeugte Archiv wieder entpacken oder zurückspielen, so wird cpio mit dem Schalter -i bzw. ---extract verwendet. Damit liest cpio die archivierten Dateien von der Standardeingabe ein. Es ist sogar möglich, hierbei reguläre Ausdrücke zu verwenden. Mit folgender Befehlsausführung entpacken Sie das Archiv wieder:
    cpio -i < meinbuch.cpio

    Um nur bestimmte Dateien zu entpacken, nutzen Sie folgenden Befehl:

    cpio -i "*.txt" < meinbuch.cpio

    Hier entpacken Sie nur Textdateien mit der Endung .txt. Natürlich funktioniert das Ganze auch mit den verschiedensten Speichermedien:

    cpio -i "*.txt" < /dev/fd0

    Hier werden alle Textdateien von einer Diskette entpackt. Allerdings werden die Dateien immer in das aktuelle Arbeitsverzeichnis zurückgespielt, so dass Sie den Zielort schon zuvor angeben müssen, zum Beispiel:

    cd $HOME/meinbuch/testdir ; \
    > cpio -i < /archive/meinbuch.cpio

    Hier wechseln Sie zunächst in ein entsprechendes Verzeichnis, in dem Sie anschließend das Archiv entpacken wollen. Wollen Sie außerdem erst wissen, was Sie entpacken, also was für Dateien sich in einem cpio-Archiv befinden, so verwenden Sie cpio nur mit der Option -t:

    cpio -t < meinbuch.cpio
    ...
  • copy pass
    Mit copy pass werden die Dateien von der Standardeingabe gelesen und in ein entsprechendes Verzeichnis kopiert, ohne dass ein Archiv erzeugt wird. Hierzu wird die Option -p eingesetzt. Voraussetzung ist natürlich, dass ein entsprechendes Verzeichnis existiert. Anderenfalls können Sie zusätzlich die Option -d verwenden, die ein solches Verzeichnis erzeugt.
    ls *.txt | cpio -pd /archive/testdir2

    Hiermit werden aus dem aktuellen Verzeichnis alle Textdateien in das Verzeichnis testdir2 kopiert:

    cp *.txt /archive/testdir2

    Einen ganzen Verzeichnisbaum des aktuellen Arbeitsverzeichnisses könnten Sie somit mit folgendem Aufruf kopieren:

    find . -print | cpio -pd /archiv/testdir3

afio

afio bietet im Gegensatz zu cpio die Möglichkeit, die einzelnen Dateien zu komprimieren. Somit stellt afio eine

interessante tar-Alternative dar (für alle, die tar mit seinen typischen Optionsparametern nicht mögen). afio komprimiert die einzelnen Dateien, noch bevor sie in einem Archiv zusammengefasst werden. Unter Ubuntu muss afio allerdings zunächst mit dem gleichnamigen Paket nachinstalliert werden. Hier sehen Sie ein einfaches Beispiel zur Anwendung von afio:

ls *.txt | afio -o -Z meinbuch.afio

Sie komprimieren zunächst alle Textdateien im aktuellen Verzeichnis und fassen dieses Verzeichnis dann in dem Archiv meinbuch.afio zusammen. Die Platzeinsparung im Vergleich zu cpio ist beachtlich:

ls -l Shellbook*
-rw------- 1 tot users 209920 meinbuch.afio
-rw------- 1 tot users 640512 meinbuch.cpio

Entpacken können Sie das Archiv wieder – wie bei cpio – mit dem Schalter -i:

afio -i -Z Shellbook.afio

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24.7.3 ccrypt – Dateien verschlüsselnZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Mit dem Kommando ccrypt wird ein zu ver-/entschlüsselnder Text von der Standardeingabe gelesen, um diesen wieder ver-/entschlüsselt auf die Standardausgabe auszugeben. ccrypt wird unter Ubuntu mit Hilfe des gleichnamigen Pakets installiert. Ein Anwendungsbeispiel:

ccrypt file.txt
Enter encryption key:
Enter encryption key: (repeat)

Wie Sie oben sehen, ist die Eingabe eines Schlüssels erforderlich, der zusätzlich zu bestätigen ist. Es wird eine Binärdatei file.txt.cpt erzeugt. Diese lässt sich mit der Option -d dechiffrieren:

ccrypt -d file.txt.cpt
Enter encryption key:

Beachten Sie bitte die Gesetzeslage zur Verschlüsselung in Ihrem Heimatland. Kryptografie ist inzwischen in einigen Ländern verboten.% So darf man in Frankreich zum Beispiel kein PGP einsetzen.


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24.7.4 gzip/gunzip – (De-)Komprimieren von DateienZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das Kommando gzip komprimiert Dateien und fügt ihnen die Dateiendung .gz an. Die Originaldatei wird hierbei durch die komprimierte Datei ersetzt. gzip basiert auf dem Deflate-Algorithmus, der eine Kombination aus LZ77 und Huffman-Codierung ist. Der Zeitstempel einer Datei sowie die Zugriffsrechte bleiben beim Komprimieren und auch beim Entpacken mit gunzip erhalten. Sofern Sie Softwareentwickler in C sind und Datenkompression verwenden wollen, sollten Sie sich die Bibliothek zlib ansehen. Diese Bibliothek unterstützt das gzip-Dateiformat. Sie komprimieren eine oder mehrere Datei(en) ganz einfach mit:

gzip file1.txt

Zur Dekomprimierung verwenden Sie entweder gzip und die Option -d:

gzip -d file1.txt.gz

oder gunzip file1.txt.gz. gunzip ist hier kein symbolischer Link, sondern ein echtes Kommando. gunzip kann neben gzip-Dateien auch Dateien dekomprimieren, die mit zip, compress oder pack komprimiert wurden. Wollen Sie, dass beim (De-)Komprimieren nicht die Originaldatei berührt wird, so müssen Sie die Option -c verwenden:

gzip -c file1.txt > file1.txt.gz

Diese Option können Sie ebenso mit gunzip anwenden:

gunzip -c file1.txt.gz > file1_neu.txt

Auf diese Weise lassen Sie die gzip-komprimierte Datei file1.txt.gz unberührt und erzeugen eine neue dekomprimierte Datei file1_neu.txt. Denselben Vorgang können Sie auch mit zcat erledigen: zcat file1.txt.gz > file1_neu.txt


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24.7.5 mt – Streamer steuernZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Mit mt können Magnetbänder vor- oder zurückgespult, positioniert und gelöscht werden. mt wird häufig in Shell-Skripten in Verbindung mit tar, cpio oder afio verwendet, weil jedes der Kommandos zwar auf Magnetbänder schreiben, diese aber nicht steuern kann. In der Praxis wird mt wie folgt verwendet: mt -f Tape Befehl [Nummer].

Mit Tape geben Sie den Pfad zu Ihrem Bandlaufwerk an, und mit Nummer legen Sie fest, wie oft der Befehl ausgeführt werden soll. In der folgenden Tabelle finden Sie die gängigsten Befehle.

Befehl Bedeutung
eom Band bis zum Ende der letzten Datei spulen. Ab hier kann mit tar, cpio und afio ein Backup aufgespielt werden.
fsf Anzahl Band um eine Anzahl Archive (Dateiendemarken) vorspulen. Nicht gleichzusetzen mit der letzten Datei (eom).
nbsf Anzahl Band um Anzahl Archive (Dateiendemarken) zurückspulen
rewind das Band an den Anfang zurückspulen
status Statusinformationen vom Magnetlaufwerk ermitteln und ausgeben (zum Beispiel: Ist ein Band eingelegt oder nicht?)
erase Band löschen und initialisieren
retension Band einmal ans Ende spulen und wieder zum Anfang zurück, um es neu zu »spannen«
offline Band zum Anfang zurückspulen und auswerfen

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24.7.6 tar – Dateien und Verzeichnisse archivierenZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das Kommando tar (tape archiver) wurde ursprünglich zur Verwaltung von Bandarchiven verwendet. Mittlerweile wird tar aber auch auf Disketten oder für normale Dateien oder Verzeichnisse angewendet. Das Kommando wird zur Erstellung und zum Zurückladen von Sicherungen oder Archiven genutzt. Die Syntax lautet:

tar Funktion [Optionen] [Datei(en)]

Sehr umfangreich

Mit Funktion geben Sie an, wie die Erstellung oder das Zurückladen von Archiven erfolgen soll. Mit Datei(en) bestimmen Sie, welche Dateien oder Dateibäume herausgeschrieben oder wieder eingelesen werden sollen. Geben Sie hierbei ein Verzeichnis an, so wird der gesamte darin enthaltene Dateibaum verwendet.

Gewöhnlich werden Archive mittels tar nicht komprimiert, aber auch hier können Sie mit tar die Ein- und Ausgabe durch einen Kompressor leiten. Neuere Versionen unterstützen sowohl compress als auch gzip und bzip2, das inzwischen einen recht hohen Stellenwert hat. Das gilt auch nicht nur für GNU-tar.

Das Kommando tar (vor allem GNU-tar) hat besonders viele Funktionen und Optionen. Da tar eigentlich zu einem sehr beliebten Archivierungswerkzeug gehört, sollen im Folgenden mehrere Optionen und Funktionen erwähnt werden.

In der folgenden Tabelle sind die Optionen aufgelistet, mit denen Sie die Funktion von tar festlegen. (Sie dürfen bei den Ein-Zeichen-Funktionen auch das führende - weglassen.)

Option Bedeutung
-A Hängt ein komplettes Archiv an ein zweites vorhandenes Archiv an (oder fügt es auf dem Band hinten an).
-c Erzeugt ein neues Archiv.
-d Vergleicht die im Archiv abgelegten Dateien mit den angegebenen Dateien.
---delete Datei(en) Löscht die angegebenen »Datei(en)« aus dem Archiv (nicht für Magnetbänder).
-r Erwähnte Dateien werden an das Ende eines bereits existierenden Archivs angehängt (nicht für Magnetbänder).
-t Zeigt den Inhalt eines Archivs an.
-u Genannte Dateien werden nur dann ins Archiv aufgenommen, wenn sie neuer als die bereits archivierten Versionen oder noch gar nicht im Archiv vorhanden sind (nicht für Magnetbänder).
-x Bestimmte Dateien sollen aus einem Archiv gelesen werden; werden keine Dateien erwähnt, werden alle Dateien aus dem Archiv extrahiert.

Darüber hinaus gibt es einige Zusatzoptionen. Die gängigsten sind:

Option Bedeutung
-f Datei Benutzt Datei oder das damit verbundene Gerät als Archiv; die Datei darf auch Teil von einem anderen Rechner sein.
-l Geht beim Archivieren nicht über die Dateisystemgrenze hinaus.
-v tar gibt gewöhnlich keine speziellen Meldungen aus; mit dieser Option wird jede Aktion von tar gemeldet.
-w Schaltet tar in einen interaktiven Modus, in dem zu jeder Aktion eine Bestätigung erfolgen muss.
-y Komprimiert oder dekomprimiert die Dateien bei einer tar-Operation mit bzip2.
-z Komprimiert oder dekomprimiert die Dateien bei einer tar-Operation mit gzip oder gunzip.
-Z Komprimiert oder dekomprimiert die Dateien bei einer tar-Operation mit compress bzw. uncompress.

Neben diesen zusätzlichen Optionen bietet tar noch mehr an. Weitere Informationen entnehmen Sie der man-Seite zu tar. Allerdings dürften Sie mit den genannten Optionen bereits sehr weit kommen. Am häufigsten wird tar wohl in folgender Grundform verwendet:

tar cf Archiv_Name Verzeichnis

Damit wird aus dem Verzeichniszweig Verzeichnis ein Archiv mit dem Namen Archiv_Name erstellt. In der Praxis sieht dies folgendermaßen aus: tar cf home_jan06 $HOME. Aus dem kompletten Heimatverzeichnis des Benutzers wird das Archiv home_jan06 erstellt. Damit Sie beim Zurückspielen der Daten flexibler sind, sollten Sie einen relativen Verzeichnispfad angeben:

cd Verzeichnis ; tar cf Archiv_Name .

Hierfür steht Ihnen für das relative Verzeichnis auch die Option -C Verzeichnis zur Verfügung:

tar cf Archiv_Name -C Verzeichnis .

Wollen Sie die Dateien und Verzeichnisse des Archivs wiederherstellen, so lautet der gängige Befehl hierzu wie folgt:

tar xf Archiv_Name

Kommen wir auf unser Beispiel zurück:

tar xf home_jan06

Wollen Sie einzelne Dateien aus einem Archiv wiederherstellen, so ist auch dies kein allzu großer Aufwand:

tar xf home_jan06 datei1 datei2 ...

Beachten Sie allerdings, wie Sie die Datei ins Archiv gesichert haben (relativer oder absoluter Pfad). Wollen Sie die Datei meinbuch.cpio mit dem relativen Pfad wiederherstellen, so können Sie dies wie folgt tun:

tar xf meinbuch_jan06 ./meinbuch.cpio

Wenn etwas mit tar nicht klappt, so ist der Fehler häufig eine falsche Pfadangabe. Sie sollten daher immer überlegen: Wo liegt das Archiv, wo soll rückgesichert werden, und wie wurden die Dateien ins Archiv aufgenommen (absoluter oder relativer Pfad)? Wollen Sie außerdem mitverfolgen, was beim Erstellen oder Auspacken eines Archivs alles passiert, sollten Sie die Option v verwenden. Hierbei können Sie außerdem gleich erkennen, ob Sie die Dateien mit dem absoluten oder dem relativen Pfad gesichert haben.

# neues Archiv erzeugen, mit Ausgabe aller Aktionen
tar cvf Archiv_Name Verzeichnis
# Archiv zurückspielen, mit Ausgabe aller Aktionen
tar xvf Archiv_Name

Den Inhalt eines Archivs können Sie mit der Option t ansehen:

tar tf home_jun08
./
./Ubuntubuch
./Ubuntubuch/kapitel_1.tex
...

Hier wurde also der relative Pfadname verwendet. Wollen Sie ein ganzes Verzeichnis auf Diskette sichern, so erledigen Sie dies folgendermaßen:

tar cf /dev/fd0 Ubuntubuch

Zurückspielen können Sie das Ganze wieder wie folgt:

tar xvf /dev/fd0 Ubuntubuch

Wollen Sie einen kompletten Verzeichnisbaum mit Kompression archivieren zum Beispiel mit gzip), gehen Sie folgendermaßen vor:

tar czvf Ubuntubuch_jun08.tgz Ubuntubuch

Dank der Option z wird jetzt das ganze Archiv auch noch komprimiert. Ansehen können Sie sich das komprimierte Archiv mit der Option t:

tar tzf Ubuntubuch_jun08.tgz Ubuntubuch
Ubuntuch/
Ubuntubuch/kapitel_1.tex
...

Hier wurde also der absolute Pfadname verwendet. Entpacken und wieder einspielen können Sie das komprimierte Archiv anschließend erneut mit:

tar xzvf Ubuntubuch_jun08.tgz Ubuntubuch

Mit zip können Sie einzelne Dateien bis hin zu ganzen Verzeichnissen komprimieren und archivieren. Besonders gern werden

zip und unzip allerdings verwendet, weil diese mit den Versionen von Windows und DOS voll kompatibel sind. Wer sich also immer schon darüber geärgert hat, dass sein E-Mail-Anhang wieder einmal etwas im ZIP-Format enthält, der kann hier auf unzip zurückgreifen.

Ein ZIP-Archiv aus mehreren Dateien erstellen Sie wie folgt:

zip files.zip file1.txt file2.txt file3.txt
adding: file1.txt (deflated 56%)
adding: file2.txt (deflated 46%)
adding: file3.txt (deflated 24%)

Hier packen und komprimieren Sie die Dateien zu einem Archiv namens files.zip. Wollen Sie eine neue Datei zum Archiv hinzufügen? Nichts einfacher als das: zip files.zip hallo.c. Möchten Sie alle Dateien des Archivs in das aktuelle Arbeitsverzeichnis entpacken, so gehen Sie wie folgt vor:

unzip files.zip
Archive: files.zip
inflating: file1.txt
inflating: file2.txt
...

Wenn Sie eine ganze Verzeichnishierarchie packen und komprimieren wollen, so müssen Sie die Option -r (rekursive) verwenden: zip -r Ubuntubuch.zip $HOME/Ubuntubuch. Entpacken können Sie das Archiv wieder wie gewohnt mittels unzip.


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24.7.7 Übersicht zu den PackprogrammenZur vorigen Überschrift

Die folgende Tabelle gibt eine kurze Übersicht über die Dateiendungen und die zugehörigen (De-)Komprimierungsprogramme.

Endung gepackt mit entpackt mit
*.bz und *.bz2 bzip2 bzip2
*.gz gzip gzip, gunzip oder zcat
*.zip Info-Zip, PKZip, zip Info-Unzip, PKUnzip, unzip, gunzip (eine Datei)
*.tar tar tar
*.tbz tar und bzip2 tar und bzip2
*.tgz; *.tar.gz tar und gzip tar und g(un)zip
*.Z compress uncompress, gunzip
*.tar.Z tar und compress tar und uncompress
*.pak pack unpack, gunzip


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