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Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk von Ulrich Schlüter
Windows Server 2003 R2, SBS 2003, ADS, Exchange Server, Windows XP und Microsoft Office
Buch: Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk

Integrationshandbuch Microsoft-Netzwerk
1.008 S., mit CD, 69,90 Euro
Rheinwerk Computing
ISBN 3-89842-847-8

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gp Kapitel 8 Die RIS-Installation eines Windows-XP-Professional-Clients
  gp 8.1 Die prinzipielle Funktionsweise des Clientinstallations–Assistenten
  gp 8.2 Der Windows XP-Installationsmanager »setupmgr.exe«
  gp 8.3 Die Steuerdateien risndrd.sif und riprep.sif manuell anpassen
    gp 8.3.1 Auswahl der zu installierenden Windows-XP-Komponenten
  gp 8.4 Zusätzliche OEM-Treiber installieren
    gp 8.4.1 Probleme bei NVIDIA nforce3 und nforce4 Chipsatz


Rheinwerk Computing

8.3 Die Steuerdateien risndrd.sif und riprep.sif manuell anpassen  downtop

Die mit dem Windows XP-Installations-Manager (setupmgr.exe) grundkonfigurierte Steuerdatei risndrd.sif zur automatischen Installation von Windows XP Professional von einem RIS-Server kann nun mit einem Editor überarbeitet werden. Selbstverständlich sollten Sie vorher eine Sicherungskopie anlegen. Übrigens können Sie viele der nachfolgend beschriebenen Änderungen an der risndrd.sif auch für die Steuerdatei riprep.sif übernehmen. Die riprep.sif steuert die automatische Installation eines Komplettabbildes des Betriebssystems Windows XP mit bereits installierten Anwendungen.

Wenn Sie Hardwaretreiber von Drittanbietern verwenden müssen, die nicht von Microsoft digital signiert sind, können Sie im Abschnitt [Unattended] die Zeile DriverSigningPolicy = Ignore einfügen. Die Installation von Windows XP Professional würde anderenfalls erwarten, dass die Installation eines nicht signierten Treibers bestätigt wird.


Rheinwerk Computing

8.3.1 Auswahl der zu installierenden Windows-XP-Komponenten  toptop

Sie sollten einen Abschnitt [Components] erstellen und dort die Installation derjenigen Windows-XP-Komponenten deaktivieren, die nicht erwünscht sind, z.B. Spiele wie Freecell. Ebenso können Sie hier Komponenten aktivieren, die bei einer Standardinstallation nicht automatisch installiert werden. Die Zeile Freecell = Off unterbindet z.B. die Installation des Spiels Freecell, die Zeile LPDSVC = On installiert automatisch die UNIX-Druckdienste mit.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Windows-XP-Komponenten und der zugehörigen Kürzel im Abschnitt [Components].


Aktualisierung von Stammzertifikaten Certsrv_client
Faxdienste Fax
Indexdienst indexsrv_system
Internet Explorer IEAccess
FrontPage 2000 Servererweiterungen fp_extensions
FTP-Dienst iis_ftp
SMTP-Dienst iis_smtp
Snap-In Internet- Informationsdienste iis_inetmgr
WWW-Dienst iis_www
MSN Explorer Msnexplr
Outlook Express OEAccess
Druckdienste für UNIX LPDSVC
Windows Media Player WMPOCM
Windows Messenger WMAccess

Kategorie »Windows-XP-Spiele«


Freecell freecell
Hearts hearts
Pinball pinball
Spider spider
Solitaire solitaire
Internetspiele zonegames
Minesweeper minesweeper

Kategorie »Zubehör und Dienstprogramme«


Desktophintergrund deskpaper
Dokumentvorlagen templates
Mauszeiger mousepoint
Paint paint
Rechner calc
Zwischenablagenansicht charmap
Audiorecorder rec
Lautstärkeregelung vol
Wordpad mswordpad
Audio-Schema media_utopia
Audio-Beispiele media_clips
Hyperterminal hyperterm
Wählhilfe dialer

Der Abschnitt [Components] in der Steuerdatei risndrd.sif könnte z.B. folgenden Inhalt haben:

[Components]
; Spiele nicht installieren
Freecell = Off
Hearts = Off
Minesweeper = Off
Pinball = Off
Solitaire = Off
Spider = Off
Zonegames = Off
; Outlook Express nicht installieren
OEAccess = Off
; Index Dienst nicht installieren
Indexsrv_system = Off

Windows XP bietet bei der Installation und auch später in der Systemsteuerung unter Software keine Möglichkeit, ungewünschte Komponenten aus dem System zu entfernen. Wenn Sie in der Datei sysoc.inf im Verzeichnis C:\Windows\inf mit dem Editor Notepad.exe aber alle hide-Einträge entfernen, können Sie unter Systemsteuerung · Software · Windows-Komponenten später wesentlich mehr Softwarekomponenten sehen und auch entfernen. Die Datei sysoc.inf finden Sie aber auch im Verzeichnis RemotInstall\setup\german\images\windowsxp\i386 und bei RIPrep-Abbildern im Verzeichnis RemotInstall\setup\german\images\ <Abbildname>i386\mirror1\UserData\WINDOWS\inf. Erstellen Sie zuerst eine Sicherungskopie dieser Datei, bevor Sie die hide-Einträge entfernen.


Bei einer Installation des Betriebssystems Windows XP Professional wird standardmäßig die erste Festplatte in der vollen Größe als Systempartition neu partitioniert und formatiert. Verantwortlich dafür sind die beiden Zeilen Repartition = Yes und UseWholeDisk = Yes im Abschnitt [RemoteInstall]. Für das Betriebssystem und die benötigten Standardanwendungen reicht jedoch in der Regel eine Partition C: mit 4 Gigabyte. Leider gibt es keinen Parameter, mit dem man die gewünschte Größe der ersten Partition in der Steuerdatei risndrd.sif festlegen kann. Wenn Sie den Rest der Festplatte des Clients später für eine weitere Partition nutzen möchten, so können Sie folgenden Weg einschlagen:

Sie legen bereits vor der RIS-Installation des Betriebssystems auf dem Client eine entsprechend große Partition an, indem Sie mit einer Windows-XP-CD starten und die Installation bis zu dem Punkt durchführen, an dem eine Partition erstellt und mit NTFS formatiert wurde. Anschließend ändern Sie den Abschnitt [RemoteInstall] wie folgt ab:

[RemoteInstall]
Repartition = NO
UseWholeDisk = NO

Wenn Sie später ein Komplettabbild verteilen möchten und dieses RIPrep-Abbild von einem Quellcomputer erstellt wurde, bei dem die Systempartition z.B. 10 Gigabyte groß war, so ändern Sie die zugehörige Steuerdatei riprep.sif wie folgt ab:

[RemoteInstall]
Repartition = YES
UseWholeDisk = NO

Das Komplettabbild soll ja auch auf neuen Computern installiert werden, auf denen noch keine Partition existiert oder die vom Hersteller mit einer Partitionierung geliefert wurden, die nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Folglich muss RIS die Festplatte neu partitionieren (Repartition=YES), soll jedoch nicht die komplette Festplatte für die Systempartition verwenden (UseWholeDisk=NO), sondern nur die im RIPrep-Image definierte Größe von 10 Gigabyte.

Im Abschnitt [data] löschen Sie eine eventuell vorhandene Zeile DisableAdminAccountOnDomainJoin = 1 oder deaktivieren Sie die Zeile durch ein vorangestelltes Semikolon. Das Löschen entspricht dabei dem Ändern des Wertes 1 in 0. Anderenfalls wird die lokale Administratorkennung deaktiviert:

[data]
DisableAdminAccountOnDomainJoin = 0

Im Abschnitt [Userdata] tragen Sie die Kennung des Administrators und den Namen der Organisation ein. Unter Windows XP darf weder Administrator noch Gast eingetragen werden, wenn nach dem Namen des Benutzers gefragt wird, für den die Installation durchgeführt wird. Wenn Sie im Besitz eines Windows XP Professional Volume License Key sind, kann dieser über die Zeile ProductID=… eingetragen werden. Mit dem Befehl winnt32 /encrypt:"xxxxx-xxxxx-xxxxx-xxxxx-xxxxx:20" /unattend:Dateiname.TXT können Sie eine Datei erzeugen, in der der Volume License Key verschlüsselt ist. Deren Inhalt setzen Sie statt der unverschlüsselten Product-ID hinter ProductID ein. Der Wert 20 in der Befehlszeile gibt an, dass die Verschlüsselung nach 20 Tagen ungültig wird. Statt 20 kann ein Wert zwischen 1 und 60 eingegeben werden. Ohne die ProductID-Zeile läuft die Installation eines RIS-Clients mit einem Komplettabbild nicht vollautomatisch durch, weil ein Product Key eingegeben werden muss. Auch ohne Volume License Key kann es sinnvoll sein, einen gültigen Product Key hier einzutragen, mit einem Tool wie Keyfinder oder RockXP den Schlüssel nachträglich zu ändern und die Windows-XP-Lizenz dann ordnungsgemäß zu aktivieren.

[UserData]
FullName = "SysAdmin"
OrgName = "Testfirma"
ComputerName = %MACHINENAME%
ProductID=xxxxx-xxxxx-xxxxx-xxxxx-xxxxx

Als Sie mit dem Windows XP-Installations-Manager (setupmgr.exe) die Steuerdatei risndrd.sif konfiguriert haben, konnten Sie ein Passwort für den lokalen Administrator eingeben und bestimmen, dass dieses Passwort in der Steuerdatei verschlüsselt eingetragen wird. Das verschlüsselte Passwort finden Sie jetzt im Abschnitt [GuiUnattended]:

[GuiUnattended]
OemSkipWelcome = 1
OemSkipRegional = 1
TimeZone = %TIMEZONE%
AdminPassword=db419622c8d7d104edd3ceb6b26416b1bdbed0fa6fb83b
EncryptedAdminPassword=Yes

Im Abschnitt [Display] geben Sie die einzustellende Standardauflösung und Bildwiederholfrequenz ein:

[Display]
ConfigureAtLogon = 0
BitsPerPel = 24
XResolution = 1024
YResolution = 768
AutoConfirm = 1

Der Abschnitt [OSChooser] enthält die Beschreibung und den Hilfetext des Images. Diese Texte werden später im Abbild-Auswahlmenü des Clientinstallations-Assistenten angezeigt, wenn ein Helpdesk-Mitarbeiter einen neuen Computer mit dem Image bespielen möchte. Sie können die Texte hier ändern. Das geht aber auch, indem Sie über das Snap-In Active Directory-Benutzer und –Computer die Eigenschaften des RIS-Servers öffnen, die Registerkarte Remoteinstallation wählen, erweiterte Einstellungen anklicken und in der Registerkarte Abbilder die Eigenschaften des Abbildes bearbeiten:

[OSChooser]
Description="Microsoft Windows XP Professional mit SP2"

Help=»Windows XP Professional mit SP2 wird automatisch installiert, ohne dass der Benutzer zur Eingabe aufgefordert wird.«

LaunchFile="%INSTALLPATH%\%MACHINETYPE%\templates\startrom.com"
ImageType=Flat
Version="5.1"

Beachten Sie: In der Steuerdatei risndrd.sif steht im Abschnitt [OSChooser] der Ausdruck ImageType=Flat. Wenn Sie später RIPrep-Abbilder, d.  h. Komplettabbilder eines durchkonfigurierten Mustercomputers erstellen, steht in der zugehörigen Steuerdatei riprep.sif an dieser Stelle der Ausdruck ImageType=SYSPREP und der HAL-Typ des Quellcomputers in der Zeile HalName=:

Bei ACPI-APIC-Computern:

   ImageType=SYSPREP
   HalName=halaacpi.dll

Bei ACPI-PIC-Computern:

   ImageType=SYSPREP
   HalName=halacpi.dll

Bei Non-ACPI-APIC-Computern:

   ImageType=SYSPREP
   HalName=hal.dll
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