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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
 
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Teil I Grundlagen
1 Einleitung
2 Testumgebung einrichten
3 Live-Umgebung einrichten
4 Website planen
Teil II Joomla! benutzen
5 Website-Frontend kennenlernen
6 Administrations-Backend bedienen
7 Content verwalten
8 Contentpflege konfigurieren
9 Menüs aufbauen
10 Layout und Design anpassen
11 Benutzerverwaltung einrichten
12 Mehrsprachigkeit aktivieren
13 System konfigurieren
Teil III Joomla! erweitern
14 Erweiterungen aktivieren
15 Offizielle Joomla!-Komponenten
16 Empfohlene Erweiterungen
17 Joomla! als Content-Management‐System
18 Joomla! als Community-Plattform
19 Joomla! als Online-Shop
Teil IV Joomla! warten
20 Wartung allgemein
21 Joomla! und Content deployen
22 Sicherheit ausbauen
23 Performance- und Suchmaschinenoptimierung
24 Notfallmaßnahmen
Teil V Joomla!-Erweiterungen entwickeln
25 Grundlagen zur Erweiterungsentwicklung
26 Templates entwickeln
27 Plugins entwickeln
28 Module entwickeln
29 Komponenten entwickeln
30 Erweiterungen veröffentlichen
Stichwortverzeichnis

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Joomla! 3 von Richard Eisenmenger
Das umfassende Handbuch
Buch: Joomla! 3

Joomla! 3
Pfeil 20 Wartung allgemein
Pfeil 20.1 Wartungsmodus aktivieren
Pfeil 20.2 Joomla!-Updates
Pfeil 20.2.1 Vorbereitungen vor dem Joomla!-Update
Pfeil 20.2.2 Update durchführen
Pfeil 20.3 Upgrades und Migrationen durchführen
Pfeil 20.3.1 Joomla!-Version upgraden
Pfeil 20.3.2 Von WordPress migrieren
Pfeil 20.4 »404«-Fehler abfangen und reparieren
Pfeil 20.4.1 Lokalisierung fehlerhafter Verlinkungen
Pfeil 20.4.2 Einrichten von Umleitungen
Pfeil 20.4.3 Bereitstellung einer eigenen »404«-Fehlerseite
Pfeil 20.5 Google Analytics einrichten
Pfeil 20.5.1 Anmelden bei Google Analytics
Pfeil 20.5.2 Tracking-Code ins Template einbauen
Pfeil 20.5.3 Tracking-Integration im Quelltext prüfen
Pfeil 20.5.4 Analytics-Auswertungen fahren
 
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20.4    »404«-Fehler abfangen und reparieren Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

In einem Wunschtraum wurde das Reiseforum im Internet so beliebt, dass es sogar internationales Publikum anzog und es Zeit wurde, eine englischsprachige Variante der Inhalte anzubieten. (Kapitel 12, »Mehrsprachigkeit aktivieren«, zeigte den Reiseforums-Administratoren, wie das funktioniert.) Doch plötzlich trudeln Mails in den Webmaster-Posteingang (über ein ChronoForms-Formular in Kapitel 17, »Joomla! als Content-Management‐System«, implementiert), dass einige deutsche Seiten nicht erreichbar wären: der 404-Albtraum eines Webmasters. Was ist da passiert?

Nicht existierende Webseiten oder Dateien erzeugen einen HTTP-Fehler »404«; Benutzer und Suchmaschinen sind zurecht verärgert.

Abbildung 20.12    Nicht existierende Webseiten oder Dateien erzeugen einen HTTP-Fehler »404«; Benutzer und Suchmaschinen sind zurecht verärgert.

Große Änderungen an der Inhalte- und Menüstruktur einer Website bringen den unangenehmen Nebeneffekt mit sich, dass URLs, die auf alte Inhalte zeigen, nicht mehr funktionieren. Ein sogenannter 404-Fehler ist die Folge, das ist die im Hypertext Transfer Protocol (HTTP) festgelegte Fehlernummer für eine nicht auffindbare Ressource, egal ob Webseite, JPG-Bild oder CSS-Stylesheet. Das Ändern eines Kategorienamens oder eines Beitragstitels reicht aus, damit sich die URL ändert. Joomla! bietet über Aliase (die Textfelder rechts neben den Titel-Feldern von Beiträgen, Kategorien, Menüeinträgen und anderen Inhaltselementen) die Möglichkeit, Seitentitel vom URL-Pfadbestandteil zu trennen. So können Sie einen Beitrag umbenennen, die URL bleibt aber dank Alias des Beitrags und des Menüeintrags gleich. Vorausgesetzt, Sie möchten, dass er gleich bleibt, was bei einer Umstrukturierung des Contents unwahrscheinlich ist.

Im Falle der Mehrsprachigkeitsumstellung des Reiseforums geschah etwas Ähnliches. Damit Joomla! die deutsch- von den englischsprachigen Webseiten trennen kann, lautet die URL des Lanzarote-Artikels nicht mehr /urlaubsziele/kanaren/55-lanzarote, sondern /de/urlaubsziele/kanaren/55-lanzarote – Joomla! setzt das Sprachkürzel /de/ bzw. /en/ zwischen Domain-Name und Seitenpfad. Und prompt funktioniert kein Favorit oder Bookmark der Urlaubsbesucher mehr. Hinweis: Für diesen speziellen Fall bietet Joomla! einen Ausweg. In der Konfiguration des Plugins System-Sprachenfilter stellen Sie den Schalter URL-Sprachkürzel entfernen auf Ja, damit die deutschen Seiten unter dem alten URL-Pfad erreichbar bleiben, also ohne das zusätzliche /de/.

Egal, wodurch eine 404-Problematik verursacht wurde, es ist schnelles Handeln angesagt. Sie laufen Gefahr, nicht nur Besucher zu vergraulen, sondern auch Abwertungen beim Suchmaschinen-Ranking zu erhalten. Um der Situation Herr zu werden, klopfen Sie mehrere Aspekte ab:

  • Analyse
    Zunächst lokalisieren Sie nicht gefundene Webseiten und Dateien. Dazu verwenden Sie ein kleines Tool, das Ihre Website, ähnlich wie eine Suchmaschine, durchpflügt und Probleme meldet.

  • Sofortmaßnahmen
    Nicht gefundene Webseiten oder Dateien sind akute Probleme, die schnellstmöglich gelöst werden müssen. Mithilfe der offiziellen Joomla!-Komponente Umleitungen lenken Sie Websitebesucher, die eine nicht existente Seite ansurfen, auf eine andere.

  • Fehlerseitenüberarbeitung
    404-Fehler wird es auch in Zukunft geben. Die unattraktive Standard-404-Fehlerseite schreckt ab, deshalb gestalten Sie eine eigene Webseite, die Ihre Websitebesucher freundlicher empfängt und zum Verweilen auf der Website einlädt.

 
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20.4.1    Lokalisierung fehlerhafter Verlinkungen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Zwar bietet Joomla! ein Plugin, mit dem Sie 404-Fehler aufspüren (siehe übernächster Abschnitt), jedoch reagiert der Mechanismus erst, wenn die problematischen Seiten und Dateien live im Browser aufgerufen werden. Daher empfiehlt es sich, die Website initial in einem Rutsch durchzuspidern, um eine lückenlose Liste fehlerhafter Seiten zu erhalten. Hierzu machen Sie Gebrauch eines sehr primitiven, aber weitverbreiteten Tools, das unverzichtbar in jedem Webmaster-Werkzeugkasten ist: Xenu Link Sleuth, ein einfacher Spider, der Ihre Website nach fehlerhaften Links abgrast und diese dann in einer Übersicht zur Problembeseitigung präsentiert.

Hinweis: Xenu ist ein Windows-Programm, das Linux- und OS-X-Benutzer z. B. über den Wine-Emulator ausführen (https://www.winehq.org). Alternative Empfehlungen sind Integrity (für OS X über den App Store erhältlich) und linkchecker mit linkchecker-gui (für Linux über den Software Manager).

  1. Besuchen Sie die Website http://home.snafu.de/tilman/xenulink.html, und klicken Sie auf den Link Download.

  2. Klicken Sie auf der nächsten Seite noch mal auf download, und speichern und öffnen Sie die heruntergeladene ZIP-Datei.

  3. Die ZIP-Datei enthält eine Datei Setup.exe, die Sie entpacken und per Doppelklick ausführen, um den Spider zu installieren. Bestätigen Sie gegebenenfalls alle Warnmeldungen des Betriebssystems, man möge sich doch vor heruntergeladenen Dateien in Acht nehmen etc.

  4. Im Installationsassistenten klicken Sie einige Male auf Next, um der Lizenzvereinbarung zuzustimmen und den Installationsordner zu bestätigen.

  5. Starten Sie Xenu über das Häkchen im letzten Installationsschritt oder den neu angelegten Link im Startmenü.

    Die Bedienung des Tools ist einfach:

  6. Wählen Sie aus dem Menü FileCheck URL…, und geben Sie in das obere Textfeld die vollständige Adresse Ihrer Website ein.

  7. In der Regel benötigen Sie keine weiteren Einstellungen und können das Crawlen mit Klick auf OK initiieren.

    • Aktivieren Sie beim ersten Durchlauf nicht das Häkchen Check external Links, um zunächst eine Analyse Ihrer internen Verlinkungen zu erhalten. Im zweiten Durchlauf setzen Sie das Häkchen, damit Sie auch veraltete Referenzen zu anderen Websites aufspüren.

    • Achten Sie auf die Angabe des richtigen Protokolls vor Ihrer Domain, Xenu ignoriert z. B. standardmäßig HTTP- zu HTTPS-Weiterleitungen.

    Das Crawlen einer Website nimmt einige Minuten in Anspruch; lassen Sie sich am Ende den »Report« im Browser ausgeben.

    Abbildung 20.13    Das Crawlen einer Website nimmt einige Minuten in Anspruch; lassen Sie sich am Ende den »Report« im Browser ausgeben.

  8. Es dauert nun einige Minuten, bis der Linkcheck durchgeführt wurde. Währenddessen verfolgen Sie den spannenden Crawling-Verlauf live im Xenu-Fenster. Gegen Ende erscheint ein Dialogfenster, das Ihnen anbietet, einen Report einzusehen. Stimmen Sie zu (siehe Abbildung 20.13), öffnet sich ein weiteres Dialogfenster (Remote Orphan Check: Ftp Parameters), das Sie mit dem Button Cancel ignorieren.

  9. Nun öffnet sich ein Browserfenster mit all den Details, die reparaturbedürftig sind.

Am wichtigsten ist in diesem Report der erste Bereich Broken links, ordered by link. Hier sehen Sie alle 404-Fehler und die (internen) Seiten, die auf die nicht existierende Seite oder Datei verlinken. Abhängig von Art oder Verweis, unterscheidet sich die Reparatur. Halten Sie beispielsweise nach Buchstabenverdrehern Ausschau und fehlenden Schrägstrichen (Slashes). Stammt das Problem aus einer Joomla!-Erweiterung, kontaktieren Sie den Entwickler zur Behebung.

 
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20.4.2    Einrichten von Umleitungen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Während des Ausmerzens von 404-Fehlern begegnen Sie dem eingangs erwähnten Szenario, dass Inhalte an eine andere Position in Ihrer Menüstruktur gehängt wurden. Das ist durchaus normal, wenn ein größeres Content-Update erfolgt, aber es bedarf einiger Konfigurationsmaßnahmen, um die daraus resultierenden 404-Fehlerseiten zu vermeiden.

Die Abhilfe ist simpel: Der Apache Webserver stellt fest, dass eine bestimmte Datei oder Seite nicht existiert und gibt Joomla! Bescheid, was der Websitebesucher eigentlich anforderte. Das CMS konsultiert eine einfache Tabelle, die den veralteten, nun fehlerhaften URL-Eintrag und eine passende Alternativseite enthält, eine Seite mit dem neuen URL-Pfad. Der 404-Fehler wird damit zum sogenannten 301-Redirect (Um- oder Weiterleitung), wobei die Statusmeldung 301 laut Hypertext Transfer Protocol Webbrowser und Google mitteilen: »Die von dir angeforderte Seite gibt es ab sofort und für immer unter dieser neuen URL« (siehe Abbildung 20.14).

»301«-Redirects sind die korrekte Maßnahme, Webbrowser und Suchmaschinen über den Umzug einer Webseite zu informieren.

Abbildung 20.14    »301«-Redirects sind die korrekte Maßnahme, Webbrowser und Suchmaschinen über den Umzug einer Webseite zu informieren.

Ihr Websitebesucher bekommt von all dem fast nichts mit, außer einer anderen URL in der Adresszeile. Das löst zwar nicht das Problem, dass der Bookmark/Favorit noch fehlerhaft ist, in der Regel sind einmal eingerichtete Weiterleitungen aber ohnehin permanent. Google hingegen nimmt die 301-Serverantwort zum Anlass, seinen Index zu aktualisieren. Übrigens: 301-Redirects sind, neben der XML-Sitemap, Googles empfohlene Methode, Suchmaschinen eine neue Webseitenstruktur mitzuteilen.

Das kleine Repertoire offizieller Joomla!-Komponenten stellt ein Plugin zur Verfügung, das genau solche 301-Redirects erzeugt und damit 404-Seitenfehler abfängt. Blättern Sie zurück zu Abschnitt 15.6, »Umleitungen anlegen«, für eine ausführlichere Anleitung zum Plugin.

Über »Komponenten« • »Umleitungen« sehen Sie auf einen Blick, wie viele Besucher nicht existierende Seiten aufgerufen haben; das sind entweder falsche interne oder externe Links oder veraltete Bookmarks.

Abbildung 20.15    Über »Komponenten« • »Umleitungen« sehen Sie auf einen Blick, wie viele Besucher nicht existierende Seiten aufgerufen haben; das sind entweder falsche interne oder externe Links oder veraltete Bookmarks.

Info: »301«-Umleitungen ohne Joomla!

Die über das Umleitungen-Plugin erzeugten 404-Reparaturen erfolgen applikationsseitig, innerhalb des PHP-Codes von Joomla!. Das heißt, für jede einzelne Umleitung wird die Joomla!-Applikationsmaschinerie angeworfen, was sich bei vielen Umleitungen, die lange aufrechterhalten werden, auf die Performance auswirkt.

Alternativ integrieren Sie 301-Redirects bereits eine Ebene darüber, in der Serverkonfiguration. In diesem Fall sorgt der Apache Webserver für eine Umleitung, ohne dass das CMS bemüht wird. Bei einer groß angelegten Umstrukturierung Ihrer Website könnten Sie z. B. zweistufig vorgehen. Sammeln, beobachten und reparieren Sie die 404-Probleme unmittelbar über das Umleitungen-Plugin, und übernehmen Sie längerfristige Umleitungen in die Serverkonfiguration. Dazu ist pro Umleitung lediglich eine kleine Ergänzung der .htaccess-Datei im Hauptverzeichnis der Joomla!-Installation notwendig:

Redirect 301 /nicht-existente-seite /neue-seite

Fügen Sie Ihre Redirects direkt unterhalb der Aktivierung des Umleitungsmechanismus (RewriteEngine On) ein, damit die Umleitung so schnell wie möglich erfolgt.

Hinweis: Finden Sie in Ihrem Joomla!-Hauptverzeichnis nur die Datei htaccess.txt vor, ist die Serverkonfiguration noch nicht aktiviert. Benennen Sie sie dann in .htaccess um. Mehr Details zu der Datei erfahren Sie in Abschnitt 23.1, »Joomla!-URLs optimieren«.

Tipp: Löschen des Browser-Redirect-Caches

301-Umleitungen werden von Webbrowsern gecacht. Experimentieren Sie länger mit Redirects und stellen keine Änderung des Umleitungsverhaltens fest, hat Ihr Browser das Kommando übernommen. So löschen Sie den Redirect-Cache:

  • Firefox: Menü ChronikGesamte Chronik anzeigen • Rechtsklick auf Ihre Joomla!-Website • Gesamte Website vergessen aus dem Kontextmenü

  • Firefox: Menü ExtrasEinstellungen • Reiter Erweitert • Unterreiter Netzwerk • Bereich Zwischengespeicherte Webinhalte • Button Jetzt leeren

  • Chrome: Menü EinstellungenErweiterte Einstellungen anzeigen (Link ganz unten) • Bereich Datenschutz • Button Browserdaten löschen… • Häkchen Bilder und Dateien im Cache muss gesetzt sein, die anderen nicht • Button Browserdaten löschen

Hinweis: Da Ihre Browser auf diese Weise auch andere zwischengespeicherte Daten verlieren, empfiehlt es sich, für die Redirect-Konfigurationsarbeiten mit verschiedenen Browsern zu arbeiten.

 
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20.4.3    Bereitstellung einer eigenen »404«-Fehlerseite Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Die Standard-Fehlerseite von Joomla! ist an Schlichtheit kaum zu überbieten und für Websitebesucher eine unattraktive Sackgasse, die sie wieder schleunigst verlassen. Eine gute 404-Fehlerseite hingegen nimmt die Erwartungshaltung des Besuchers auf und präsentiert Alternativvorschläge, verlinkt z. B. auf die wichtigsten und/oder interessantesten Themen Ihrer Website (siehe Beispiel in Abbildung 20.16). Das Anlegen einer eigenen ansprechend gestalteten 404-Seite ist deshalb ein wichtiges Mittel, Besucher auf Ihrer Website zu halten.

Joomla! sucht im Hauptverzeichnis Ihres Templates nach einer Datei error.php, die nicht nur beim Fehler 404, sondern auch 403 (Zugriff verboten, z. B. über einen HTTP-Verzeichnisschutz) und 500 (interner Serverfehler) erscheint. Templateentwickler legen diese Seite bereits an, um sie ins Templatedesign zu gießen. Falls in Ihrem Template keine solche Datei liegt, finden Sie aber eine Vorlage unter /templates/system/. Im folgenden Ratschlag ist der eigentliche Inhalt dieser Seite weniger relevant, denn was liegt näher, als die Besucher im Fehlerfall auf eine informative Seite mit wertvollen Inhalten weiterzuleiten, z. B. auf eine Seite, deren Content Sie bequem über den Beitragseditor von Joomla! erstellen.

  1. Erzeugen Sie über InhaltBeiträgeNeuer Beitrag den Inhalt für Ihre Fehlerseite. Halten Sie sich kurz, bieten Sie Ihren Besuchern neue Linkziele zu Themen, der Homepage und gegebenenfalls zur Sitemap. Speichern & Schliessen Sie den Beitrag.

  2. Erzeugen Sie über MenüsHidden MenuNeuer Menüeintrag einen Menüpunkt des Typs BeiträgeEinzelner Beitrag. Ein verstecktes Menü (hidden) setzen Sie ein, um die Seite nicht in Ihre reguläre Menüstruktur integrieren zu müssen (siehe Abschnitt 9.1.5, »Weitere Einstellungen zu Menüeinträgen«, Kasten »Tipp: Standardwebseite ›Home‹ aus dem Main Menu entfernen«).

    Unter Beitrag auswählen verlinken Sie den eben erstellten Beitrag. Wählen Sie unter Übergeordneter Eintrag die Oberste Menüebene, und Speichern & Schliessen Sie die Konfiguration.

  3. Rufen Sie jetzt die neue Seite im Frontend auf, und kopieren Sie sich die URL in die Zwischenablage.

  4. Öffnen Sie die Datei error.php aus dem Verzeichnis Ihres Templates zum Bearbeiten, oder legen Sie gegebenenfalls eine neue Datei an.

  5. Fügen Sie die folgende Fehlerseitenabfrage und Umleitung unmittelbar unter die Zeile defined( '_JEXEC' ) or die( 'Restricted access' );.

    if (($this->error->getCode()) == '404') {
    header('Location: /URLDerNeuen404Seite');
    exit;
    }

    Die erste Zeile gestattet das Ausführen der error.php-Seite nur im Kontext von Joomla!. Damit wird sichergestellt, dass der PHP-Code nicht separat aufgerufen wird und möglicherweise eine Schwachstelle öffnet.

    Die darauf folgende if-Abfrage prüft, ob die Seite im Falle eines 404-HTTP-Codes erscheint. Ist das der Fall, sorgt der Befehl header für eine sofortige Weiterleitung an die URL, die Sie hinter Location: angeben. Kopieren Sie hier die Adresse Ihrer neu angelegten Fehlerseite aus der Zwischenablage hinein. Protokoll und Domain-Name müssen nicht vorhanden sein, die URL beginnt mit einem Schrägstrich.

  6. Speichern Sie die Datei, und prüfen Sie im Frontend durch die Eingabe wilder URLs, die garantiert einen 404-Fehler verursachen, ob die Umleitung funktioniert.

Deklarieren Sie die »404«-Fehlerseite nicht zur Besuchersackgasse, sondern präsentieren Sie Links zum Weitersurfen auf Ihrer Website.

Abbildung 20.16    Deklarieren Sie die »404«-Fehlerseite nicht zur Besuchersackgasse, sondern präsentieren Sie Links zum Weitersurfen auf Ihrer Website.

Funktioniert die Umleitung zur aufgehübschten Fehlerseite, kehren Sie noch mal zurück zur Bearbeitung des Menüeintrags. Wechseln Sie in den Reiter Metadaten, und stellen Sie das Feld Robots auf noindex, follow. Damit teilen Sie Google und Co. mit, sie mögen den Inhalt dieser Fehlerseite bitte nicht indexieren (ein Suchergebnistreffer der Art »Diese Seite existiert leider nicht« ist geschäftsschädigend), die darin verlinkten Seiten sind aber sehr wohl indexierungswürdig.

Tipp: »404«-Fehlerbehandlung bei mehrsprachigen Websites

Betreiben Sie eine mehrsprachige Website, legen Sie pro Sprache jeweils einen Beitrag und Menüeintrag an und erweitern die Bedingungen für die Umleitung um eine Sprachabfrage, die Sie über JFactory::getLanguage() erhalten. Das Beispiel-Codeschnipsel ermittelt die Sprache und weist der Variablen $redirectPage im englischen oder niederländischen Fall die jeweils passende sprachspezifische Fehlerseite zu:

if (($this->error->getCode()) == '404') {
$lang = JFactory::getLanguage();
$redirectPage='/urlaubsbeitrag-abhanden-gekommen';
switch ($lang->getTag()) {
case "en-GB": $redirectPage='/en/lost-travel-report';
break;
case "nl-NL": $redirectPage='/nl/reisverslag-verloren';
break;
}
header('Location: ' . $redirectPage);
exit;
}

Berücksichtigen Sie beim Testen, wie Joomla! in Ihrer Installation die Sprache erkennt, sodass Sie nicht falsche Umleitungen erhalten, weil möglicherweise eine andere Sprache im Cookie gespeichert ist, als das Sprachkürzel in der URL zeigt. Löschen Sie also vor jedem Test die Browsercookies. Stellen Sie außerdem im Plugin System - Sprachfilter den Automatischen Sprachwechsel auf Nein.

 


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