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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
 
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Neues in Java 8 und Java 7
2 Fortgeschrittene String-Verarbeitung
3 Threads und nebenläufige Programmierung
4 Datenstrukturen und Algorithmen
5 Raum und Zeit
6 Dateien, Verzeichnisse und Dateizugriffe
7 Datenströme
8 Die eXtensible Markup Language (XML)
9 Dateiformate
10 Grafische Oberflächen mit Swing
11 Grafikprogrammierung
12 JavaFX
13 Netzwerkprogrammierung
14 Verteilte Programmierung mit RMI
15 RESTful und SOAP-Web-Services
16 Technologien für die Infrastruktur
17 Typen, Reflection und Annotationen
18 Dynamische Übersetzung und Skriptsprachen
19 Logging und Monitoring
20 Sicherheitskonzepte
21 Datenbankmanagement mit JDBC
22 Java Native Interface (JNI)
23 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
Stichwortverzeichnis

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Java SE 8 Standard-Bibliothek von Christian Ullenboom
Das Handbuch für Java-Entwickler
Buch: Java SE 8 Standard-Bibliothek

Java SE 8 Standard-Bibliothek
Pfeil 15 RESTful und SOAP-Web-Services
Pfeil 15.1 Web-Services
Pfeil 15.2 RESTful Web-Services
Pfeil 15.2.1 Aus Prinzip REST
Pfeil 15.2.2 Jersey
Pfeil 15.2.3 JAX-RS-Annotationen für den ersten REST-Service
Pfeil 15.2.4 Test-Server starten
Pfeil 15.2.5 REST-Services konsumieren
Pfeil 15.2.6 Content-Handler, Marshaller und verschiedene MIME-Typen
Pfeil 15.2.7 REST-Parameter
Pfeil 15.2.8 REST-Services mit Parametern über die Jersey-Client-API aufrufen
Pfeil 15.2.9 PUT-Anforderungen und das Senden von Daten
Pfeil 15.2.10 PUT/POST/DELETE-Sendungen mit der Jersey-Client-API absetzen
Pfeil 15.3 Daily Soap und das SOAP-Protokoll
Pfeil 15.3.1 Die technische Realisierung
Pfeil 15.3.2 Web-Service-APIs und Implementierungen
Pfeil 15.3.3 @WebService
Pfeil 15.3.4 Einen Web-Service definieren
Pfeil 15.3.5 Web-Services veröffentlichen
Pfeil 15.3.6 Einen JAX-WS-Client implementieren
Pfeil 15.4 Zum Weiterlesen
 
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15.2RESTful Web-Services Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Dieser Abschnitt stellt das Architekturprinzip REST vor und anschließend den Java-Standard JAX-RS. Es folgen Beispiele mit der JAX-RS-Referenzimplementierung Jersey.

 
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15.2.1Aus Prinzip REST Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Bei RESTful Services liegt das Konzept zugrunde, dass eine Ressource über einen Webserver verfügbar ist und eindeutig über einen URI identifiziert wird.

Da unterschieden werden muss, ob eine Ressource neu angelegt, gelesen, aktualisiert, gelöscht oder aufgelistet werden soll, werden dafür die bekannten HTTP-Methoden verwendet:

HTTP-Methode

Operation

GET

Listet Ressourcen auf oder holt eine konkrete Ressource.

PUT

Aktualisiert eine Ressource.

DELETE

Löscht eine Ressource oder eine Sammlung von Ressourcen.

POST

Semantik kann variieren, in der Regel aber geht es um das Anlegen einer neuen Ressource.

Tabelle 15.1HTTP-Methoden und übliche assoziierte Operationen

Anders als SOAP ist REST kein entfernter Methodenaufruf, sondern eher vergleichbar mit den Kommandos INSERT, UPDATE, DELETE und SELECT in SQL.

Ursprung von REST

Die Idee, Web-Services mit dem Webstandard HTTP aufzubauen, beschrieb Roy Thomas Fielding im Jahr 2000 in seiner Dissertation »Architectural Styles and the Design of Network-based Software Architectures«. Das Architekturprinzip nennt er Representational State Transfer (REST) – der Begriff ist neu, aber das Konzept ist alt. Aber so wie im richtigen Leben setzen sich manche Dinge erst spät durch. Das liegt auch daran, dass SOAP-basierte Web-Services immer komplizierter wurden und sich die Welt nach etwas anderem sehnte. (Daher beginnen wir im Buch auch mit REST, und dann wird SOAP folgen.)

Wie sieht ein REST-URI aus?

Auf der einen Seite stehen die HTTP-Methoden GET, PUT, POST, DELETE und auf der anderen Seite die URIs, die die Ressource kennzeichnen. Ein gutes Beispiel einer REST-URL ist der Blog vom Java-Buch:

http://www.tutego.de/blog/javainsel/category/java-8/page/2/

Das Ergebnis ist ein HTML-Dokument mit ausschließlich den Beiträgen aus der Kategorie Java 8 und nur denen auf der zweiten Seite.

Fast daneben ist auch vorbei

Da auf den ersten Blick jede HTTP-Anfrage an einen Webserver wie ein REST-Aufruf aussieht, sollten wir uns im Klaren darüber sein, was denn kein REST-Aufruf ist. Eine URL wie http://www.bing.com/search?q=tutego ist erst einmal nicht der typische REST-Stil, da es keine Ressource gibt, die angesprochen wird. Da REST als leichtgewichtig und cool gilt, geben sich natürlich gerne Dienste ein bisschen RESTig. Ein Beispiel ist Flickr, ein Fotoservice von Yahoo. Das Unternehmen wirbt mit einer REST-API, aber es ist alles andere als REST und kein gutes Beispiel.[ 124 ](Roy Fielding meint dazu nur: »Flickr obviously don’t have a clue what REST means since they just use it as an alias for HTTP. Perhaps that is because the Wikipedia entry is also confused. I don’t know.« (Quelle: http://roy.gbiv.com/untangled/2008/no-rest-in-cmis).) Das Gleiche gilt auch für Twitter, das lediglich einen rudimentären REST-Ansatz hat, aber in der Öffentlichkeit als REST pur wahrgenommen wird.

 
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15.2.2Jersey Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Für Java gibt es mit JAX-RS einen Standard zum Deklarieren von REST-basierten Web-Services. Er wurde in der JSR-311, »JAX-RS: The Java API for RESTful Web Services«, definiert. Es fehlt noch eine Implementierung, damit wir Beispiele ausprobieren können:

  • Jeder Applikationsserver ab Java EE 6 enthält standardmäßig eine JAX-RS-Implementierung.

  • Da wir JAX-RS ohne einen Applikationsserver mit der normalen Java SE ausprobieren möchten, ist eine JAX-RS-Implementierung nötig, da das JDK die JAX-RS-API nicht mitbringt. Es ist naheliegend, die JAX-RS-Referenzimplementierung Jersey (http://jersey.java.net/) zu nutzen, die auch intern von Applikationsservern verwendet wird.

Mit Jersey lässt sich entweder ein Servlet-Endpunkt definieren, sodass der RESTful Web-Service in einem Servlet-Container wie Tomcat läuft, oder der eingebaute Mini-HTTP-Server nutzen. Wir werden im Folgenden mit dem eingebauten Server arbeiten.

Download und JAR-Dateien

Beginnen wir mit dem Download der nötigen Java-Archive. Die Jersey-Homepage http://jersey.java.net/ verweist für den Download auf http://jersey.java.net/download.html. Klicken wir dort auf

Jersey JAX-RS 2.0 RI bundle bundle contains the JAX-RS 2.0 API jar, all the core Jersey module jars as well as all the required 3rd-party dependencies.

dann startet der Download von jaxrs-ri-2.7.zip. (Die Datei liegt physikalisch auf den Servern vom Maven Central Repository und könnte neuer sein.) Das ZIP-Archiv können wir auspacken und dann folgende Archive in den Klassenpfad aufnehmen:

  • javax.ws.rs-api-2.0.jar (aus dem Ordner api): Enthält die JAX-RS-API, aber keine Implementierung.

  • jersey-client.jar, jersey-common.jar, jersey-server.jar (aus dem Ordner lib): Jersey-Implementierung

  • *.jar (aus dem Ordner ext): Enthält das, worauf die Jersey-Implementierung selbst zurückgreift; um es einfach zu machen: einfach alles.

  • Ein JAR müssen wir noch in den Klassenpfad dazusetzen, damit der Jersey-Server den im JDK eingebauten HTTP-Server nutzen kann:

  • http://repo1.maven.org/maven2/org/glassfish/jersey/containers/jersey-container-jdk-http/2.7/jersey-container-jdk-http-2.7.jar

 
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15.2.3JAX-RS-Annotationen für den ersten REST-Service Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

JAX-RS definiert einige Annotationen, die zentrale Konfigurationen bei RESTful Web-Services vornehmen, etwa Pfadangaben, Ausgabeformate oder Parameter. In den nächsten Abschnitten werden diese Annotationen an unterschiedlichen Beispielen vorgestellt.

Die Annotationen @Path und @GET

Beginnen wir mit einem REST-Service, der einen simplen Text-String liefert:

Listing 15.1com/tutego/insel/rest/MessageResource.java

package com.tutego.insel.rest;

import javax.ws.rs.*;

@Path( "message" )
public class MessageResource {

@GET
@Produces( MediaType.TEXT_PLAIN )
public String message() {
return "Yea! ";
}
}

Die ersten beiden Annotationen sind zentral:

  • @Path: Ist die Pfadangabe, die auf den Basispfad gesetzt wird.

  • @GET: Die HTTP-Methode. Hier gibt es auch die Annotationen für die anderen HTTP-Methoden POST, PUT, …

  • @Produces: Die Annotation kann zwar grundsätzlich auch entfallen, aber besser ist es, deutlich einen MIME-Typ zu setzen. Es gibt String-Konstanten für die wichtigsten MIME-Typen, wie MediaType.TEXT_XML oder MediaType.TEXT_HTML, und auch Strings wie »application/pdf« können direkt gesetzt werden.

 
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15.2.4Test-Server starten Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Ein Java EE-Application-Server würde die Klasse aufgrund der Annotationen gleich einlesen und als REST-Service anmelden. Da wir die Klasse jedoch in der Java SE ohne Application-Server verwenden, muss ein REST-Server von Hand aufgebaut werden. Das ist aber problemlos, denn dafür haben wir jersey-container-jdk-http-2.0.jar eingebunden, sodass sich Jersey in den im JDK eingebauten HTTP-Server integriert.

Listing 15.2com/tutego/insel/rest/StartRestServer.java, main()

ResourceConfig rc = new ResourceConfig().packages( "com.tutego.insel.rest" );
HttpServer server = JdkHttpServerFactory.createHttpServer( URI.create( "http://localhost:8080/rest" ), rc);
JOptionPane.showMessageDialog( null, "Ende" );
server.stop( 0 );

Nach dem Start des Servers scannt Jersey die Klassen im genannten Paket daraufhin ab, ob sie passende JAX-RS-Annotationen tragen. Das Class-Scanning wurde aktiviert mit der package(…)-Methode beim ResourceConfig, es ist aber auch möglich, im Konstruktor von ResourceConfig direkt die JAW-RS-Klassen aufzuzählen.

Die statische Methode JdkHttpServerFactory.createHttpServer(…) liefert ein Objekt vom Typ com.sun.net. httpserver.HttpServer, das Teil der internen Java-API ist. Die JdkHttpServerFactory stammt aus dem internen Jersey-Paket.

 
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15.2.5REST-Services konsumieren Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Bei createHttpServer(…) ist als Testpfad "http://localhost:8080/rest" eingetragen, und zusammen mit @Path("message") an der Klasse ergibt sich der Pfad http://localhost:8080/rest/message für die Ressource.

REST im Browser

Wird die URL http://localhost:8080/rest/message in den Webbrowser eingesetzt, führt das zur Ausgabe von »Yea!«.

Screenshot vom Browser mit dem Ergebnis der Anfrage

Abbildung 15.1Screenshot vom Browser mit dem Ergebnis der Anfrage

REST-Client mit Jersey

Sich im Browser das Ergebnis eines REST-Aufrufs anzuschauen, ist nicht das übliche Szenario. Oft sind es JavaScript-Programme im Browser, die REST-Aufrufe starten und die konsumierten Daten auf einer Webseite integrieren.

Ist es ein Java-Programm, das einen REST-Dienst anzapft, so kann dies mit einer einfachen URLConnection erledigt werden, was eine Standardklasse aus dem java.net-Paket ist, um auf HTTP-Ressourcen zuzugreifen. Doch Jersey definiert eine standardisierte API zum einfachen Zugriff. Es reicht ein Einzeiler:

System.out.println(
ClientBuilder.newClient().target( "http://localhost:8080/rest" )
.path( "message" ).request().get( String.class )
);

Der API-Stil, den die Bibliotheksautoren hier verwenden, nennt sich Fluent-API; Methodenaufrufe werden verkettet, um alle Parameter wie URL, MIME-Typ für die Anfrage zu setzen. Das ist eine Alternative zu den bekannten Settern auf JavaBeans bzw. einen überladenen Konstruktor mit unübersichtlichen Parameterlisten.

Um die Typen bei der javax.ws.rs.client-API etwas besser zu verstehen, schreiben wir alles ganz vollständig aus:

Listing 15.3com/tutego/insel/rest/MessageJerseyClient.java, main()

Client client = ClientBuilder.newClient();
WebTarget target = client.target( "http://localhost:8080/rest" );
WebTarget resourceTarget = target.path( "message" );
Invocation.Builder request = resourceTarget.request( MediaType.TEXT_PLAIN );
Response response = request.get();
System.out.println( response.readEntity( String.class ) );

Das Response-Objekt hat auch eine Methode getStatus() für den HTTP-Statuscode und hasEntry(), um zu prüfen, ob es ein Ergebnis gibt und keinen Fehler. Apropos Fehler: Ist die URL falsch, gibt es eine RuntimeExcection – geprüfte Ausnahmen verwendet Jersey nicht.

Exception in thread "main" javax.ws.rs.NotFoundException: HTTP 404 Not Found
 
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15.2.6Content-Handler, Marshaller und verschiedene MIME-Typen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

JAX-RS erlaubt grundsätzlich alle MIME-Typen, und die Daten selbst können auf verschiedene Java-Datentypen übertragen werden. So ist es egal, ob bei Textdokumenten zum Beispiel der Rückgabetyp String oder OutputStream ist; selbst ein File-Objekt lässt sich zurückgeben. Für einen Parametertyp – Parameter werden gleich vorgestellt – gilt das Gleiche: JAX-RS ist hier recht flexibel und kann über einen InputStream oder Writer einen String entgegennehmen. (Reicht das nicht, können so genannte Provider angemeldet werden.)

Bei XML-Dokumenten kommt hinzu, dass JAX-RS wunderbar mit JAXB zusammenspielt.

XML mit JAXB

Dazu ein Beispiel für einen Dienst hinter der URL http://localhost:8080/rest/message/serverinfo, der eine Serverinformation im XML-Format liefert. Das XML wird automatisch von JAXB generiert.

Listing 15.4com/tutego/insel/rest/MessageResource.java, MessageResource Ausschnitt

@Path( "message" )
public class MessageResource {

@GET
@Path( "serverinfo" )
@Produces( MediaType.TEXT_XML )
public ServerInfo serverinfo() {
ServerInfo info = new ServerInfo();
info.server = System.getProperty( "os.name" )+" "+System.getProperty( "os.version" );
return info;
}
}

@XmlRootElement
class ServerInfo {
public String server;
}

Die Klasse ServerInfo ist eine JAXB-annotierte Klasse. In der eigenen JAX-RS-Methode serverinfo() wird dieses ServerInfo-Objekt aufgebaut, das Attribut gesetzt und dann zurückgegeben; der Rückgabetyp ist also nicht String wie vorher, sondern explizit ServerInfo. Dass der MIME-Typ XML ist, sagt @Produces(MediaType.TEXT_XML). Und noch eine Annotation nutzt das Beispiel: @Path. Lokal an der Methode bedeutet es, dass der angegebene Pfad zusätzlich zur Pfadgabe an der Klasse gilt. Also ergibt sich der komplette Pfad aus:

Basispfad + "message" + "/" + "serverinfo"

Unter http://localhost:8080/rest/message/serverinfo ist im Browser Folgendes zu sehen:

Ergebnis des REST-Aufrufs im Browser

Abbildung 15.2Ergebnis des REST-Aufrufs im Browser

JSON-Serialisierung *

Ist der Client eines REST-Aufrufs ein JavaScript-Programm in einem Webbrowser, ist es in der Regel günstiger, statt XML das Datenformat JSON zu verwenden. JAX-RS bindet dabei die JABX-annotierten Objekte nicht nur an XML, sondern auch an JSON. Dazu muss lediglich eine kleine Änderung bei den MIME-Typen vorgenommen werden:

@Produces( MediaType.APPLICATION_JSON )

Das reicht schon aus, und der Client empfängt ein JSON-serialisiertes Objekt.

Damit die Erzeugung von JSON auch mit der Referenzimplementierung Jersey funktioniert, müssen weitere Klassen in den Klassenpfad aufgenommen werden – daher überspringen wir JSON als Format.

Der Internet Explorer hält die Datei für XML, Firefox möchte sie als unbekanntes Format abspeichern, und Chrome zeigt das JSON-Dokument einfach als Text an.

Abbildung 15.3Der Internet Explorer hält die Datei für XML, Firefox möchte sie als unbekanntes Format abspeichern, und Chrome zeigt das JSON-Dokument einfach als Text an.

Jersey-Client

Die JAX-RS-API bietet mit dem MIME-Typ noch eine Besonderheit, dass der Server unterschiedliche Formate liefern kann, je nachdem, was der Client verarbeiten möchte oder kann. Der Server macht das mit @Produces klar, denn dort kann eine Liste von MIME-Typen stehen. Soll der Server XML und JSON generieren können, schreiben wir:

Listing 15.5com/tutego/insel/rest/MessageResource.java, Ausschnitt

@GET
@Path( "serverinfo" )
@Produces( { MediaType.TEXT_XML, MediaType.APPLICATION_JSON } )
public ServerInfo serverinfo()

Kommt der Client mit dem Wunsch nach XML, bekommt er XML, möchte er JSON, bekommt er JSON. Die Jersey-Client-API teilt über request(String) bzw. request(MediaType… types) mit, was ihr Wunschtyp ist. (Dieser Typwunsch ist eine Eigenschaft von HTTP und nennt sich Content Negotiation.)

Listing 15.6com/tutego/insel/rest/XmlJsonMessageJerseyClient.java, main()

/* Nur mit zusätzlichem JSON-JAR im Klassenpfad!
WebTarget wr1 = ClientBuilder.newClient().target( "http://localhost:8080/rest" );
Builder b1 = wr1.path( "message" ).path( "serverinfo" )
.request( MediaType.APPLICATION_JSON );
System.out.println( b1.get( ServerInfo.class ).server ); // Windows Vista 6.0
*/
WebTarget wr2 = ClientBuilder.newClient().target( "http://localhost:8080/rest" );
Builder b2 = wr2.path( "message" ).path( "serverinfo" ).request( MediaType.TEXT_XML );
System.out.println( b2.get( ServerInfo.class ).server ); // Windows Vista 6.0

WebTarget wr3 = ClientBuilder.newClient().target( "http://localhost:8080/rest" );
Builder b3 = wr3.path( "message" ).path( "serverinfo" ).request( MediaType.TEXT_PLAIN );
System.out.println( b3.get( ServerInfo.class ).server ); // NotAcceptableException

Passt die Anfrage auf den Typ von @Produces, ist alles prima, ohne Übereinstimmung gibt es einen Fehler. Bei der letzten Zeile gibt es eine Ausnahme (»javax.ws.rs.NotAcceptableException: HTTP 406 Not Acceptable«), da JSON und XML eben nicht purer Text sind.

 
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15.2.7REST-Parameter Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Im Abschnitt »Aus Prinzip REST« in Abschnitt 15.2.1 wurde ein Beispiel vorgestellt, wie Pfadangaben aussehen, wenn sie einen RESTful Service bilden:

http://www.tutego.de/blog/javainsel/category/java-7/page/2/

Als Schlüssel-Wert-Paar lassen sich festhalten: category=java-7 und page=2. Der Server wird die URL auseinanderpflücken und genau die Blog-Einträge liefern, die zur Kategorie »java-7« gehören und sich auf der zweiten Seite befinden.

Bisher sah unser REST-Service auf dem Endpunkt /rest/message/ so aus, dass einfach ein String zurückgegeben wird. Üblicherweise gibt es aber unterschiedliche URLs, die Operationen wie »finde alle« oder »finde alle mit der Einschränkung X« abbilden. Bei unseren Nachrichten wollen wir dem Client drei Varianten zur Abfrage anbieten (mit Beispiel):

  • /rest/message/: alle Nachrichten aller Nutzer

  • /rest/message/user/chris: alle Nachrichten von Benutzer »chris«

  • /rest/message/user/chris/search/kitesurfing: alle Nachrichten von Benutzer »chris« mit dem Betreff »kitesurfing«

Das erste Beispiel macht deutlich, dass hier ohne explizite Angabe weiterer Einschränkungskriterien alle Nachrichten erfragt werden sollen, während mit zunehmend längerer URL weitere Einschränkungen dazukommen.

Parameter in JAX-RS kennzeichnen

Die JAX-RS-API erlaubt es, dass diese Parameter (wie Benutzername oder Such-String) leicht eingefangen werden können. Für die drei möglichen URLs entstehen drei überladene Methoden:

Listing 15.7com/tutego/insel/rest/MessageResource.java, MessageResource Ausschnitt

@GET @Produces( MediaType.TEXT_PLAIN )
public String message() ...

@GET @Produces( MediaType.TEXT_PLAIN )
@Path("user/{user}")
public String message( @PathParam("user") String user ) {
return String.format( "Benutzer = %s", user );
}

@GET
@Produces( MediaType.TEXT_PLAIN )
@Path("user/{user}/search/{search}")
public String message( @PathParam("user") String user,
@PathParam("search") String search ) {
return String.format( "Benutzer = %s, Suchstring = %s", user, search );
}

Die bekannte @Path-Annotation enthält nicht einfach nur einen statischen Pfad, sondern beliebig viele Platzhalter in geschweiften Klammern. Der Name des Platzhalters taucht in der Methode wieder auf, nämlich dann, wenn er mit @PathParam an einen Parameter gebunden wird. Jersey parst für uns die URL und füllt die Parametervariablen passend auf bzw. ruft die richtige Methode auf. Da die JAX-RS-Implementierung den Wert füllt, nennt sich das auch JAX-RS-Injizierung.

URL-Endung

Aufgerufene Methode

/rest/message/

message()

/rest/message/user/chris

message( String user )

/rest/message/user/chris/search/kitesurfing

message( String user, String search )

Tabelle 15.2Welche URL zu welcher Methode führt

Die Implementierungen der Methoden würden jetzt an einen Daten-Service gehen und die selektierten Datensätze zurückgeben. Das zeigt das Beispiel nicht, da dies eine andere Baustelle ist.

[+]Tipp

Wenn Parameter falsch sind, kann eine Methode eine besondere Ausnahme vom Typ javax.ws.rs.WebApplicationException (dies ist eine RuntimeException) erzeugen. Im Konstruktor von javax.ws.rs.WebApplicationException lässt sich ein Statuscode als int oder als Aufzählung vom Typ Response.Status übergeben, etwa new WebApplicationException(Response.Status. EXPECTATION_FAILED).

 
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15.2.8REST-Services mit Parametern über die Jersey-Client-API aufrufen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Wenn die URLs in dem Format schlüssel1/wert1/schlüssel2/wert2 aufgebaut sind, dann ist ein Aufbau einfach durch Kaskadierung der path(…)-Methoden umzusetzen:

Listing 15.8com/tutego/insel/rest/ParameterizedMessageJerseyClient.java, main()

System.out.println( ClientBuilder.newClient()
.target( "http://localhost:8080/rest" )
.path( "message" ).path( "user" ).path("chris")
.request().get(String.class) ); // Benutzer = chris

System.out.println( ClientBuilder.newClient()
.target( "http://localhost:8080/rest" )
.path( "message" ).path( "user" )
.path("chris").path("search").path("kitesurfing")
.request().get(String.class) ); // Benutzer = chris, Suchstring = kitesurfing

Multiwerte

Schlüssel-Wert-Paare lassen sich auch auf anderen Wegen übermitteln statt nur auf dem Weg über schlüssel1/wert1/schlüssel2/wert2. Besonders im Web und für Formularparameter ist die Kodierung über schlüssel1=wert1&schlüssel2=wert2 üblich. Auch das kann in JAX-RS und mit der Jersey-Client-API abgebildet werden:

  • Anstatt Parameter mit @PathParam zu annotieren, kommt bei Multiwerten @QueryParam zum Einsatz.

  • Anstatt mit path(String) zu arbeiten, wird bei dem Jersey-Client mit queryParam(String key, Object… value) gearbeitet.

[»]Hinweis

Es gibt eine Reihe von Dingen, die in Methoden per Annotation übermittelt werden können, und nicht nur @PathParam und @QueryParam. Dazu kommen noch Dinge wie @HeaderParam für den HTTP-Request-Header, @CookieParam für Cookies, @Context für Informationsobjekte und weitere Objekte.

 
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15.2.9PUT-Anforderungen und das Senden von Daten Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Zum Senden von Daten an einen REST-Service ist die HTTP-PUT-Methode gedacht. Die Implementierung einer Java-Methode kann so aussehen:

Listing 15.9com/tutego/insel/rest/MessageResource.java, MessageResource Ausschnitt

@PUT
@Path( "user/{user}" )
@Consumes( MediaType.TEXT_PLAIN )
public Response postMessage( @PathParam( "user" ) String user, String message ) {
System.out.printf( "%s sendet '%s'%n", user, message );
return Response.noContent().build();
}

Zunächst gilt, dass statt @GET ein @PUT die Methode annotiert. @Consumes hält den MIME-Typ dieser gesendeten Daten fest. Ein zusätzlicher @PathParam fängt die Benutzerkennung ein, die dann mit der gesendeten PUT-Nachricht auf der Konsole ausgegeben wird.

Diese beiden Annotationen @PUT und @Consumes sind also nötig. Eine Rückgabe in dem Sinne hat die Methode nicht, und es ist umstritten, ob ein REST-PUT überhaupt neben dem Statuscode etwas zurückgeben soll. Daher ist die Rückgabe ein spezielles JAX-RS-Objekt vom Typ Response, das hier für 204 steht.

 
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15.2.10PUT/POST/DELETE-Sendungen mit der Jersey-Client-API absetzen Zur vorigen ÜberschriftZur nächsten Überschrift

Ein Invocation.Builder bietet neben get(…) auch die anderen Java-Methoden für HTTP-Methoden, also delete(…), post(…), options(…), … und eben auch put(…) zum Schreiben.

Listing 15.10com/tutego/insel/rest/ PostMessageJerseyClient.java, main()

Client client = ClientBuilder.newClient();
WebTarget target = client.target( "http://localhost:8080/rest" );
Response response = target.path( "message" ).path( "user" ).path( "chris" )
.request().put( Entity.text("Hey Chris") );
System.out.println( response );

Die put(…)-Methode erwartet als Argument den Typ Entity, und zum Objektaufbau gibt es diverse statische Methoden in Entity. Entity.text("Hey Chris") ist eine Abkürzung für Entity.entity("Hey Chris", MediaType.TEXT_PLAIN).

 


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